Am Donnerstag startet die "Woche des Sehens 2015"
Sonntag, 04.10.2015
Weltweit leben rund 300 Millionen Menschen, die entweder blind oder sehbehindert sind. Daran erinnert vom 8. bis zum 15. Oktober die bundesweite "Woche des Sehens". Unterstützt wird diese Aktionswoche unter anderem auch von der Christoffel-Blindenmission.
Die christliche Entwicklungshilfeorganisation kümmert sich um Blinde und Sehbehinderte in Asien, Lateinamerika, vor allen Dingen aber in Afrika. Das ist auch bitter nötig, sagt Dr. Dirk Harder. Er ist Augenarzt und schon seit 18 Jahren auf verschiedenen Kontinenten für die Christoffel-Blindenmission (CBM) im Einsatz. Am häufigsten in Afrika, denn hier – so berichtet er - wird seine ärztliche Kunst am meisten gebraucht: "Die meisten Blinden leben heute in Afrika, und die weltweit häufigste, auch behandelbare Ursache von Blindheit ist der Graue Star. Den kennen wir auch in Deutschland, (…) aber in Afrika tritt er in einer schwerwiegenden Form auf, wie wir ihn hier in Deutschland nur noch selten sehen."
Beim Grauen Star trübt sich die Linse im Auge immer weiter ein. Die Sehschärfe lässt immer weiter nach, und am Ende droht die Erblindung. Mit einer kleinen OP, bei der die trübe Linse durch eine Linse aus Kunststoff ersetzt wird, lässt sich das Augenlicht retten. In Deutschland ist das ein Routineeingriff, der pro Jahr 800.000 Mal vorgenommen wird. Die Christoffel-Blindenmission sorgt seit Jahrzehnten dafür, dass auch Menschen in Entwicklungsländern diese und andere medizinische Hilfe erhalten. 1966 erfolgte in einer Klinik in Kabul (Afghanistan) die erste von der CBM geförderte OP am Grauen Star. Bis heute wuchs ihre Zahl auf weit über zehn Millionen.
Die diesjährige "Woche des Sehens" vom 8. Bis 15. Oktober 2015 steht unter dem Motto "Auf Augenhöhe". Nach Angaben des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. nehmen seit dem Jahr 2002 "Augenärzte, Selbsthilfe- und Entwicklungshilfeorganisationen die Aktionswoche zum Anlass, um auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland sowie in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen. Die Fernsehjournalistin Gundula Gause unterstützt die Kampagne als Schirmherrin."