Caritas-Jahresthema 2019: Sozial braucht digital

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 17.02.2019

Plakatmotiv der Caritas-Kampagne 2019 / Quelle: Deutscher Caritasverband
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Plakatmotiv der Caritas-Kampagne 2019 / Quelle: Deutscher Caritasverband

„Sozial braucht digital“ – die Jahreskampagne des größten Wohlfahrtsverbandes in Deutschland will zeigen, wie sehr dieses Thema in der Wirklichkeit der sozialen Arbeit ankommen muss. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, sagt, warum und wie...

INFO: „Sozial braucht digital“ ist der Slogan der Caritas-Kampagne 2019. Sie will dazu einladen, sich mit den Auswirkungen der digitalen Transformation in der sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. Zugleich will sie die Debatte zum Thema fördern und zeigen, wie vielfältig schon heute digitale Tools genutzt werden. Wie die analoge und die digitale Welt sinnvoll ineinandergreifen, wird bereits am Beispiel der Online-Beratung deutlich: Ratsuchende finden hier Unterstützung in unterschiedlichen Hilfefeldern: von der Beratung für schwangere Frauen bis zu Beratungen für überschuldete Menschen oder suizidgefährdete Jugendliche. Aktuell wird die Online-Beratung konzeptionell, technisch und organisatorisch neu aufgestellt.
„Digitale Teilhabe ist zu einer Voraussetzung für soziale Teilhabe geworden. Es wird noch wichtiger werden, dass Menschen digitale Kompetenzen erwerben“, so der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter Neher. Die Teilhabe sozial benachteiligter Menschen lasse sich nur verwirklichen, wenn es gelänge, die digitalen Entwicklungen im sozialen Bereich mitzudenken und reflektiert in die Praxis umzusetzen.
Dabei wecke die digitale Transformation nicht nur Optimismus sondern auch Sorgen. „Beide Perspektiven haben ihre Berechtigung. Wer aber bei den Risiken stehenbleibt ohne über Lösungen nachzudenken, blendet die Chancen der Digitalisierung aus“, betont Neher. Die Caritas-Kampagne will die Chancen deutlich machen und dabei die Risiken in den Blick nehmen und Lösungen anbieten. „Die digitale Entwicklung braucht die soziale Komponente. Darauf macht die Caritas-Kampagne auch aufmerksam.“
Mehr - auch das Statement des Caritas-Präsidenten und die Sozialpolitischen Positionen - auf der Kampagnen-Webseite: www.sozialbrauchtdigital.de #sozialbrauchtdigital. In der Sozialcourage Spezial-Ausgabe, dem Magazin für soziales Handeln, finden sich zahlreiche Projekte, Fakten und Informationen zur digitalen Transformation in den Einrichtungen und Diensten der Caritas.

Unser Gesprächspartner: Prälat Dr. Peter Neher ist seit Mai 2003 Präsident des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Geboren 1955 in Pfronten, machte er zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und studierte 1976-1979 Katholische Theologie und Pädagogik an der Katholischen Universität Eichstätt. Nach dem Diplom an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde er am 3. Juli 1983 in Augsburg zum Priester geweiht, war Kaplan in Landsberg/Lech, Krankenhausseelsorger in Günzburg und wurde 1989 in Katholischer Theologie mit einer pastoraltheologischen Arbeit zum Thema „Sterbebegleitung" promoviert. Neher war 1989-1994 Gemeindepfarrer in Kempten, anschließend bis 1999 Subregens im Priesterseminar der Diözese Augsburg und trat Anfang 2000 das Amt als Diözesancaritasdirektor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V. an. 2003 wurde er zum Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes gewählt und 2009 und 2015 im Amt bestätigt. 2017 und 2018 ist Honorarprofessor Neher Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege.

Kontakt: Deutscher Caritasverband e. V., Bundeszentrale, Karlstraße 40, 79104 Freiburg, Tel. 0761 / 200-0, E-Mail: info@caritas.de, Internet: https://www.caritas.de.

Sonntag, 17.02.2019