Heiliges Jahr und die Malteser
Sonntag, 09.02.2025

Malteser-Fahne, Logo Hl. Jahr 2025, Collage: KIP
Wie immer sind sie bei den Karnevalsumzügen dabei,: Die Malteser. Bis zum Papst hat sich das längst rumgesprochen. Zahlreiche Teams auch aus Deutschland sorgen dafür, dass es beim Heiligen Jahr 2025 in Rom Ansprechpartner in allen Fällen gibt …
INFO: Als Sanitäter sind im Heiligen Jahr an den vier Papstkirchen in Rom seit Ende Dezember 2024 viele Malteser aus der ganzen Welt im internationalen Einsatz und wechseln sich wöchentlich ab. Auch deutsche Rettungszüge freiwillige Sanitäter beteiligen sich. Während des Heiligen Jahres werden aus Deutschland jede Woche zwei Teams, insgesamt 120, in Rom erwartet, aus Österreich übernehmen zehn Abordnungen einen Sanitätsdienst, die Schweizer Malteser entsenden zwischen März und November 16 Gruppen. Mit dabei an Sankt Paul vor den Mauern, Santa Maria Maggiore, Lateranbasilika und Petersdom sind jeweils ein Arzt oder eine Ärztin, ein Notfallsanitäter oder Krankenpfleger sowie zwei weitere Helfer. Sie sind auf alles vorbereitet, freuen sich aber auch, die Stadt kennenzulernen. Ihr Dienst beginnt mit einem Gebet, das der Malteserorden für die Sanitäter im Heiligen Jahr veröffentlicht hat. Allein durch die Heilige Pforte im Petersdom sind im ersten Monat seit Eröffnung des Heiligen Jahres eine Million Menschen geströmt.
Unser Gesprächspartner: Vincent Sanz-Dreesen (53), Stellvertretender Stadtseelsorger des Malteser Hilfsdienst e.V. Stadtgliederung Eschweiler, wurde am 8.12.2024 in der Sint-Barbarakerk Eisden-Tuinwijk bei Maasmechelen zum Diakon geweiht. Er war im Zivilberuf zunächst lange beim „Ambulancedienst Lifecare Maasmechelen“ tätig und ist seit vielen Jahren Notfallsanitäter in der Eifel.
Malteser in Eschweiler: In Erste-Hilfe-und Führerscheinkursen, Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Pflegekursen, Besuchs- und Begleitdienst mit Hund, Schulsanitätsdienst sowie Hausnotruf und Hilfen für Seniorinnen und Senioren engagieren sich rund 30 rein ehrenamtlich tätige Malteser beim Malteser Hilfsdienst in Eschweiler. Darüber hinaus sind sie in sozialen Diensten und der Jugendarbeit sehr aktiv. Mehr: Dienstleistungen. Kontakt: Malteser in Eschweiler, Johannisstraße 28, 52249 Eschweiler, Tel. 02403 / 66707, E-Mail: eschweiler@malteser.org, info.eschweiler@malteser.org, Internet: https://www.malteser.de/standorte/eschweiler.html. Spendenkonto: Malteser Hilfsdienst e.V., Bank: Pax-Bank, IBAN: DE78370601931004011089, BIC: GENODED1PAX
Die Malteser: Der bis heute gültige Ordensleitsatz „Tuitio fidei et obsequium pauperum / Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen” des „Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta” geht auf die erste Regel der 1048 ins Leben gerufenen Hospitalbrüderschaft des Hl. Johannes zu Jerusalem zurück. Papst Paschalis II. stellte ihr Hospital 1113 unter den Schutz des Hl. Stuhles und der Orden wurde rechtlich eigenständig. Als Zeichen nahm er das achtspitzige weiße Kreuz an, dem die acht Seligpreisungen der Bergpredigt zugeordnet sind. Im 12. und 13. Jahrhundert entstand in Deutschland ein Großpriorat und im heutigen NRW, Dutzende „Kommenden” wurden nach der ersten Niederlassung in Duisburg von der Eifel übers Bergische Land bis nach Ostwestfalen gegründet. Nach den Kreuzzügen ging die Ordensleitung nach Zypern, 1310 nach Rhodos. 1530 siedelten sich die vertriebenen Ordensritter in Malta an. Nach der Vertreibung durch Napoleon Bonaparte ist der Orden seit 1834 in Rom ansässig. Der Malteserorden unterhält diplomatische Beziehungen zu 104 Staaten und hat ständige Beobachter Vertretungen bei den Vereinten Nationen und seinen Sonderorganisationen.
