Gebetswoche für die Einheit der Christen
Sonntag, 17.01.2021
Auch die Planungen zum Jahr der Ökumene 2021 sind von der weltweit grassierenden Pandemie nicht unberührt geblieben. Doch gerade die hat viele ökumenische Projekte neu hervorgebracht. Morgen startet nun die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“.
INFO: „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen (Joh 15,8-9)“, so lautet das Motto für die „Gebetswoche für die Einheit der Christen 2021“, die vom 18. bis 25. Januar 2021 stattfindet - zwischen den Gedenktagen für das Bekenntnis des Apostels Petrus und die Bekehrung des Apostels Paulus. Die Texte für die Woche wurden von der monastischen Kommunität von Grandchamp aus der Schweiz vorbereitet. Das gewählte Thema geht zurück auf die Berufung der monastischen Kommunität von Grandchamp zu Gebet, Versöhnung und Einheit in der Kirche und der Menschheitsfamilie. Seit den 1930er Jahren luden reformierte Frauen in Grandchamp, einem kleinen Dorf in der Nähe des Neuenburgersees in der französischsprachigen Schweiz, zu Einkehrzeiten ein und schufen einen dauerhaften Ort für Gebet und Gastfreundschaft. Heute gehören zur Gemeinschaft fünfzig Schwestern, fünfzig Frauen aus verschiedenen Generationen, kirchlichen Traditionen, Ländern und Kontinenten. Die Schwestern teilen die Gnade ihres klösterlichen Lebens mit Besuchern und Freiwilligen, die für eine Zeit des Rückzugs, der Stille, der Heilung oder auf der Suche nach Sinn nach Grandchamp kommen.
Das Motto der diesjährigen Gebetswoche geht von den unterschiedlichen Facetten des johanneischen Wortes aus: ein Leben im Einklang mit sich selbst, mit der Gemeinschaft, in die jede und jeder Einzelne gestellt ist und mit Gott. Die Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2021 wurden von der vorbereitet. Das gewählte Thema „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“ basiert auf Joh 15,1-17 und geht zurück auf die Berufung der Gemeinschaft von Grandchamp zu Gebet, Versöhnung und Einheit in der Kirche und der Menschheitsfamilie.
Die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ gehört zu den wichtigsten Initiativen in der Ökumene. Sie bildet in diesem Jahr zugleich den Auftakt zum Jahr der Ökumene 2021/2022. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat es ausgerufen, da 2021 und 2022 mehrere große Ereignisse bevorstehen, darunter regionale und deutschlandweite Projekte, die das ökumenische Zusammenleben in Deutschland in seiner Vielfalt stärken sollen. Das Jahr soll den anstehenden Gottesdiensten, theologischen Diskursen, Festen, Begegnungen und dem Austausch einen Rahmen geben. Die Gebetswoche selbst wird weltweit jedes Jahr entweder vom 18. bis 25. Januar oder in der Zeit von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten gefeiert. Ihre Ursprünge gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Seit 1968 wird die Gebetswoche gemeinsam mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen verantwortet. In Deutschland steht die Gebetswoche in diesem Jahr in enger Verbindung mit der Gebetswoche der Evangelischen Allianz, einem Netzwerk evangelisch-reformatorisch gesinnter Christen aus den verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften, die vom 10. bis 17. Januar gefeiert wird. Die enge Zusammenarbeit wurde am 16. Januar im Berliner Dom im Rahmen des Gebetstages EINS symbolisch vereinbart.
Materialien: Ökumenischer Gottesdienst (deutsche Übersetzung der von der deutschen und internationalen Vorbereitungsgruppe erarbeiteten Liturgie): Gottesdienstformular (8 Seiten, Format A4, Word-Dokument) und alternative Liedvorschläge für alle, die den Gottesdienst an ihre lokale Situation anpassen möchten. Dazu gibt es Biblische Meditationen und Gebete zu den 8 Tagen der Gebetswoche (deutsche Übersetzung der von der internationalen Vorbereitungsgruppe erarbeiteten Tagesmeditationen) und eine Andacht zum Motto der Gebetswoche 2021. Zum Motto der Gebetswoche 2021: Einführung in das Thema der Gebetswoche 2021, Die Gemeinschaft von Grandchamp und die ökumenische Dimension des monastischen Lebens
Zentraler Gottesdienst: Der zentrale Gottesdienst wird am 24. Januar 2021, 17 Uhr, in Hamburg, St. Petri gefeiert. Die Teilnahme am zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen war nur mit vorheriger Anmeldung bis zum 17. Januar 2021 möglich. Die Predigt hält der Vorsitzende der ACK in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron. Zusätzlich werden zahlreiche Geistliche aus den verschiedenen ACK-Mitgliedskirchen den Gottesdienst mitgestalten. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher wird ein Grußwort sprechen. Der Gottesdienst am 24. Januar kann live verfolgt werden unter: https://www.youtube.com/user/kirchehamburg. Mehr unter www.gebetswoche.de und unter www.nordkirche.de/jahr-der-oekumene
ACK – Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen: Die 1948 gegründete Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ist das wichtigste ökumenische Gremium in Deutschland. Sie repräsentiert in 14 regionalen Arbeitsgemeinschaften etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland, ihr gehören 17 Kirchen an, weitere acht Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, sie richtet den ökumenischen Tag der Schöpfung im September aus, aber auch die Vergabe des Ökumenepreises der ACK liegt in ihren Händen. Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt „Ökumenische Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Weitere Informationen: www.oekumene-ack.de
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen (ACK-NRW): Gemäß ihrem Leitmotto „Die Einheit aller Christen fördern – die Vielfalt erhalten“ ist die Multilateralität der Konfessionen bei uns Programm: In der ACK-NRW sind 31 Kirchen und fünf Kirchen mit Gaststatus zusammengeschlossen. Seit ihrer Gründung 1972 sind die Hauptanliegen der ACK-NRW in ihrer Arbeit: Vertiefung der geistlichen Ökumene als Quelle und Mitte ökumenischer Arbeit; Förderung von Begegnung, Austausch und theologischer Arbeit, um zu einem besseren Kennenlernen und zu größerer Verständigung zwischen den Mitglieds- und Gastkirchen beizutragen; durch gemeinsame Projekte, Initiativen und Publikationen nach außen in die Gesellschaft hinein zu bezeugen, wofür Christen von ihrem Glauben her einstehen.
Unser Gesprächspartner: Dr. Michael Kappes Leiter der Fachstelle Theologische Grundfragen und Ökumene im Bistum Münster, Domplatz 27, 48143 Münster, Tel. 0251 495-269, E-Mail: info@ack-nrw.de; Vorsitzende der ACK-NRW: Pfarrerin Annette Muhr-Nelson, Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen, Olpe 35, 44135 Dortmund, Tel. 0231 / 5409-72, Fax 0231 / 5409-21, E-Mail: info@ack-nrw.de, Internet: https://www.ack-nrw.de