demnächst im Kino: Bibel-Blockbuster "Noah"
Sonntag, 23.03.2014
Seit Jahrzehnten liefert die Bibel immer wieder den Stoff für ganz großes Kino – von "Quo vadis" über "König der Könige" bis hin zur "Passion Christi". Jüngstes Beispiel: "Noah", die Hollywood-Version der Sintflut-Geschichte aus dem Alten Testament.
Am 3. April kommt der rund 130 Millionen Euro teure Bibel-Blockbuster in die bundesdeutschen Kinos. In den Haupt- und Nebenrollen sind gleich drei "Oscar"-Preisträger zu sehen: Russel Crowe als Noah, Anthony Hopkins als dessen Großvater Methusalem und Jennifer Connelly als Noahs Ehefrau Naameh. Weitere bekannte Darsteller sind Nick Nolte als gefallener Engel Samyaza (Magog) und "Harry Potter"-Star Emma Watson in der Rolle als Noahs Adoptivtochter Ila.
In den USA hat "Noah" bereits für einigen Wirbel gesorgt. Christliche Kreise warfen den Produzenten vor, aus der biblischen Geschichte seichte Massenunterhaltung gemacht zu haben. In einigen muslimisch geprägten Staaten wurde die Aufführung des Films sogar ganz verboten. Begründung: Im Koran gehöre die Person des Noah zu den Propheten und diese bildlich darzustellen sei nach muslimischer Glaubensauffassung verboten.
Weniger Berührungsängste hat dagegen offenbar Papst Franziskus. Am Mittwoch (19.3.) traf er sich bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom mit Noah-Darsteller Russell Crowe und Regisseur Darren Aronofsky. Wie das US-Magazin "Variety" berichtete, wurde das Zusammentreffen bis zum Schluss geheim gehalten, um zu verhindern, dass der Papst für Marketingzwecke zugunsten des Films vereinnahmt wird.
Über die anhaltende Faszination und Anziehungskraft biblischer Stoffe sagte uns Ann-Christin Heine: "Solche Erzählungen aus dem Alten Testament, die fesseln die Menschen – ich denke – damals wie heute. Es liegt, glaube ich, mit daran, dass hier Themen verhandelt werden wie Beziehung zwischen Gott und Mensch, Sünde, Strafe, Familie. Das sind alles Themen, die uns heute was angehen, die uns beschäftigen, die unseren Alltag begleiten." Heine ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für die Theologie des Alten Testaments an der Ruhr Universität Bochum. Sie empfiehlt vor oder nach dem Gang ins Kino auch noch mal einen Blick in die Bibel zu riskieren: "Ich denke der Film ist auf jeden Fall sehenswert, aber man könnte vielleicht zu Hause noch mal selbst reinschauen, was steht da wirklich, um dann auch selbst kritisch zu beurteilen, was man davon zu halten hat."