Die Deutsche Assoziation des Souveränen Malteser Ritterordens entstand 1993 durch den Zusammenschluss der 1859 gegründeten Genossenschaft der Rheinisch-Westfälischen Malteser-Devotionsritter und des 1866 gegründeten Vereins Schlesischer Malteserritter. Sie hat rund 600 Mitglieder und ist Initiatorin und Trägerin verschiedener Ordenswerke in Deutschland, vor allem der Deutschen Malteser gGmbH mit ihren Tochtergesellschaften und des Malteser-Hilfsdienstes e.V. (MHD). Die Sanitäts- und Katastrophenschutz-Organisation der Katholischen Kirche in Deutschland wurde 1953 durch den Malteserorden und den Deutschen Caritasverband gegründet, ist bundesweit an mehr als 700 Orten vertreten und zählt über eine Million Mitglieder und Förderer. Mit seinen 55.000 ehrenamtlichen und 40.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der MHD eine der großen caritativen Organisationen in Deutschland. Der ehrenamtlich geprägte Malteser Hilfsdienst e.V. ist entsprechend den Strukturen der katholischen Kirche in Diözesen gegliedert. Seine Helferinnen und Helfer engagieren sich im Katastrophenschutz und Sanitätsdienst genauso wie in der Erste-Hilfe-Ausbildung oder in den ehrenamtlichen Sozialdiensten. In der Hospizarbeit begleiten die Malteser unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen. Spiele, Sport und soziales Engagement verbinden die 8.000 Mitglieder der Malteser-Jugend. Internet: www.malteser.de, Jahresbericht 2024 zum Download
Heiliges Jahr 2025: Papst Franziskus eröffnete am 24. Dezember 2024 die „Heilige Pforte“ am Petersdom und damit das große Festjahr, das nur alle 25 Jahre stattfindet. Das Großereignis der Weltkirche steht unter dem Motto „Peregrinantes in spem / Pilger der Hoffnung“. Anlass für das Heilige Jahr ist das Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) vor genau 50 Jahre am 8. Dezember 1965, das grundlegende Reformen in der katholischen Kirche angestoßen hatte. Zugleich jährt sich 2025 auch das erste ökumenische Konzil von Nizäa zum 1.700. Mal – Papst Franziskus plant dazu eine Reise an den Ort in der heutigen Türkei: Da im Jahr 325 bei der Kirchenversammlung die Grundlagen des christlichen Glaubens formuliert wurden, sollen auch andere christliche Konfessionen an dem Heiligen Jahr teilnehmen. In der am 25. März 2024 erschienen päpstlichen Verkündigungsbulle für das Heilige Jahr 2025 drängt Papst Franziskus unter anderem auf einen Schuldenerlass für die Länder des Globalen Südens, ebenso fordert er Initiativen für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz. Papstschreiben: „Spes non confundit“ - in der offiziellen deutschen Übersetzung
Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Biblisches Vorbild ist das Jubeljahr „schenat ha-jobel“ aus dem Alten Testament (Levitikus 25), ein alle 50 Jahre begangenes Erlassjahr, bei dem alle Schulden erlassen wurden. Das erste in der Katholischen Kirche wurde im Jahr 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgerufen. Ursprünglich als Jahrhundertereignis gedacht, wurde es zunächst im Abstand von 50, 33 Jahren und schließlich seit 1450 regulär alle 25 Jahre begangen. Neben den „ordentlichen“ Heiligen Jahren gab es wiederholt außerordentliche Jubiläen, etwa 1566 angesichts der Bedrohung durch die Türken, 1605 zum Amtsantritt von Papst Paul V., 1983 als besonderes Gedenkjahr der Erlösung, 1987 mit dem Themenschwerpunkt Maria. Im Jubeljahr 2000 kamen rund 25 Millionen Pilger und Besucher nach Rom. Ein weiteres folgte 2008 anlässlich der Geburt des Apostels Paulus vor 2.000 Jahren. Zuletzt hatte Papst Franziskus ein außerordentliches „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ von Dezember 2015 bis November 2016 ausgerufen.
