Buchtipp: Von Bilby und Dürer bis "Oh du fröhliche"
Sonntag, 17.04.2022
Hartnäckig hält sich die Behauptung, dass die Bezeichnung „Ostern“ von einer heidnischen Göttin namens Eostra oder Ostara abzuleiten sei. Der Journalist Mirko Krüger geht in seinem Buch diesen und anderen Gerüchten rund um das Osterfest auf den Grund.
Der Essener Klartext-Verlag, der das 120 Seiten starke kurzweilige Lesevergnügen am 28. Februar 2022 veröffentlicht hat, schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „Mirko Krüger hat sich in seinem neuen Buch »Ostern – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten« mit dem merkwürdigen Fest auseinandergesetzt, bei dem Kinder Eier suchen, die ein Hase versteckt haben soll. Woher kommt der Brauch zum Osterfest, bei dem Christen die Auferstehung Jesu feiern? Er wirft auch weitere Fragen auf wie: Was hat die Redensart »Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts« mit Ostern zu tun? Geht das Wort Ostern wirklich auf eine heidnische Göttin zurück? Was wurde aus Jesus’ Gegnern und aus Maria Magdalena? Und natürlich darf auch die Frage aller Fragen nicht fehlen: Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?“
Die Klartext-Reihe zu Irrtümern und Wahrheiten ist sehr breit gefächert und reicht von Fußballvereinen über Städte bis hin zu Tier- und Technikgeschichten. So kann man populäre Irrtümer und andere Wahrheiten über Hunde und Katzen, die Royal Family, über Heinrich Heine, die Rolling Stones oder auch den Bergbau nachlesen. In die gleiche Richtung weisen Titel wie „Goethe für Klugscheißer“ oder die speziell für Kinder aufgelegten Bände „Insekten für (kleine) Klugscheißer“ und „Tierwissen für (kleine) Klugscheißer“.
Neben seinem Oster-Buch hat der 1963 geborene Journalist Mirko Krüger noch zwei weitere religiöse Themen für die Klartext-Reihe beigesteuert:
Was die Herkunft der Bezeichnung „Ostern“ anbelangt, so gilt die Ableitung aus der Himmelsrichtung Osten als wahrscheinlichste Erklärung. Die Bibel berichtet, dass drei Frauen das offene Grab Jesu und damit seine Auferweckung von den Toten am frühen Morgen entdeckten („als die Sonne aufging“). Das Licht der im Osten aufgehenden Sonne steht seither für die Auferstehung Jesu – das Ereignis, das mit dem Osterfest gefeiert wird. Traditionell sind deshalb auch die Altarräume (Apsis) alter Kirchen nach Osten ausgerichtet. Auch das englische „Easter“ (von east = Osten) deutet in diese Richtung.
In vielen anderen europäischen Sprachen kommt beim Wort für „Ostern“ dagegen der Zusammenhang zwischen christlichem Osterfest und dem jüdischen Pessach zum Tragen: Als Jesus am Tag vor seiner Hinrichtung das letzte Mal mit seinen Jüngern zu Abend aß und dabei das Abendmahl (kath. Eucharistie) einsetzte, geschah dies im Rahmen des Pessachfestes. In der Frühzeit der Kirche wurde Ostern deshalb zeitgleich mit dem jüdischen Pessach gefeiert. Erst beim Konzil von Nicäa 325 n.Chr. wurde der Ostertermin festgelegt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Die alte Verbindung zwischen Pessach und Ostern zeigt sich sprachlich an vielen Stellen: Ostern heißt im Französischen „Pâques“, im Spanischen „Pascua de Resurrección“, im Italienischen „Pasqua“ und auf Niederländisch „Pasen“. Übrigens: In diesem Jahr fällt der Begin des Pessach-Festes auf Karfreitag (15.4.2022).