Pressemitteilung

Große Nachfrage: Bestattungen unter Bäumen

Von Stefan Klinkhammer (kath.): Welcher Baum soll‘s sein? Ein Friedhof mitten in Kevelaer bietet die Auswahl für den Platz der letzten Ruhe. Und die Nachfrage für die Bestattung unter eigens dazu gepflanzten Bäumen ist groß – man müsse mit der Zeit gehen.

  • 02.11.2025


Kevelaer (pbm/cb). Die Wiese mit den unterschiedlichen Bäumen und den einladenden Parkbänken wirkt wie eine Ruhe-Oase auf dem sowieso schon großzügig angelegten Friedhof mitten in Kevelaer. Erst bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass um die Stämme einiger Bäume runde Steintafeln in die Erde eingelassen wurden – beschriftet mit Namen und Jahreszahlen. Es sind die ersten Grabstätten, die auf dem Friedhof direkt unter den eigens dazu gepflanzten Bäumen angelegt wurden. Seit einigen Wochen wird diese neue Möglichkeit der Bestattung in Kevelaer angeboten, und „die Nachfrage ist wirklich sehr groß“, wie Theo Ermers vom Kirchenvorstand der Pfarrei St. Marien, unter dessen Verwaltung der kirchliche Friedhof steht, erklärt. „Dieses Angebot der Bestattung unter Bäumen, aber nicht außerhalb in einem Friedwald, sondern mitten in der Stadt, das ist hier in der Umgebung einzigartig“, sagt er. Und auch bei Bestattungsformen müsse man eben mit der Zeit gehen. Dem stimmt Kirchenvorstands-Kollegin Annegret Beckedahl zu: „Uns ist aufgefallen, dass sich die Wünsche ändern. Darauf wollten wir eingehen und können nun diese Bestattungsform anbieten.“

Derzeit sind Urnengräber rund um 19 Bäume möglich, von denen die meisten neu gepflanzt wurden, wie Ralf Hornbergs, Leiter der Friedhofsverwaltung, berichtet. „Wir haben Wert auf Vielfalt gelegt, so gibt es zum Beispiel eine Trauerweide, eine Rotbuche und eine Eiche, aber auch einen Ginkgo und einen Mammutbaum“, sagt er. Wie für alle anderen Gräber gelte eine Liegezeit von 25 Jahren.

Dass Menschen sich eine Grabstätte unter einem Baum wünschen hänge, vermutet Ernst Koppers vom Kevelaerer Verein Denkmal-Grabmal, auch mit der Sorge um die spätere Grabpflege zusammen. „Die Anlage rund um die Bäume und die Bäume selbst werden von den Friedhofsgärtnern betreut, so dass für Angehörige keine Arbeit bei der Grabpflege entsteht“, erklärt Koppers. Allerdings müsse den Angehörigen auch bewusst sein, dass sie keine Möglichkeit haben, Grabschmuck etwa in Form kleiner Figuren oder auch Kerzen auf der Grabplatte aufzustellen. „Wer eine Kerze anzünden möchte, kann das ja zum Beispiel in der Basilika oder an der Kerzenkapelle machen, hier auf dem Grabfeld geht das leider nicht“, betont auch Emers.

Die Kosten für das Urnengrab unter einem Baum würden sich nicht wesentlich von den anderer Grabformen unterscheiden, „eine genaue Kosteninformation gibt es direkt bei der Friedhofsverwaltung, die auch bei weiteren Fragen zu dieser oder zu anderen Bestattungsformen in Kevelaer Auskunft gibt“, sagt Ermers.

Kontakt: Die Verwaltung ist telefonisch montags, mittwochs und freitags jeweils von 9.30 bis 12 Uhr unter Tel. 02832 3182 zu erreichen.

--

Dies ist ein Beitrag der katholischen Redaktion KiP-NRW für das Kirchenmagazin "Himmel & Erde" im NRW-Lokalfunk. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Chefredakteur Dr. Christof M. Beckmann | Redaktion KiP-NRW | 0208 - 46849961 | Mail: beckmann@kip-nrw.de
Große Nachfrage: Bestattungen unter Bäumen
  • Große Nachfrage: Bestattungen unter Bäumen