In den Armenhäusern Lateinamerikas

von Dr. Christof M. Beckmann

Sonntag, 05.07.2015

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Heute bricht Papst Franziskus zum Besuch von Ecuador, Bolivien und Paraguay auf. Bis 12. Juli reist er durch die drei ärmsten Länder Südamerikas. Hier verdichten sich alle bis heute ungelösten ethnischen, wirtschaftlichen und politischen Probleme ...

INFO: Zum zweiten Mal besucht der erste Papst aus Lateinamerika seinen Heimatkontinent. Kurz nach seiner Wahl war er zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Nun bereist er vom 5. bis 12. Juli Ecuador, Bolivien und Paraguay. In den drei ärmsten spanischsprachigen Länder Südamerikas verdichten sich die bis heute ungelösten ethnischen, wirtschaftlichen und politischen Probleme des Kontinents, der maßgeblich durch vier Jahrhunderte spanischer und portugiesischer Kolonialgeschichte geprägt ist. Hier leben mehr als 500 Millionen und damit über 40 Prozent der Katholiken weltweit.

Alle drei Länder haben Erfahrungen mit Kriegen, Putschen und Diktaturen. Abgeschlossene Eliten, politische Instabilität, Streiks, ethnische Zerrissenheit und Rassismus gegen die Ureinwohner haben dazu beigetragen, dass diese Länder arm geblieben sind. So liegt das jährliche Brutto-Inlandsprodukt in Bolivien unter 2.500 Euro pro Kopf und hat auch in Ecuador und Paraguay trotz verbesserter Rohstoffexporte noch nicht 5.000 Euro erreicht. Damit liegen sie weit abgeschlagen hinter Argentinien, Brasilien und Chile, wo das Pro-Kopf-Einkommen mehr als dreimal so hoch ist.

Auf dem engen Terminplan stehen unter anderem der Besuch einer Kinderklinik, eines Altenheims, in Armenvierteln und im berüchtigten bolivianische Riesengefängnis Palmasola. Ein besonderer Programmpunkt der Reise ist die Anwesenheit des Papstes beim „2. Welttreffen der Volksbewegungen“ im bolivianischen Santa Cruz mit Landlosen-Vereinigungen, Bürgerinitiativen, Gewerkschaften und Umweltgruppen. Am Montag schon werden mehr als eine Millionen Menschen in Ecuador zum Freiluftgottesdienst im erst 2009 erbauten Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit in Guayaquil erwartet.

Die Grußbotschaft von Papst Franziskus an Ecuador, Bolivien und Paraguay: https://conferenciaepiscopalec.wordpress.com/

Die Bischöfliche Aktion Adveniat (www.adveniat.de) wird zur Papstreise auf Facebook auf dem Laufenden halten: https://www.facebook.com/Adveniat?fref=photo

Sonntag, 05.07.2015