Während eines Heiligen Jahres sind Katholiken aufgerufen, nach Rom zu den Gräbern der Apostel zu pilgern und die römischen Hauptkirchen zu besuchen (San Giovanni in Laterano, San Pietro in Vaticano (Petersdom), Santa Maria Maggiore, San Paolo fuori le Mura, San Sebastiano fuori le mura, Santa Croce in Gerusalemme, San Lorenzo fuori le mura) und für einen vollkommenen Sündenablass zu beten. Das Heilige Jahr beginnt traditionell mit der Öffnung der nur zu diesem Zweck dienenden Heiligen Pforte des Petersdoms durch den Papst.
Seit dem 1. Juni 2023 ist ein Pilgerzentrum in der auf den Vatikan zuführenden Via della Conciliazione eingerichtet, dort können sich Menschen für die Pilgerreise und Veranstaltungen kostenlos registrieren. Mit der Anmeldung auf der neuen Website erhalten Pilgernde einen digitalen Ausweis. Mit dem QR-Code ist der Zugang zu den Jubiläumsveranstaltungen und zur Heiligen Pforte am Petersdom möglich, die nur in Heiligen Jahren geöffnet ist. Nach katholischer Tradition bewirkt das Durchschreiten einer solchen Pforte, die es auch in anderen Kirchen gibt, in Verbindung mit Gebet, Beichte und dem Empfang der Eucharistie einen Ablass der Bußstrafen für Sünden. Neben der klassischen Sieben-Kirchen-Wallfahrt, sollen Pilgernde ihre Reise 2025 auch individuell über das Onlineportal zu eher unbekannte religiöse Orte planen können. Eine Tour widmet sich etwa römischen Kirchen, die Kirchenlehrerinnen und Patroninnen Europas gewidmet sind. Seit September 2024 gibt es zudem eine Heilig-Jahr-App. Die Internetseite zum kommenden Jubiläum ist in neun Sprachen zugänglich: https://www.iubilaeum2025.va/de.html, Kalender Heiliges Jahr 2025 (dt.): (https://www.iubilaeum2025.va/de/calendario/calendario-generale.html)
Logo: Das Logo zeigt vier stilisierte Personen, die auf die Menschheit hinweisen, die aus vier Regionen der Erde stammt. Sie umarmen sich gegenseitig, um die Solidarität und Geschwisterlichkeit zu betonen, die die Völker verbindet. Eine Person klammert sich an das Kreuz. Es soll nicht nur das Zeichen für den Glauben sein, das die Person umarmt, sondern es steht auch für die Hoffnung, die niemals aufgegeben werden darf.
