nach Weihnachten: Jesus auf der Flucht
Sonntag, 12.01.2014
Den biblischen Berichten zufolge erreichten damals König Herodes Berichte, wonach drei Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem gekommen seien, um sich nach dem "neugeborenen König der Juden" und dessen Aufenthaltsort zu erkundigen. Herodes, der keinen König neben sich dulden wollte, ließ daraufhin Schriftgelehrte und Hohepriester zu sich kommen, die ihm erklärten, es könne sich nur um die Stadt Bethlehem handeln. Auch die drei Weisen aus dem Morgenland ließ er zu sich kommen und beauftragte sie, in Bethlehem nach dem Kind zu suchen und ihm Nachricht zu geben, sobald sie es gefunden hätten.
Die drei Weisen fanden zwar Jesus und seine Familie, doch nachdem Gott ihnen im Traum befohlen hatte, nichts davon Herodes zu berichten, schwiegen sie und zogen "auf einem anderen Weg wieder in ihr Land". Als König Herodes davon erfuhr, gab er zornig den Befehl, alle Kinder unter zwei Jahren in Bethlehem zu töten, um so den vermeintlichen Konkurrenten aus dem Weg zu schaffen. Doch Josef war – ebenfalls in einem Traum – durch einen Engel gewarnt worden: "Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich´s dir sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen" (Matthäus-Evangelium, Kap. 2, Vers 13 ff).
Dass die Heilige Familie ausgerechnet nach Ägypten floh und nach Herodes´ Tod wieder nach Israel zurückkehrte, erklärt Bibelexperte Burkhard Hose so: "Es kommt dem Matthäus, der die Flucht erzählt (…) tatsächlich darauf an, dass die irgendwie nach Ägypten kommen, damit Jesus von Ägypten nach Israel kommen kann, und warum muss er von Ägypten nach Israel kommen? Weil Mose auch von Ägypten nach Israel gekommen ist. Es geht wirklich drum, hier so ne theologische Aussage zu treffen: Jesus ist der zweite Mose, der ist der Retter des Volkes Israel."