Ev. Jugendhaus in Hüls: fair mit Zertifikat
Sonntag, 30.05.2021
Um die Themen weltweite Gerechtigkeit, fairer Handel und nachhaltige Entwicklung wieder mehr in den Fokus der kirchlichen Jugendarbeit zu bringen, hat die Evangelische Jugend im Rheinland 2017 das Projekt „Faires Jugendhaus“ gestartet.
Seitdem wurden im Gebiet der rheinischen Landeskirche mittlerweile schon 24 kirchliche Jugendtreffs und -häuser entsprechend zertifiziert. Innerhalb der kommenden zwölf Monate könnten bis zu 50 weitere Häuser folgen. Jüngstes Beispiel: Das Jugendhaus der Evangelischen Kirchengemeinde Hüls in Krefeld. Hier konnten die Jugendlichen am Pfingstmontag (24. Mai 2021) das offizielle Label entgegennehmen. Zu dem Team um Jugendleiterin Ariane Drieskes, das sich um das Zertifikat beworben hatte, gehören 13 Mitarbeitende, darunter etwa zur Hälfte Jugendliche.
Wie alle anderen Bewerber musste auch das evangelische Jugendhaus in Hüls fünf Kriterien erfüllen, um das begehrte „Gütesiegel“ zu erhalten, sagt Andreas Roschau von der Evangelischen Jugend im Rheinland: „Das erste Kriterium ist, (…) dass die Jugendlichen das Projekt selbst steuern und überlegen, was sie machen. Dann natürlich, dass faire Produkte verwendet werden in der Einrichtung. Und das Zentrale sind die Aktionen: dass im Jahr zwei Aktionen durchgeführt werden zum Thema Fairer Handel. Und das Ganze soll dann natürlich, das ist das vierte Kriterium, in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Und im fünften Kriterium geht es dann speziell um den Themenbereich der Umwelt und nachhaltigen Entwicklung im ökologischen Bereich.“
Im Kirchencafé in Hüls wird schon seit Jahren nur fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Im Rahmen des Projektes wurde das Sortiment vergrößert: Auch der angebotene Tee, Kakao, Zucker und Orangensaft stammen nun aus fairem Handel. Daneben haben die Jugendlichen mehrere Aktionstage organisiert. Zu Erntedank ging es dabei um die Banane, und bei einer Kinderbibelwoche stand die Kakaobohne im Mittelpunkt: „Wir haben mit den Kindern über den Anbau gesprochen, wie der Kakao hergestellt wird, unter welchen Bedingungen, in welchen Ländern, und als Highlight der Woche haben wir auch selber Schokolade hergestellt“, erinnert sich die Teamerin Salome Schöller.
Sie und ihre Mitstreiter wollen auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen. Für die Zeit nach den Sommerferien hat Jugendleiterin Ariane Drieskes bereits ein faires Frühstück geplant. Auch eine Aktion zum fairen Backen steht an. Die Auszeichnung als „Faires Jugendhaus“ ist drei Jahre gültig. Danach muss sich die Einrichtung erneut bewerben und beweisen. Im Kirchenkreis Krefeld-Viersen wollen sich alle Jugendeinrichtungen bis 2022 um das Zertifikat bemühen.