Ev. Fastenaktion: „Sieben Wochen ohne Blockaden“

Am heutigen Sonntag (21.2.) überträgt das ZDF ab 9 Uhr den Eröffnungsgottesdienst zur diesjährigen Fastenaktion „7 Wochen ohne“. Unter dem Motto „Spielräume – 7 Wochen ohne Blockaden“ lädt die evangelische Kirche zum Mitmachen ein.

Ob sich angesichts der teilweise schon monatelangen Entbehrungen infolge des Corona-Shutdowns auch diesmal wieder bis zu zwei Millionen Menschen am freiwilligen Verzicht beteiligen werden, bleibt abzuwarten. Das Motto der Fastenaktion - „Spielräume – 7 Wochen ohne Blockaden“ - wurde jedenfalls lange vor dem jüngsten Shutdown festgelegt, passt aber nach Ansicht von Geschäftsführer Arnd Brummer perfekt in diese Zeit: „Je länger ich diese Lockdown-Gesellschaft miterlebe, desto wichtiger halte ich es gerade im privaten Umfeld, nicht Regeln zu verletzen, aber zu schauen, welche Spielräume zwischen den Regeln bleiben.“

Theologisch folgt die evangelische Fastenaktion mit ihrem Motto dem Vorbild Jesu, so Brummer weiter. Das römische Besatzungsrecht auf der einen und die strengen jüdischen Gebote und Vorschriften auf der anderen Seite haben in der damaligen Zeit einen klaren Rahmen vorgegeben. Aber Jesus hat es verstanden, Spielräume auszuloten, meint Arnd Brummer: „Wie Jesus Gemeinschaft gebildet hat auch mit sogenannten ehemaligen Sündern, das zeigt auch, dass da kein absolutes Regelverständnis da war, sondern wer sich der Liebe Gottes und der Gnade stellt, der ist mit dabei, auch wenn er vorher mal Quatsch gemacht hat.“

Mit ihrer Fastenaktion „7 Wochen ohne“, die immer am Aschermittwoch beginnt, lädt die Evangelische Kirche in Deutschland zum inzwischen 36. Mal dazu ein, die Wochen bis Ostersonntag bewusst anders zu gestalten. Anders als sonst werden sich die Fastengruppen in diesem Jahr nicht in Kirchengemeinden oder im privaten Rahmen zu Hause treffen können. Umso wichtiger dürften die Materialien sein, die die Veranstalter auch diesmal wieder zur Verfügung stellen. Sie dienen als Durchhalte-Hilfe, Begleitung und Impulsgeber.

Allen voran steht der Fastenkalender, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an jedem Tag mit einem Foto, einem kurzen Text oder Bibelvers durch die Fastenzeit führt. Dabei steht jede der sieben Woche unter einem anderen Thema, erklärt Geschäftsführer Arnd Brummer: „In der ersten Woche: Alles auf Anfang, in der zweiten Woche: Von der Rolle, in der dritten Woche: Das Spiel mit dem NEIN, in der vierten Woche: Dir zuliebe? - Fragezeichen, in der fünften Woche: Geht doch! - Ausrufezeichen, in der sechsten Woche: Richtungswechsel und in der siebten Woche: Die große Freiheit.“ Per App kann man sich den Fastenkalender zum Preis von 3,99 Euro auch direkt auf sein Smartphone holen.

In jeder Woche stecken viele anregende Aspekte, ein Thema aber liegt dem Arnd Brummer persönlich am meisten am Herzen: „Das ist das »Dir zuliebe?« mit dem Hinweis, was Liebe alles erträgt auch an Regelverletzungen, ohne sofort ne Blockade zu erzeugen. Deswegen habe ich mich mit dem auch als Autor beschäftigt. Weil hier die Großzügigkeit nicht in einem abstrakten Sinn, sondern konkret erfahrbar wird: »Du hast mich zwar jetzt zwei, drei Mal böse verletzt, aber Dir zuliebe bin ich trotzdem bereit, Dir zu helfen«. Das ist für mich so ein Punkt, wo man Blockaden im direkten Umfeld überwinden kann.“

Auch der christliche Verein „Andere Zeiten e.V.“ aus Hamburg bietet während der Fastenzeit eine eigene Aktion und entsprechende Begleitung an. Zum einen die wöchentliche Briefaktion »7 Wochen anders leben« und den Fasten-Wegweiser »wandeln« mit täglichen Impulsen. Die Teilnahmegebühr für die Aktion »7 Wochen anders leben« beträgt 10,50 Euro (inkl. Versand). »wandeln. Mein Fasten-Wegweiser 2020« ist ein Paperback-Büchlein mit 120 Seiten, farbig illustriert. Es kostet 7 Euro (zzgl. Versand). Im Internet können sich Fastende im Rahmen der Aktion virtuell austauschen. Mehr Informationen dazu unter anderezeiten.de/netzwerke.