Gebete aus aller Welt aus dem Automaten

von Cynthia Wangari

Sonntag, 25.06.2017

zum Gebet gefaltete Hände
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Selbst sprechen ist im Gebetomat nicht nötig, denn die Gebete kommen über Lautsprecher. Seine Hände falten kann man aber trotzdem.

Die beiden Airport-Seelsorger am Stuttgarter Flughafen haben seit Anfang Mai 2017 einen neuen "Kollegen". Auf der der Abflugebene in Terminal 3 steht ein "Gebetomat", den Reisende noch bis in den August hinein kostenlos nutzen können.

Das Gerät hat Ähnlichkeit mit einem Passbild-Automaten. Doch statt Bilder spuckt diese Maschine auf Knopfdruck Gebete aus. Das Bildschirm-Menü stellt dabei rund 300 Gebete aus allen Weltreligionen bereit. Daneben gibt es aber auch karibische Voodoo-Rituale oder Ahnenanrufungen indigener Völker. Und weil das Flughafen-Publikum erfahrungsgemäß international ist, beherrscht der "Gebetomat" mehr als 60 Sprachen.

Entwickelt wurde das Gerät von dem Berliner Künstler Oliver Sturm. Die Idee dazu kam ihm 1999, als er während eines Besuchs in New York auf die U-Bahn wartete. Gerade an solchen Orten des Durchgangs sei es vielen Menschen ein Bedürfnis innezuhalten, so Sturm. Neben dem "Gebetomaten" am Stuttgarter Flughafen gibt es noch fünf weitere Geräte. ist seine Erfindung nach Angaben von domradio.de noch an fünf weiteren Orten zu erleben: in der Arminiusmarkthalle in Berlin, im Schauspiel Essen, in wechselnden Schulen im Erzbistum Paderborn, im österreichischen Trautenfels und im schweizerischen Basel.

Aus Sicht von Airport-Seelsorgerin Marion Sprengel gibt es viele Gründe, den "Gebetomat" zu nutzen. Manche Reisende seien vielleicht nur neugierig, andere nutzten die Abgeschiedenheit der Kabine, um zur Ruhe zu kommen. Gestresste Passagiere oder Menschen mit Flugangst könnten sich durch ein Gebet auch Mut zusprechen lassen.

Eine Ausleihe und Vermietung des Gebetomat ist möglich, auch der Verkauf des Automaten. Interessenten wenden sich bitte per E-Mail an info(at)gebetomat.de

Sonntag, 25.06.2017