"Arzt der Armen": Besuch bei Gerhard Trabert
Sonntag, 20.10.2019
Die Hälfte der Menschheit – also etwa 3,8 Milliarden Männer, Frauen und Kinder - hat keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Angesichts dieser Zahl der WHO müsste man eigentlich verzweifeln. Aber Gerhard Trabert tut genau das Gegenteil.
Der 60jährige Vater von vier Kindern packt an und kämpft gegen Krankheit und Tod wo immer es geht – auf dem Mittelmeer, in Syrien oder auch in Afrika. Sein Spitzname: "Der Arzt der Armen". Sein Drang zu helfen treibt den ausgebildeter Arzt und Notfallmediziner immer wieder auf die Straße und in die entlegensten Ecken dieser Welt. Vor vier Wochen war er noch in Syrien, erzählt er: "Ich erlebe Menschen dort mit der Angst vor einem neuen militärischen Angriff. Dann zu erfahren, dass sie sagen: Du zeigst Solidarität, und das ist mehr wert als alle materielle Unterstützung - das treibt mich auch an."
Gerhard Trabert ist im Waisenhaus aufgewachsen, weil sein Vater dort Erzieher war. Heute kämpft er für die Menschenrechte, ist immer mittendrin. Im Sommer war er mit einem Schiff des Vereins "ResQShip" auf dem Mittelmeer unterwegs, um schiffbrüchige Flüchtlinge zu retten und zu versorgen. Doch die Mission endete tragisch, berichtet Trabert: "Wir haben gehört, dass ein Boot in Seenot geraten ist, haben Kurs auf dieses Boot genommen und kamen aber zu spät: über 100 Menschen sind ertrunken. Und das ist so traurig, das lässt einen auch nicht mehr los."
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau schreibt auf ihrer Internetseite über den engagierten Arzt: "Dieser Mann lebt ein Leben, das so prall gefüllt mit sozialem Engagement ist, dass seine Aktivitäten auch für drei Leben reichen würden." Mehr unter https://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/video-weltweit-als-arzt-im-einsatz-mit-vollem-herzen.html und ein Video mit Gerhard Trabert unter https://youtu.be/Ip7JWFAVZS0