Ambulante Pflege auch Weihnachten unterwegs
Dienstag, 25.12.2018
In den Einrichtungen der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe sind an Weihnachten rund 45.000 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz - unter anderem in der ambulanten Pflege. Sie versorgen alte und kranke Menschen auch an Heiligabend.
Die Aufgaben der Pflegekräfte sind vielfältig und dabei individuell auf die jeweiligen Menschen abgestimmt. Sie reichen von der Hilfe beim Aufstehen, Anziehen und Waschen bis hin zur Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme oder der Kontrolle der Medikamenteneinnahme. Die erbrachten Leistungen müssen schriftlich dokumentiert werden – so verlangen es die gesetzlichen Vorgaben. Erst danach geht es weiter zum nächsten Patienten. Je nachdem, wie groß das Einsatzgebiet für eine Pflegekraft ist, kommen in einer sieben-Stunden-Schicht schon mal 100 Kilometer mit dem Dienstwagen zusammen.
Paula Antunes gehört zur Pflegedienstleitung der Diakonie Meerbusch. Sie und ihr Team betreuen an den Weihnachtstagen bis zu 130 Menschen. Im Gepäck haben sie dann für jeden Patienten ein kleines Weihnachtsgeschenk. Für viele ist die Versorgung durch den Pflegedienst der einzige Besuch, den sie über die Feiertage bekommen, sagt Paula Antunes: " Es ist leider nicht mehr so wie früher, dass die Patienten zu den Familienangehörigen abgeholt werden, sondern sehr viele bleiben allein zu Hause."
Gegen diese Einsamkeit können die Pflegekräfte nur wenig ausrichten, denn ihr Dienstplan ist eng, und der nächste Patient wartet schon. Bei 20 bis 30 Patienten pro Schicht bleibt kaum Zeit für einen Plausch oder eine Tasse Kaffee. Trotzdem versuchen die Pflegerinnen, jedem Patienten möglichst gerecht zu werden, so Paula Antunes: "Wenn wir sehen, dass ein Kunde mehr Zeit braucht oder ein paar warme Wörter mehr, bleiben wir natürlich ein bisschen länger und versuchen, ein bisschen Rücksicht darauf zu nehmen."
In den Diakonischen Einrichtungen arbeiten bundesweit derzeit 525.700 hauptamtlich Beschäftigte, davon allein 29% in der Altenhilfe. Das sind über 150.000 Beschäftigte, gefolgt von der Kinder- und Jugendarbeit mit 25%, der Krankenhilfe mit 21%, der Behindertenhilfe (18%) und den "Hilfen in besonderen Situationen, Familienhilfe und sonstige Hilfen" (7%). Unterstützt werden die Hauptamtlichen von noch einmal 700.000 ehrenamtlich engagierten Menschen. Bundesweit erhalten etwa 10 Millionen Menschen von der Diakonie Betreuung, Beratung, Pflege und medizinische Versorgung.