70. Todestag von Franz Stock
Sonntag, 25.02.2018
Der Seelsorger aus Arnsberg-Neheim gilt als Pionier der deutsch-französischen Freundschaft: Zum 70. Todestag von Franz Stock wird heute das ZDF eine Messe mit dem Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker aus seiner Heimatkirche übertragen ...
Andreas Melliwa
INFO: Der Todestag von Franz Stock jährt zum 70. Mal. Das ZDF wird am 25. Februar aus diesem Anlass einen Gottesdienst mit dem Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker aus St. Johannes in Arnsberg-Neheim, der Heimatkirche von Franz Stock, live übertragen. Für die Teilnahme am Gottesdienst selbst ist keine Anmeldung erforderlich. Es wird nur wenige reservierte Plätze geben. Wegen der technischen Einweisungen werden alle Gottesdienstbesucher gebeten, möglichst bis um 9.00 Uhr die Plätze einzunehmen! Aus Sicherheitsgründen dürfen keine großen Taschen mitgebracht werden.
Franz Stock – Erzengel in der Hölle: Das 1964 gegründete Franz-Stock-Komitee im Sauerländischen Arnsberg setzt sich dafür ein, das friedens- und versöhnungsstiftende Wirken des Abbé Franz Stock bekannt zu machen. Am 21. September 1904 in Neheim als erstes von neun Kindern einer Arbeiterfamilie geboren, schloss sich Franz Stock in seiner Schulzeit dem Bund Neudeutschland und später der Quickbornbewegung an. 1926 nahm er das Studium der Theologie in Paderborn auf. Ostern 1928 ging er für drei Semester nach Paris und studierte am Institut Catholique – als erster deutscher Theologiestudent in Frankreich seit dem Mittelalter. Am 12. März 1932 wurde Franz Stock durch den Paderborner Erzbischof Dr. Caspar Klein zum Priester geweiht.
1934 trat Franz Stock in Paris seine Stelle als Rektor der deutschen Gemeinde an - bald kam die Hilfe für politische Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei hinzu. Kurz vor Ausbruch des Krieges musste er Paris verlassen, übernahm Vertreterstellen in Dortmund-Bodelschwingh und dann in der Nähe von Magdeburg. 1940 erneut zum Seelsorger der Deutschen in Paris ernannt, begann er mit seiner Tätigkeit in den Pariser Wehrmachtsgefängnissen Fresnes, La Santé und Cherche Midi, wo er die Häftlinge in den Gefängnissen betreute und über 2.000 Erschießungen beiwohnen musste. Die Franzosen gaben Franz Stock die Bezeichnung „L'Aumônier de l'enfer“ („Der Seelsorger der Hölle“) und „L'Archange en enfer“ („Der Erzengel in der Hölle“).
1945 nahm Stock eine neue Aufgabe an: die Gründung eines Priesterseminars im Gefangenenlager Dépôt 501 bei Chartres, das er bis 1947 als Regens leitete. Es ging unter der Bezeichnung „Stacheldrahtseminar“ in die Geschichte ein. Insgesamt 949 Dozenten, Priester, Brüder und Seminaristen aus Deutschland und Österreich waren im Verlauf der zwei Jahre dort. Am 24. Februar 1948 starb Abbé Franz Stock plötzlich, noch keine 44 Jahre alt, in Paris. Nuntius Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., nahm die Einsegnung des Toten vor und sagte dabei: „Abbé Franz Stock - das ist kein Name - das ist ein Programm!“ Das im November 2009 von Erzbischof Hans-Josef Becker eröffnete Seligsprechungsverfahren ist auf Bistumsebene abgeschlossen. Im Februar 2014 nahm die Vatikanische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse das Verfahren in Rom auf. Aus Anlass des 70. Todestages von Franz Stock wurde jetzt auch in Paris (15./18.2.) und Chartres (24.2.) zu Gedenkgottesdiensten eingeladen.
Video-Portrait über Franz Stock: Ein im Auftrag des Franz-Stock-Komitees 2012 von Hans Peylo (MONDO-TV Production, Münster) produziertes Video-Portrait über Franz Stock gibt einen Überblick über die Lebensgeschichte Franz Stocks und sein friedensstiftendes Handeln. Das für das Internet konzipierte Video kann auch im Rahmen von Vorträgen, Unterricht und Ausstellungen eingesetzt werden. Das Video enthält auch Musiksequenzen aus dem Oratorium „VIDEO PACEM", welches von Hartwig Diehl zum 50. Todestag von Franz Stock komponiert wurde. (1. Fassung Nov. 2012 / 2. leicht überarbeitete Fassung Juni 2013). Der Film auf: https://www.youtube.com/watch?v=POq64foVu3w
Kontakt: Franz-Stock-Komitee für Deutschland e.V. Rathausplatz 1, 59759 Arnsberg, Tel. 02932 / 9318804 oder Hauptstr. 11, 59755 Arnsberg, Tel. 02932 / 22050, E-Mail: info@franz-stock.de, Internet: www.franz-stock.org, Facebook: www.facebook.com/franzstock.org und Twitter: www.twitter.com/franzstockorg. Weitere Franz-Stock-Vereinigungen haben ihren Sitz in Paris und Chartres.
Franz-Stock-Wanderausstellung: Die neue Wanderausstellung wird vom 20.-28. Februar 2018 in der St. Michaels-Kirche Neheim, Alter Holzweg 1, 59755 Arnsberg vorgestellt. Weitere Ausstellungstermine sind für So., 04.03. - So., 18.03.2018 in der Kath. Pfarrkirche St. Katharina, Katharinenplatz 5, 59423 Unna und von Ostersonntag, 01.04.-29.04.2018 in der Evang. Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Berlin geplant. Mehr: https://franz-stock.org/index.php/de/aktuelles/aktuelles/40-ausstellung/1012
Franz-Stock-Gedenktag 2017: Der Tag beginnt am Sonntag, den 05. März, mit einem feierlichen Gottesdienst um 11.00 Uhr in der Neheimer Pfarrkirche St. Johannes Baptist (Neheimer Markt, 59755 Arnsberg) zur Erinnerung an Franz Stocks Todestag (24.02.1948). Die Mitglieder, Freunde und Förderer des Komitees sind anschließend im Pfarrheim St. Johannes (Goethestr. 19, 59755 Arnsberg) zu einem einfachen Mittagessen eingeladen. Die Mitgliederversammlung 2018 am Sonntag, 11. März, 14.30 Uhr in das Pfarrheim St. Johannes Bapt. Neheim, Goethestr. 19, 59755 Arnsberg ein. Eine Einladung zur Versammlung wurde an alle Mitglieder per Briefpost verschickt.
Biographie über Franz Stock: Die 2. Auflage der von Raymond Loonbeek verfassten Biografie „Franz Stock – Menschlichkeit über Grenzen hinweg" ist rechtzeitig vor dem 70. Todestag erschienen. Das Buch ist für 19,95 EURO über das Komitee sowie im Buchhandel erhältlich. Mehr: https://franz-stock.org/index.php/de/aktuelles/aktuelles/100-buecher/704