Buchtipp: „Was bleibt, wenn wir sterben“

von Manfred Rütten

Sonntag, 31.10.2021

Puttenengel aus Stein mit Tafel In stillem Gedenken
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Erinnnerungen sind tröstlich für die Hinterbliebenen. Aber das Erinnern fällt schwer, wenn Schmerz und Trauer alles andere zudecken. (Foto: Pixabay)

Als die Eltern von Louise Brown innerhalb von drei Monaten nacheinander sterben, ist die Journalistin zunächst sprachlos. Aber sie bleibt es nicht. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Tod, wird Trauerrednerin und schreibt ein Buch über ihre Erfahrungen.

„Was bleibt, wenn wir sterben“ ist überraschend leicht zu lesen. Auf gut 250 Seiten schreibt die Autorin über die Konfrontation mit der Trauer, das Leben mit der Trauer und die Annahme der Endlichkeit. Über die Arbeit an dem Buch sagt Louise Brown, es habe nicht nur ihre Einstellung zum Tod verändert, sondern auch ihre Haltung zum Leben: „Ich schätze den Alltag auf jeden Fall mehr, also jeder Tag ohne Krise und ohne Verlust ist für mich ein Geschenk. Wenn ich meine Kinder beobachte, versuche ich das, was ich da sehe, irgendwie festzuhalten wie mit einer inneren Kamera. Weil ich weiß, dass das die Erinnerungen sind, die mir später ganz viel Wärme und Kraft schenken werden.“

Diese Erkenntnisse versucht Louise Brown an ihre Leserschaft weiterzugeben. Wichtiger als die Schritte, die ein Mensch etwa auf der Karriereleiter macht, sind die Erinnerungen an sein Wesen, so die Autorin: „Was bleibt von uns, sind oft diese kleinen Dinge, die wir in der Hektik des Alltags übersehen, wie Zuverlässigkeit, Wärme, Zuversicht, Humor, Durchhaltevermögen. Und das, was von uns bleibt, ist eben nicht von der Leistung abhängig und muss auch nicht optimiert werden.“

Fabienne R., die das Buch „Was bleibt, wenn wir sterben“ gelesen hat, schreibt in einer Online-Rezension: „Die Lebensgeschichte von Louise hat mich sehr berührt und die Auseinandersetzung, die sie mit dem Thema Tod in diesem Buch führt, regt zum Nachdenken an. Es geht darum, das Leben zu schätzen und sich an den kleinen Dingen zu erfreuen. Man wird dazu angeregt nachzudenken, was von einem selbst übrigbleibt, wenn man stirbt. Auch sprachlich hat mich das Buch direkt überzeugt. Louise schreibt mit einer Klarheit und verpackt die Schwere des Themas in ein fließendes Leseerlebnis. Besonders beeindruckt hat mich, wie frei und intensiv sie von ihren eigenen Erlebnissen erzählt, wie sie sich gefühlt hat und wie sie es geschafft hat, danach weiter zu machen.“

Das Buch „Was bleibt, wenn wir sterben“ von Louise Brown ist am 29. September 2021 im Diogenes Verlag erschienen. Es hat 256 Seiten und kostet in der Hardcover-Ausgabe 22 Euro. Das Werk ist auch als Hörbuch erhältlich, gelesen von der Autorin selbst.

Sonntag, 31.10.2021