Gnade vor Recht? Kongress christlicher Juristen
Sonntag, 01.05.2016
Vom 29. April bis zum 1. Mai tagt in Stuttgart der Kongress "Christ + Jurist". Das Hauptthema des bundesweiten Treffens christlicher Richter, Anwälte und Juristen lautet "Freiheit". Es bietet viele Facetten – auch aus juristischer Sicht.
So heißt es im Einladungstext auf der Internetseite www.christ-jurist.de unter anderem: "Freiheit gilt als einer der zentralen Werte der Gesellschaft und einer der Grundbegriffe des Rechts. Dabei sind die juristischen Facetten des Begriffs vielfältig: Das Recht soll Freiheit garantieren, es soll die Freiheit des einen von der Freiheit des anderen abgrenzen und die Freiheit des Individuums mit dem Gemeinwohl in Ausgleich bringen. Als Juristen kennen wir aber auch die Freiheit des einzelnen Rechtsanwenders in der Wahrnehmung von Entscheidungsspielräumen, der Ermessensausübung und der Frage nach der richtigen Gestaltung des «freien Berufs». Umgekehrt setzen die Bindung an das Gesetz und Recht der Freiheit Schranken, ebenso berufsethische Maßstäbe."
Dieses Spannungsfeld will der Kongress gemeinsam erkunden. Als Referenten fungieren dabei nicht nur ausgewiesene Juristen wie Prof. Dr. Fabian Wittreck, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Politik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Auch Theologen melden sich zu Wort. "Zur Freiheit berufen – die theologische Dimension der Freiheit" lautet zum Beispiel das Vortragsthema von Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff, Priester und Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br.
Organisiert wird der jährliche Kongress von dem Verein "Christ und Jurist e.V.". Er versteht sich selbst als "eine Initiative von Christen verschiedener Konfessionen, die einen juristischen Beruf erlernen, ausüben oder ausgeübt haben und die ihr Christsein und Juristsein enger miteinander verbinden möchten." Mehr Infos unter www.christ-jurist.de/cms/