3-Meter-Mann entführt Passanten in die Kirche
Sonntag, 30.11.2014
Vom bunten, lauten, manchmal auch hektischen Treiben auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt will ein weiß gewandeter Stelzenläufer die Besucher in die benachbarte Reinoldikirche locken und sie für 15 Minuten in eine andere Welt entführen.
Dahinter steckt die Aktion "Viertelsternstunden", mit der der Evangelische Kirchenkreis Dortmund ab dem 1. Dezember eine neue Andachtsform zum Advent ausprobieren möchte. Als "Aushängeschild" und Hingucker fungiert dabei der Stelzenläufer Thomas Wachsmann. Jeden Abend um kurz vor 18 Uhr wird er sich bis Heiligabend seine Stelzen unter die Füße schnallen, ein langes weißes Gewand überstreifen und dann mit einem leuchtenden Stern in der Hand über den Dortmunder Weihnachtsmarkt wandeln – als lebendige, drei Meter große Einladung zur nächsten "Viertelsternstunde" in der Reinoldikirche.
Wer sich darauf einlässt, den erwartet in der Kirche ab 18 Uhr ein bewusst kurz gehaltenes und niederschwelliges Programm mit bekannten Adventsliedern und einer täglich wechselnden Lesung kurzer literarischer Texte. Wer möchte, kann sich anschließend auch noch persönlich segnen lassen, bevor er/sie sich nach einer Viertelstunde Auszeit, Ruhe und Andacht wieder in das Weihnachtsmarkt-Getümmel stürzt.
Laut einer Studie der Internetplattform deals.com vom 11.11.2014 wollen in diesem Jahr 93% aller Bundesbürger einen Weihnachtsmarkt besuchen – und das nicht nur einmal: im Schnitt planen sie drei Besuche ein und sind bereit, dabei durchschnittlich rund 73 Euro auszugeben. Am spendabelsten sind der Studie zufolge die Weihnachtsmarktbesucher in Bayern, die 105 Euro ausgeben wollen. In Sachsen dagegen liegt die Grenze bei 52 Euro. Das meiste Geld wird für Essen, Glühwein und Süßigkeiten ausgegeben. Erst auf Platz 4 und 5 folgen dann Deko-Artikel und Weihnachtsgeschenke.
Insgesamt werden auf den bundesdeutschen Weihnachtsmärkten in diesem Jahr 270 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland erwartet. Der Handel rechnet mit Gesamteinnahmen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro - deutlich mehr als in Frankreich (826 Millionen Euro), Großbritannien (384 Millionen Euro) und den USA (352 Millionen Euro) auf den folgenden Plätzen.