HELP e.V. leistet Hilfe im Südsudan
Sonntag, 24.06.2018
Seit Dezember 2013 tobt im Südsudan ein Bürgerkrieg. Nach den jahrelangen Kämpfen sind alle Vorräte im Land verbraucht, Überschwemmungen und Schädlinge haben Ernten vernichtet, so dass inzwischen Millionen Menschen Hunger leiden.
Wegen der schlechten Versorgungslage und der andauernden Kämpfe haben mehr als vier Millionen Menschen den Südsudan verlassen und in den angrenzenden Ländern wie Uganda oder Äthiopien Zuflucht gesucht. Von denen, die geblieben sind, leidet die Hälfte unter akutem Nahrungsmangel, erklärt Fabian Nolde, Projektkoordinator des Vereins Help e.V.: "6,3 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. Ungefähr genauso viele Menschen haben auch keinen Zugang zu Trinkwasser. Das sind äußerst alarmierende Zahlen."
Help e.V. hat im Hinterland des Südsudan insgesamt zwölf Behandlungszentren eingerichtet. Vor allem Kinder würden hier versorgt, so Nolde: "Wir retten ungefähr 4000 Kinder pro Jahr vorm Hungertod." Darüber hinaus legt der Verein jährlich etwa 40 Brunnen an, um die Trinkwasserversorgung zu sichern. Jeder Brunnen kann 500 Menschen mit dem lebensnotwendigen Wasser versorgen.
Um die Hilfe auch nachhaltig zu machen, bildet Help e.V. sogenannte "Wasserkomitees" aus: Einheimische, die sich um die Wartung und Reparatur der Brunnen kümmern. "Und falls es zu komplizierteren Reparaturen kommt, dann können die Komitees Pumpmechaniker kontaktieren, die wir ebenfalls ausbilden und ausstatten", erklärt Fabian Nolde. Auch Frauen würden in die Hilfeprojekte mit einbezogen: Müttergruppen werden im Anbau von Gemüse unterrichtet, sodass sie ihren Kindern ein vielfältigeres Nahrungsangebot über das ganze Jahr hinweg bieten können.
Internationale Hilfsorganisationen wie UNICEF, Oxfam, Brot für die Welt und andere sind für ihre Arbeit im Südsudan auf Spenden angewiesen. Das gilt auch für den Verein Help e.V., der zum Aktionsbündnis "Deutschland hilft" gehört. Auch in anderen Punkten sind sich die verschiedenen Helfer einig. Fabian Nolde fasst sie so zusammen: "Zuallererst muss der Krieg aufhören. Die Weltgemeinschaft muss dafür sorgen, dass genug Druck aufgebaut wird, dass es eben zum Friedensprozess kommt. Und die internationalen Helfer vor Ort müssen die Möglichkeit bekommen, den Menschen sofort zu helfen. Das heißt, wir brauchen Zugang und wir brauchen die finanziellen Mittel, um unsere Arbeit dort fortsetzen zu können, so dass effektive Hilfe geleistet werden kann."