Christoph Zehendner: „Er starb, damit wir leben“

von Sabine Langenbach

Freitag, 07.04.2023

Portraitfoto des Theologen und Musikers Christoph Zehendner
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Christoph Zehendner hat als freier Journalist unter anderem für den HR und den SWR gearbeitet. Der studierte Theologe hat sich außerdem als Buchautor und Musiker einen Namen gemacht. (Foto: Nora Henker)

Auf seiner neuesten CD „Unfassbar“ öffnet das Multitalent Christoph Zehendner „musikalische Fenster ins Markus-Evangelium“: In 19 Liedern wird der Weg Jesu beschrieben, der ihn von den Ufern des Sees Genezareth bis nach Golgatha ans Kreuz geführt hat.

Der Verlag Gerth Medien schreibt über die CD mit 67 Minuten Spielzeit: „Das Album eignet sich für die persönliche Ermutigung, ist aber bewusst auch so konzipiert, dass Chöre, Bands und Sänger in Gemeinden gern damit arbeiten. Stilistisch begegnet dem Zuhörer eine enorme Vielfalt: von groovenden White Gospels über Popballaden, von Singalongs bis hin zu Chansons“. Mit dem Song „Verlassen“ findet sich auf der CD auch ein reines A-Capella-Stück.

Das Hauptmotiv darin ist eine musikalische Bearbeitung und Verdichtung von Psalm 22, den Jesus selbst betet, als er bereits gekreuzigt ist: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Zehendner kann sich gerade in diesem Lied auch persönlich wiederfinden: „Wenn ich das höre, dann habe ich Gänsehaut. (…) Und ich kann mich in ihn hineinversetzen, weil ich das auch in manchen Phasen meines Lebens - im Krankenhaus, bei der Chemotherapie, vor einer Operation - eigentlich genauso gesagt, geschrien oder innerlich gesungen habe: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«“

Der Satz ist einer von insgesamt sieben Aussprüchen Jesu, die die vier Evangelisten von seiner Kreuzigung überliefert haben. Man spricht auch von den „sieben letzten Worten“, die traditionell in folgender Reihenfolge geführt werden (EU = Einheitsübersetzung):

  1. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34 EU)
  2. „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43 EU)
  3. „Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26–27 EU)
  4. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34 EU; Mt 27,46 EU; Psalm 22,2 EU)
  5. „Mich dürstet.“ (Joh 19,28 EU)
  6. „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30 EU)
  7. „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46 EU; Psalm 31,6 EU)

 

In der katholischen Kirche gilt der Karfreitag als strenger Fastentag, in der evangelischen Kirche galt er viele Jahre lang als der höchste Feiertag überhaupt. Heute sind sich beide Konfessionen darin einig, dass Karfreitag und Ostern gemeinsam betrachtet und verstanden werden müssen. So empfindet es auch Christoph Zehendner: „Zum einen ist der Karfreitag ja der Trauertag. Aber zum anderen gibt es da schon die Vorfreude, dass nach dem Tod das Leben kommt, die Auferstehung. Deswegen ist es für mich nicht nur ein trauriger Tag.“

Zehendner arbeitete 20 Jahre lang als freier Hörfunkjournalist in der landespolitischen Redaktion des SWR in Stuttgart. Daneben hat sich der studierte Theologe aber auch einen Namen als Buchautor und christlicher Singer und Songwriter gemacht. Der 62Jährige hat inzwischen mehrere Bücher und CDs und mehr als 300 Liedtexte veröffentlicht, von denen einige heute in den Gesangbüchern der badischen und der württembergischen Landeskirche zu finden sind. Mehr über den Theologen und Künstler unter https://www.christoph-zehendner.de/

Freitag, 07.04.2023