Ein Jahr Papa Francesco

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 16.03.2014

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Knapp 2 Wochen nach dem Rücktritt von Benedikt XVI kamen am 12. März die Kardinäle zusammen. Nur einen Tag stieg weißer Rauch auf: Ein neuer Papst. Vor genau einem Jahr trat Papst Franziskus auf den Balkon: Seitdem weht ein neuer Wind in der ganzen Welt.  

INFO: Papst Benedikt XVI. hatte am 11. Februar, seinen Amtsverzicht zum 28. Februar erklärt. Zum neuen Papst wählten die Kardinäle im Konklave am 13. März den Argentinier Kardinal Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof von Buenos Aires, der als erster in der Geschichte den Papstnamen Franziskus wählte. Der am 19. März ins Amt eingeführte 76-jährige Jesuitenpater, geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, entschied sich nach einer Ausbildung als Chemietechniker für die Priesterlaufbahn und begann 1958 ein Noviziat in der Gesellschaft Jesu. Nach humanistischen Studien in Chile und seiner Rückkehr nach Buenos Aires erlangte er 1963 einen Studienabschluss in Philosophie am Kollegium „San José” von San Miguel und war 1964-1966 Professor für Literatur und Psychologie in Santa Fe und Buenos Aires. 1967-1970 besuchte er am Kollegium „San José” die Fakultät für Theologie, schloss das Studium ab und wurde am 13. Dezember 1969 zum Priester geweiht. Nach seinem Terziat in Alcalá de Henares (Spanien) legte er 1973 die ewigen Gelübde ab, war für die Ausbildung der Novizen zuständig (1972-73) und wurde am 31. Juli 1973 mit erst 37 Jahren zum Provinzial für Argentinien gewählt. Während seiner sechsjährigen Amtszeit war er Theologieprofessor, Rektor des Kollegiums von San Miguel (1980-1986) und seiner Fakultäten für Philosophie und Theologie, zudem in der Pfarrei von San José (Diözese San Miguel) als Pfarrer tätig. 1986 kam er für seine nicht vollendete Doktorarbeit nach St. Georgen bei Frankfurt und war anschließend an der Jesuitenkirche von Cordoba als spiritueller Direktor und Beichtvater. 1992 durch Johannes Paul II. zum Weihbischof von Buenos Aires ernannt, empfing er seine Bischofsweihe am 27. Juni durch Kardinal Antonio Quarracino, den Apostolischen Nuntius Ubaldo Calabresi und den Bischof von Mercedes-Luján, Emilio Ogñénovich. Am 3. Juni 1997 wurde er zum Koadiutor des Erzbischofs von Buenos Aires ernannt und wurde am 28. Februar 1998 nach dem Tod des Kardinals Quarracino selbst Erzbischof. 2001 von Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben, war Bergoglio Mitglied der Kongregationen für Gottesdienst und Sakramentenordnung, für den Klerus, sowie für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens, zudem Mitglied des Päpstlichen Rates für die Familie und der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. 2005-2011 war Bergoglio, auch als „Kardinal der Armen” bekannt, Präsident der Argentinischen Bischofskonferenz. Internet: www.vatican.va.

Buchtipp: In seinem Buch über den neuen Papst analysiert der ZDF-Journalist und Vatikankenner Jürgen Erbacher den 265. Nachfolger des Heiligen Petrus, aber auch die Lage der Kirche nach dem Rücktritt Benedikts XVI. Exklusiv äußern sich deutschsprachige Konklave-Kardinäle über die Beweggründe der Wahl von Papst Franziskus in diesem Buch. Jürgen Erbacher, Jahrgang 1970, Theologe, Politikwissenschaftler und Journalist, ist seit 2005 Redakteur beim ZDF als Vatikan-Experte in der Redaktion „Kirche und Leben”. Er lebte als Redakteur bei Radio Vatikan lange in Rom und von ihm stammen zahlreiche Fernsehbeiträge zu den Themen Papst, Vatikan, Katholische Kirche. Seit einiger Zeit betreut er im Internet den Vatikan-Blog „Papstgeflüster” (http://blog.zdf.de/papstgefluester/). Das Buch: Jürgen Erbacher, „Papst Franziskus - Aufbruch und Neuanfang”, Pattloch, 176 S., ISBN: 978-3-629-13047-1.  

Sonntag, 16.03.2014