Gebet zum Heiligen Jahr von Papst Franziskus: Datei herunterladen
Hymne: In der Vorbereitung des Heiligen Jahres 2025, für das Papst Franziskus das Motto „Pilger der Hoffnung“ gewählt hat, beauftragte das Dikasterium für die Evangelisierung den bekannten Theologen und Komponisten Msgr. Pierangelo Sequeri, den italienischen Text für die Hymne zu schreiben. Daraufhin wurde ein internationaler Wettbewerb zur Vertonung des Textes ausgeschrieben, an dem 270 Teilnehmer aus 38 Ländern der Welt teilnahmen und den Maestro Francesco Meneghello am 25. März gewann. Die hier bereitgestellte deutschsprachige Fassung der Hymne hat Jakob Johannes Koch (Bonn) verfasst. Chor-Partitur der deutschsprachigen Hymne: Datei herunterladen, Solo-Partitur der deutschsprachigen Hymne: Datei herunterladen, Textsynopse Deutsch–Italienisch der Hymne: Datei herunterladen
Deutschsprachiges Pilgerzentrum in Rom: Das Deutschsprachige Pilgerzentrum in Rom liegt in der Via del Banco di S. Spirito 56 um – unweit des Vatikans, gegenüber der Engelsburg in Richtung Altstadt. Neben zahlreichen Informationen, seelsorgerischem Beistand und Hilfe bei der Suche nach Unterkünften bietet das Pilgerzentrum deutschsprachigen Pilgergruppen aktive Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Wallfahrten, hilft bei der Organisation und Koordination ihrer Reise nach Rom und ermöglicht spezielle Gottesdienste in römischen Kirchen das Zentrum. Auch können Interessierte Freikarten für Generalaudienzen oder Messen mit dem Papst auf dem Petersplatz reservieren. Die App: Handy-App Pilgerzentrum (Android), Handy-App Pilgerzentrum (Apple). Kontakt: Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca), Via del Banco di S. Spirito 56, 00186 Roma, Italia, Tel.: +39 06 6897 197 oder +39 06 6897 198, Fax: +39 06 2753039, E-Mail: info@pilgerzentrum.net, Internet: https://www.pilgerzentrum.net/
Themenseite zum Jubiläumsjahr online: Zum Heiligen Jahr 2025 in Rom hat die Deutsche Bischofskonferenz eine Themenseite veröffentlicht, auf der zahlreiche Informationen zum Jubiläumsjahr der katholischen Kirche enthalten sind. Auf www.heiligesjahr2025.de finden sich neben allgemeinen Fakten zum Heiligen Jahr auch Hinweise zur Wallfahrt nach Rom, Gebetsanregungen sowie weitere Materialien und die deutsche Version der offiziellen Hymne. Das Motto „Pilger der Hoffnung“, das Papst Franziskus für das Heilige Jahr gewählt hat, steht im Bezug zu einem der Kennzeichen der Kirche: „Das Pilgern kennzeichnet die Kirche selbst. Sie ist ihrem Wesen nach eine pilgernde Kirche, die nicht statisch und vollkommen, sondern unterwegs ist zu ihrem Ziel, in Christus vollkommen erneuert zu werden“, schreibt Weihbischof Rolf Lohmann an die katholischen Kirchengemeinden. Der Münsteraner Weihbischof wurde bei der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe 2022 zum Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Jahr 2025 berufen und koordiniert auf bundesweiter Ebene die inhaltlichen und organisatorischen Fragen, die mit dem Heiligen Jahr verbunden sind. Alle Information zum Heiligen Jahr 2025 sind unter: www.heiligesjahr2025.de verfügbar.
Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz: Auf der Herbst-Vollversammlung 2022 in Wiesbaden-Naurod hat die Deutsche Bischofskonferenz Weihbischof Rolf Lohmann (Münster) zum bischöflichen Beauftragten für das Heilige Jahr 2025 berufen. Sein Brief zum Heiligen Jahr 2025 an die katholischen Kirchengemeinden in Deutschland: Herunterladen
Publikation zu Wallfahrt und Pilgern im Heiligen Jahr 2025: Pilgern wird im Heiligen Jahr von besonderer Bedeutung sein. Die Deutsche Bischofskonferenz hat dazu eine Arbeitshilfe mit dem Titel Du zeigst mir den Weg ins Weite. Zur Zukunft des Pilgerns und Wallfahrens erstellt, die Anregungen für die Entwicklung von Wallfahrtsorten und die Seelsorge für Pilgernde gibt. Broschüre bestellen oder herunterladen