5 Jahre nach dem Beben: Schüler helfen in Haiti
Sonntag, 25.01.2015
Am 12. Januar 2010 wurde Haiti durch ein Erdbeben der Stärke 7,2 stark verwüstet. Bis heute braucht das Land Hilfe beim Wiederaufbau. An dem beteiligen sich auch Schüler und Lehrer vom Rhein-Maas-Berufskolleg Kempen.
Den Stein ins Rollen brachte dort schon kurz nach der Katastrophe ein Schüler im Religionsunterricht von Pfarrer Roland Kühne. Der Maurer-Azubi fragte damals: "Wir können doch Häuser bauen, sollen wir dort nicht helfen?" Die Idee wurde aufgegriffen und umgesetzt: 2011 begannen die Berufsschüler verschiedener Gewerke zusammen mit einheimischen Arbeitskräften in Haiti mit dem Bau eines Lehrerausbildungszentrums für die Peter-Hesse-Stiftung in Liancourt. Im Dezember 2012 konnte die Schule ihrer Bestimmung übergeben werden.
Ein weiteres Projekt in Haiti haben die Schüler und Lehrer des Rhein-Maas-Berofskollegs Kempen im Juli 2014 begonnen. Diesmal geht es um den Bau eines Hauses für obdachlose Jugendliche in Torbeck. Inzwischen sind die Arbeiten dort so weit fortgeschritten, dass nun das Dach errichtet werden kann. Dazu fliegen die angehenden Handwerker vom Niederrhein jetzt am 18. März 2015 erneut nach Haiti.
Das Hilfsprojekt finanziert sich hauptsächlich durch Spenden, die Flugkosten übernimmt inzwischen die Organisation "Konkreter Friedensdienst". Die jugendlichen Helfer aus Deutschland stellen ihr Können und ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung, opfern sogar ihre Urlaubstage dafür. Das nötige Baumaterial wird vor Ort eingekauft, ebenso zusätzliche haitianische Arbeitskräfte.
Einen Überblick über das Projekt gibt Pfarrer Roland Kühne auf der Internetseite seiner Kirchengemeinde unter http://www.ekir.de/gemeindekempen/haiti%202.htm Ein ausführlicher TV-Bericht über das Engagement der Berufsschüler vom September 2014 findet sich in der WDR-Mediathek.
Durch das Erdbeben vom 12. Januar 2010 kamen in Haiti rund 200.000 Menschen ums Leben, unzählige Gebäude wurden ganz oder teilweise zerstört, etwa 2,3 Millionen Menschen wurden obdachlos. Die Katastrophe löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Allein das Aktionsbündnis "Deutschland hilft" erhielt damals 16,2 Millionen Euro an Spenden. Die sind inzwischen komplett aufgebraucht, aber das Land ist beim Wiederaufbau weiterhin auf Hilfe von außen angewiesen.