Jahreswende: Feierpläne und gute Vorsätze
Sonntag, 27.12.2020
Die am 25.11.2020 beschlossenen verschärften Corona-Auflagen wurden Mitte Dezember zum Shutdown. Die meisten Geschäfte sind bis 10.1.2021 geschlossen, Schulferien wurden verlängert. Besuche bei Freunden und Verwandten sind schwierig.
Unter Verweis auf die hohen Infektionszahlen (zuletzt täglich bis zu 30.000 Corona-Neuerkrankungen) haben Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder an die Bevölkerung appelliert, die sozialen Kontakte drastisch zu reduzieren und auch zu Weihnachten oder Silvester auf Besuche bei Verwandten oder Freunden zu verzichten. Selbst die Kirchen in NRW leisten ihren Beitrag: Die Evangelische Kirche von Westfalen und auch die Lippische Landeskirche haben ihren Gemeinden „dringend“ geraten, ab sofort auf alle Präsenz-Gottesdienste zu verzichten. Auch zu Weihnachten und mindestens bis zum 10. Januar. Die Evangelische Kirche im Rheinland ist da etwas offener, sie überlässt die Entscheidung komplett den Gemeinden. Doch auch hier haben zahlreiche Gemeinden ihre Weihnachts- und Altjahres-Gottesdienste abgesagt.
Dreiviertel der Deutschen unterstützen den Shutdown und geben an, sich an die Corona-Auflagen halten zu wollen. Sicher ein guter Vorsatz auch für das kommende Jahr – neben möglichen anderen. Weil viele den Jahreswechsel als Abschluss und zugleich Neuanfang empfinden, nutzen sie die Gelegenheit, ihr Leben zu überdenken und zu verändern. Gute Vorsätze haben in der Silvesternacht Hochkonjunktur. Damit man sie in den Tagen und Wochen danach auch wirklich durchhalten kann, sollte man einige Tipps beherzigen.
So sollte man sich nur Ziele setzen, die konkret, machbar und messbar sind. Also statt einem allgemeinen "Ich will abnehmen" sollte man sich besser vornehmen, wie viel man konkret abnehmen möchte, mit welchen Mittel das erreicht werden soll und wann man damit beginnen will. Stellen sich erste Erfolge ein, darf man sich feiern und belohnen. Umgekehrt sollte man sich aber nicht Versagen vorwerfen und einfach aufgeben, wenn es mal einen Rückschlag gibt. Bis eine Verhaltensänderung im Gehirn tatsächlich verankert ist, braucht es etwa 60 Tage Zeit, sagen Experten.
Bei der Rauchentwöhnung ist die Rückfall-Gefahr besonders groß. Auch hier hilft es, das Ziel für sich machbar zu formulieren. Nicht mehr rauchen zu wollen für den Rest des Lebens, verschiebt das Ziel so weit in eine ungewisse Zukunft, dass es schnell unerreichbar erscheint. Kleine, messbare Schritte wie "Heute bleibe ich rauchfrei" sind da sinnvoller, weil sich schneller Erfolgserlebnisse einstellen, die dazu motivieren weiterzumachen.
Zur Machbarkeit gehört auch, sich nicht zu viel vorzunehmen. Wer im neuen Jahr auf Süßes, Computerspiele und Zigaretten verzichten will, wird zwangsläufig an mindestens einem der Punkte scheitern. Aussichtsreicher ist, sich auf einen guten Vorsatz zu konzentrieren. Und das sollte einer sein, den man auch wirklich selber aus eigenem Antrieb umsetzen will. Fremdbestimmte Vorsätze wie "Du solltest mehr Sport machen" gelingen selten.