Frohe Ostern aus den Philippinen

von Dr. Christof M. Beckmann

Montag, 06.04.2015

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P. Dr. Antonio Javellana Ledesma SJ, Erzbischof von Cagayan de Oro / Mindanao

Papst Franziskus hat am Ostersonntag den Segen „Urbi et orbi“ erteilt, „der Stadt und dem Erdkreis“ – ein Ereignis das überall auf der Welt verfolgt wird. Auch auf den Philippinen – ein froher Ostergruß an unsere Hörer von Erzbischof Antonio Ledesma!

INFO: Der Ostergruß von Erzbischof Dr. Antonio Javellana LEDESMA SJ: „Ostern heißt auf den Philippinen, sich zu freuen und die österlichen Geheimnisse zu feiern. Bewegt zu sein durch das Leiden und den Tod unseres Herrn – bis zu seiner Auferstehung. Papst Franziskus hat uns oft daran erinnert, nicht nur Fastenchristen, sondern Osterchristen zu sein. Dass wir die Freude von Ostern leben sollen. Und seine Botschaft auf der Philippinen-Reise war: Barmherzigkeit und Mitleid sind die zentralen Botschaften des Christentums. Diese Barmherzigkeit und dieses Mitleid unseres Herrn miteinander zu teilen. Nicht zu verurteilen und nicht die Nöte der Armen um uns herum zu vergessen. Denn die Barmherzigkeit und das Mitleid unseres Herrn ist der Weg, der uns zeigt, was uns alles verbindet - als Empfänger seiner Gnade. Und dass wir uns selbst zum Instrument dieser Gnade für unsere Mitmenschen machen lassen. So wünsche ich, dass uns diese Osterfreude in der Gnade unseres Herrn durch das ganze restliche Jahr begleitet. Frohe Ostern Ihnen allen in Deutschland!“

Die diesjährige Misereor-Fastenaktion machte auf die Auswirkungen des sich verändernden Klimas weltweit aufmerksam. Unter anderem standen Fischerfamilien, die an den Küsten der Philippinen leben, beispielhaft im Mittelpunkt. MISEREOR unterstützt sie dabei, ihr Leben am Meer weiterzuführen und ihre Existenzgrundlage zu schützen, denn durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel rund um die über 7.000 Inseln der Philippinen. 2004 hatte der Tsunami im Indischen Ozean rund 230.000 Tote gefordert und 1,7 Millionen Küstenbewohner obdachlos gemacht.

Seit dem Weltklimagipfel in Lima Ende 2014 – der letzten Vorbereitungskonferenz vor dem Umweltgipfel 2015 in Paris, wo ein neuer Klimavertrag verabschiedet werden soll - gibt es bislang eine Textvorlage für das Abkommen, mit dem das Kyoto-Protokoll ab 2020 ersetzen werden soll. Laut den Vereinbarungen sollen die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) offenlegen, wie viel Treibhausgase sie ab 2020 einsparen wollen. Die Industriestaaten wurden aufgefordert, konkrete Finanzierungszusagen zur Unterstützung der Anpassung armer Länder an die Klimawandel zu machen. Erstmals sollen auch Schäden und Verluste durch Klimawandel definiert werden, um sich über konkrete Entschädigungsmaßnahmen verständigen zu können. Als kirchliches Hilfswerk unterstützt Misereor vor allem Anpassungsmaßnahmen für die Armen, die weltweit am meisten unter dem Klimawandel leiden, in der Erhaltung natürlicher Ökosysteme wie dem Regenwald, der Regenerierung von Mangrovenwäldern als Schutz vor Überschwemmungen oder dem Aufbau von Versicherungs-Systemen, der Begleitung von Umweltflüchtlingen oder Technologie-Transfers. Weitere Informationen speziell dazu im Internet unter www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de, www.klima-kollekte.de und www.fastenaktion.de. Mehr: http://www.misereor.de. Die Jugendaktion „Basta! Wir brechen die Flut.“ mit Hintergrund- und Infomaterialien wie einer CO2-Einsparliste sowie Sparplakate auf der Homepage www.jugendaktion.de.

Unser Gesprächspartner: Erzbischof Dr. Antonio Javellana LEDESMA SJ, Erzbischof von Cagayan de Oro im Norden der Insel Mindanao, Jahrgang 1943, wurde nach dem Bachelor of Arts in Geschichte und Staatswissenschaften und den Master of Arts in Politikwissenschaften Mitglied des Jesuitenordens. 1973 zum Priester geweiht, studierte er Philosophie und Theologie, 1980 machte er den Doktor in Entwicklungspolitik in den USA. Ab 1982 war P. Tony Professor für Soziologie, Ökonomie und Theologie in Cagayan de Oro auf Mindanao, ab 1996 Koadjutor der Diözese Ipil im äußersten Westen der Insel Mindanao (Provinz Zamboanga del Sur). 1997 wurde er Bischof der Diözese Ipil und amtierte 2001-2011 als Vorsitzender der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog. Weitere Stationen: 2005-2007 Vize-Präsident der Katholischen Bischofskonferenz der Philippinen (CBCP), seit März 2006 Erzbischof von Cagayan de Oro (1.32 Mio. Katholiken, 3.799 km2, Suffraganbistümer Butuan, Malaybalay, Siargao und Tandag), seit 2009 Vorsitzender der Stiftung für Frieden und Gerechtigkeit, seit 2010 Co-Vorsitzender des Klimawandelkongresses, seit 2011 Co-Vorsitzender der Konferenz der Bischöfe und Unternehmer.

Erzbischof Antonio Ledesma ist der Entwicklungsarbeit seit vielen Jahren eng verbunden, u. a. als Initiator des „Zentrums für nachhaltige Landwirtschaft“ der Xavier-Universität (Förderung von organischer und nachhaltiger Landwirtschaft) sowie als Leiter des „South East Asian Rural Social Leadership Institute“, beides in Cagayan de Oro, Mindanao. Er gilt als ausgewiesener Fachmann in Fragen der ländlichen Entwicklung, der Entschuldung und der Folgen des Klimawandels und hat ausgedehnte und intensive Kontakte zu Entwicklungs-NROs. Er arbeitet aktiv in Friedens- und Verständigungsinitiativen mit den muslimischen Religionsführern (Ulamas) der Philippinen zusammen. Hierzu hat er sich in den USA (Eastern Mennonite University, VA) in Versöhnungsarbeit fachlich qualifiziert.

Kontakt: Archbishop Dr. Antonio J. Ledesma SJ, Bishop´s Residence, Fernandez St., Barangay 1, P.O. Box 113, 9000 Cagayan de Oro City, Philippines.

Montag, 06.04.2015