"Warum Ostern mein Leben verändert hat"
Sonntag, 21.04.2019
Die Schlagzeilen in der BILD-Zeitung thematisieren gerne Schicksale und Katastrophen. Die haben den stellvertretenden Chefredakteur von BILD digital, Daniel Böcking, dazu gebracht, sich auf die Suche nach Gott zu machen. Und er wurde fündig.
Gegenüber dem Deutschlandfunk erzählte der heute 42jährige über die Anfänge seiner Suche: "Was mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat, das waren viele Ereignisse im Jahr 2010. Da war ich direkt nach dem Beben in Haiti mit über 300.000 Toten dort vor Ort. Und da gab es natürlich wahnsinnig viel Leid, Trauer, Verzweiflung und trotzdem hat man dort immer wieder sehr viel Glauben gefunden, sehr viele betende Menschen. Wir waren dort mit sehr vielen Hilfsorganisationen, einige davon auch christlich. Es hat mich einfach total fasziniert, wie Menschen in solchen Situationen aus dem Glauben Kraft schöpfen können und das war auch das erste Mal, dass mir der Glaube an Jesus Christus näher gebracht wurde."
Damit beginnt keine plötzliche Bekehrung von heute auf morgen – eher ein langer Weg mit vielen kleinen Schritten. Böcking fängt an, die Bibel zu lesen, probiert das Beten aus und begegnet immer wieder Menschen, die ihm bei seiner spirituellen Suche weiterhelfen. Sein Glaube gewinnt mit der Zeit Konturen, wird schärfer, und der Journalist beginnt, Konsequenzen daraus zu ziehen. Er trinkt keinen Alkohol mehr, und als er für BILD einen Kommentar zum "Islamischen Staat" schreibt, outet er sich als Christ.
Im Rückblick auf diese Zeit sagt Böcking heute: "Tatsächlich habe ich mich drei Jahre damit beschäftigt, in der Bibel zu lesen und beten zu üben. Nicht irgendwelche Verse runter zu blubbern, sondern viel zu recherchieren und zu gucken: Bin ich jetzt komplett naiv und ein Träumer, wenn ich an Gott glaube? Je mehr ich das gemacht habe, je mehr hatte ich das Gefühl: sowohl Kopf als auch Herz gehen in eine Richtung zu, was am Ende dann so ein ganz, ganz großes JA wurde."
Seine Entscheidung, bewusst als Christ zu leben, behält er nicht für sich. 2016 erscheint sein erstes Buch: "Ein bisschen Glauben gibt es nicht. Wie Gott mein Leben umkrempelt". Seitdem ist Daniel Böcking bei seinen BILD-Kollegen "Der Mann fürs Christliche". Im vergangenen Jahr durfte er in der Gründonnerstagsausgabe des Blattes erklären, was Tod und Auferstehung von Jesus Christus für ihn persönlich bedeuten: "Dass er für meine Sünden gestorben ist, dass mir dadurch eine riesengroße Freiheit geschenkt worden ist, ne Vergebung bis hin zu einem Ewigen Leben. Das ist im Kern das, woran Christen glauben, was sich natürlich, wenn man es so ausspricht, erstmal sehr abgefahren anhört, aber für mich halt die ganz gute, große Osterbotschaft ist."