David Kadel: „Jeder kann ein Mutmacher sein“
Sonntag, 27.06.2021
David Kadel ist Musiker, Buchautor und Filmemacher, und er arbeitet als Mental-Coach mit vielen Fußballprofis zusammen – z.B. mit Jürgen Klopp oder David Alaba. Seine aktuelle Mission heißt „Mutmacher in Corona-Zeiten“.
Kadel ist überzeugt: „Das schlimmste Virus ist eigentlich nicht Corona, sondern die Gleichgültigkeit. Und ich denke: Entweder kannst Du jammern, dass die Gesellschaft so kalt geworden ist und sich keiner mehr für den anderen interessiert, oder Du bist selber Mutmacher.“ Der gebürtige Schwabe entschied sich für Letzteres und aktivierte dafür auch sein Promi-Netzwerk, zu dem zahlreiche Fußballprofis gehören.
Er bat sie, persönliche Geschichten aufzuschreiben, wie sie mit einer Lebenskrise umgegangen sind und was ihnen geholfen hat, diese zu überwinden. Am Ende konnte Kadel aus 59 Geschichten die 35 besten auswählen. Aus den „Mutmach-Geschichten“ von u.a. Heiko Herrlich, Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Schauspieler Samuel Koch und SKY-Moderatorin Britta Hoffmann stellte er das Buch „Wie man Riesen bekämpft“ zusammen.
Mit diesem Buch im Gepäck und diversen Fußballstars als Überraschungsgäste besucht David Kadel seit Mitte 2020 Kinderkrebsstationen und Jugendpsychatrien, um den Kids dort eine Abwechslung zu bieten und ihnen vor allem Mut zu machen: „Es gibt Trikots und Geschenke, und wir kriegen da unheimlich viel Feedback, auch von den Eltern, die sagen: »Das kommt genau zur richtigen Zeit, weil: Mein Kind war krank, das war schon schlimm genug, und dann kam noch Corona und keiner darf dich besuchen, also schlimmer geht´s nicht«.“
David Kadel und auch die Profi-Kicker haben bei ihren Besuchen schon so manche Träne verdrückt. Angesichts des Leids auf den Stationen werde man demütig und dankbar für die eigene Situation, sagt Kadel. Viele seiner Mutmach-Aktionen zahlt der überzeugte Christ aus eigener Tasche: „Weil Jesus mich inspiriert hat mit diesem Satz, dass geben glücklicher macht als nehmen. Und je mehr ich durch´s Leben gehe und diese Projekte mache, wo wir einfach geben und verschenken, desto mehr lieg ich nachts in meinem Bett mit nem Lächeln und denke: Wow, der Tag der war richtig gut, ich hab Menschen Mut gemacht und mehr geht nicht an Glücksgefühl!“