Hausbesuch bei der Brasilianischen Gemeinde
Montag, 28.03.2016
In der Reihe "Hausbesuch" stellen wir Kirchen und Gemeinden fremder Sprache und Herkunft vor. In der neuesten Folge sind wir diesmal zu Gast bei der Communidade Crista Brasileira in Düsseldorf und sprechen mit ihrem Pastor Thomas Voss.
"Wir sind eine christliche Gemeinschaft, eine Familie vom Herzen Gottes, mit der Vision, künstlerisch und sozial das Evangelium zu leben und weiter zu erzählen" – so beschreibt sich die Deutsch-Brasilianische Christengemeinschaft e.V. selber. Sie zählt zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, einer eher konservativen Glaubensrichtung, die die Bibel eng auslegt und unabhängig von den Amtskirchen arbeitet.
Sonntags um 15 Uhr feiert die Gemeinschaft im "Jesus-Haus" an der Grafenberger Allee in Düsseldorf ihren Gottesdienst. Bis zu 120 Menschen nehmen daran teil. Sie kommen aus dem Großraum Düsseldorf, aber auch aus Essen und Mülheim. Da die Gottesdienste in Deutsch und Portugiesisch gefeiert werden, nehmen auch deutsche Christen daran teil. Das sei ausdrücklich erwünscht, sagt Pastor Thomas Voss und ein wichtiger Baustein zur Integration der Brasilianer.
Inhaltliche Unterschiede zu evangelischen Gottesdiensten in deutschen Gemeinden gebe es kaum. Aber die Atmosphäre sei lockerer und fröhlicher, sagt Pastor Voss. Im Vergleich fällt ihm an seiner brasilianischen Gemeinde immer wieder auf, "dass die Leute im Gottesdienst sich freier fühlen, nicht so sehr diese Haltung haben, dass alles sehr still sein muss, dass man da nicht klatschen darf, dass man nicht aufstehen darf oder dass man nicht ein Halleluja zwischendurch rufen darf."
Voss wurde als Sohn deutscher Missionare in Brasilien geboren und ist dort aufgewachsen. 1981 kam er nach Deutschland, studierte Theologie und gründete im September 1999 die brasilianische Gemeinde in Düsseldorf. Sie umfasst heute 80 Mitglieder und betreibt eine eigene Kinder- und Jugendarbeit. Die größte brasilianische Community Deutschlands gibt es in Köln und der angrenzenden Region. Hier leben derzeit etwa 15.000 Brasilianer.