Großbrand in Wupperthal: VEM leistet Aufbauhilfe
Freitag, 19.04.2019
Die Stadt Wuppertal kennt wahrscheinlich jeder, aber es gibt auch ein Wupperthal in Südafrika! 270 km nördlich von Kapstadt, keine Schwebebahn und nur 500 Einwohner. Kürzlich wurden dort viele Häuser bei einem Feuer zerstört. Hilfe ist unterwegs …
Im südafrikanischen Wupperthal hat ein Brand zahlreiche Häuser zerstört, 200 Menschen sind derzeit obdachlos. Aber Hilfe ist schon unterwegs: Sie kommt aus dem nordrhein-westfälischen Wuppertal, von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM).
Die beiden Orte verbindet eine gemeinsame Geschichte. Der südafrikanische Ort Wupperthal liegt etwa 270 km nordöstlich von Kapstadt in einem Tal der "Zederberge". Gegründet wurde Wupperthal, das sich noch heute mit "h" schreibt, am 1. Januar 1830. Ihre Gründerväter waren Theobald von Wurmb und Johann Gottlieb Leipoldt von der Rheinischen Missionsgesellschaft, aus der Jahre später die Vereinte Evangelische Mission (VEM) hervorgehen sollte.
Die beide Männer stammten aus dem im Tal der Wupper gelegenen Barmen, und so schrieb Leipoldt in seinem Tagebuch über die Namensgebung: "Wir haben den Namen Riedmond in Wupperthal verwandelt zum Andenken an unser liebes deutsches Wuppertal.“ Kurioserweise ist das südafrikanische Wupperthal damit viel älter als das nordrhein-westfälische, denn erst nach einer Bürgerbefragung im Jahr 1930 wurde die bis dahin kreisfreie Stadt Barmen-Elberfeld (bestehend aus Elberfeld, Barmen, Ronsdorf, Cronenberg und Vohwinkel) in Wuppertal umbenannt.
Die ehemalige Missionsstation ist bis heute regionales Zentrum mit Post, Schule, Klinik, Pfarrei, Geschäften und einer Schuh- und Handschuhfabrik, in der die traditionellen "Veldskoene" (Feldschuhe) hergestellt werden. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist der in der Region angebaute Rooibostee, sagt Julia von Besten von der Vereinten Evangelischen Mission: "Tatsächlich ist es so, dass dort einzig auf der Welt die Rooibos-Pflanze wächst. Also der gesamte Roibuschtee kommt genau aus dieser Region rund um Wupperthal. Es gibt ein kleines Geschäft, wo eine Frauen-Initiative es sich zu eigen gemacht hat, diesen Rooibos zu verwerten und daraus Cremes zu machen (…) - für die Haut, für die Haare (…), die auch weltweit tatsächlich inzwischen vertrieben werden."
Dieser Fairtrade-Betrieb wurde am 30.12.2018 – ebenso wie zahlreiche Wohnhäuser und 50 historische Gebäude – durch ein Feuer stark beschädigt. Der gesamte Ort mit seinen 4.000 Einwohnern braucht dringend Hilfe. Dazu wurde eine Kooperation geschlossen zwischen der Kirche in Südafrika und der Vereinten Evangelischen Mission im deutschen Wuppertal. Die VEM sammelt nicht nur Geld für den Wiederaufbau der zerstörten Häuser – auch das Museum des Ortes soll bald wiederhergestellt werden.