Geht doch: Klimapilgerziel Bonn
Sonntag, 13.09.2015
Geht doch! Unter diesem Motto lädt ein ökumenisches Bündnis zum Mitpilgern auf dem Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ein. Heute starten die Pilger in Flensburg, in vier Wochen erreichen sie NRW und kommen auch beim UN-Klimasekretariat in Bonn vorbei...
INFO: Die meisten Industriestaaten sind
nach einer aktuellen Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung noch weit entfernt
von den Nachhaltigkeitszielen, die auf dem UN-Sondergipfel zum Klimaschutz Ende
September in New York beschlossen werden sollen. Deutschland liegt aber danach von
allen 34 Staaten in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) hinter den skandinavischen Ländern und der Schweiz auf einem
guten Platz sechs. Verglichen wurden verschiedene Indikatoren zu den bis 2030
geltenden Nachhaltigkeitszielen aller Länder. Besonders gut schnitt Deutschland
in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und
soziale Absicherung ab. Auch eine geringe Armutsquote, wenig Tötungsdelikte und
zahlreiche Naturschutzgebiete fielen positiv auf. Markantes Defizit sei die
Müllproduktion: Mit durchschnittlich 614 Kilo Müll pro Jahr produziere jeder
Deutsche deutlich mehr als der Durchschnitt aller Industriestaaten mit 483 Kilo
pro Einwohner.
Insgesamt habe die
soziale Ungleichheit inzwischen in den Industriestaaten jedoch ein Rekordniveau
erreicht - mit steigender Tendenz. In 23 OECD-Staaten verdienten die reichsten
zehn Prozent der Bevölkerung inzwischen mindestens genauso viel wie die ärmsten
40 Prozent. Große Unterschiede zeigten sich auch bei der Umweltbelastung: Staaten
wie Australien, Kanada, Polen oder Mexiko belasteten das Klima mit über
sechsmal so viel Kohlendioxid wie Schweden oder Norwegen. Auch der Anteil der
erneuerbaren Energien schwanke zwischen den Ländern erheblich: Korea,
Großbritannien oder die Niederlande nutzten weniger als vier Prozent
erneuerbare Energien. Dagegen kämen Island, Norwegen und Schweden bereits auf
einen Anteil von über 47 Prozent. Sie bauten die erneuerbaren Energien aus,
ohne dass ihr Wirtschaftswachstum leide.
Mehr im Internet unter: http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/startseite/)
Kirchen rufen zur Teilnahme am ökumenischen Klimapilgerweg auf
Da die Kirchen nicht
nur auf politische Initiativen setzen, sondern auch auf den Wandel des Bewusstseins,
rufen sie vor der entscheidenden Weltklimakonferenz am 30. November in Paris zur
Teilnahme am ökumenischen Klimapilgerweg auf. Auch Papst Franziskus hatte in
seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ dazu aufgerufen, die Schöpfung zu achten
und nicht auszubeuten.