Heiligabend nicht allein: Feier in der Stadthalle
Sonntag, 25.12.2016
Weihnachten ist das Familienfest schlechthin. Aber was machen die, die keine Familie (mehr) haben? Für einsame und alleinstehende Menschen in Wuppertal organisieren Caritas, Diakonie und der CVJM alljährlich eine Heiligabend-Feier in der Stadthalle.
In diesem Jahr fand die Feier bereits zum 67. Mal statt. Rund 600 Gäste versammelten sich am Heiligen Abend ab 19 Uhr an langen, festlich gedeckten Tafeln. Betreut und bewirtet wurden sie von etwa 100 ehrenamtlichen Helfern. Neben einem ausgiebigen Essen gab es für die Besucher auch weihnachtliche Musik und ein Bühnenprogramm. Die Eintrittskarte kostete drei Euro, der Löwenanteil der Kosten wurde erneut über Spenden finanziert.
Wie die Evangelische Kirche in Wuppertal auf ihrer Internetseite mitteilt, hat in diesem Jahr u.a. auch Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg die Feier in der Stadthalle verfolgt: "»An Weihnachten kommen die Emotionen immer besonders hoch. Viele Menschen werden sich dann darüber bewusst, dass sie ja auch mal eine Familie hatten und jetzt alleine sind«, so Humburg. Er ist fasziniert davon, wie reibungslos die Organisation funktioniert. Als `Wunder von Wuppertal´ empfindet er die Tatsache, dass sich alle Jahre wieder pünktlich um 23 Uhr freiwillige Fahrer an der Stadthalle einfinden, die die Gäste nach Hause fahren: »Das hat bisher immer geklappt, sogar bei Schnee und Eis«".
Heiligabend-Feiern speziell für Alleinstehende gibt es auch an anderen Orten in NRW. Ähnlich große Teilnehmerzahlen wie in Wuppertal verzeichnet zum Beispiel die Weihnachtsfeier des CVJM in den Düsseldorfer "Rheinterrassen". Die Besucher erhalten jeweils eine Geschenktüte, erleben zwischen 17 und 20 Uhr ein weihnachtliches Programm mit Musik und Weihnachtsansprache und bekommen natürlich auch ein festliches Weihnachtsessen serviert. Möglich wird das durch Spenden finanzierte Angebot vor allem dank der gut 200 ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen
Das Angebot des CVJM, das sich ausschließlich an Männer richtet, gibt es bereits seit 1927. Seit der Premiere vor 89 Jahren haben über 70.000 Menschen daran teilgenommen. Eine weitere Heiligabend-Feier in der Landeshauptstadt ist dagegen nur für alleinstehende Frauen gedacht und wird vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ausgerichtet. Die Veranstalter rechneten nach eigenen Angaben in diesem Jahr mit rund 350 Besucherinnen.