Kirche auf hartem Kurs
Sonntag, 28.02.2021
Kirchenaustritte, die weitere Aufarbeitung des Missbrauchs, der aktuelle Stand der Synodalen Wegs – viele harte Themen prägten die Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe, die jetzt erstmals ausschließlich digital stattfand ...
INFO: Die turnusgemäße Frühjahrsvollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz fand vom 23. bis zum 25. Februar statt - wegen der Corona-Pandemie erstmals digital. An der Online-Konferenz nahmen 68 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden, Bischof Georg Bätzing, teil. Am ersten Konferenztag sprachen der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, und der Vorsitzende der Bolivianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ricardo Ernesto Centella Guzman. Im Mittelpunkt der Beratungen stand ein Studientag zu Austritten und Verbleib in der Kirche, bei dem „zukunftsorientierte Perspektiven und Chancen einer Mitgliederorientierung“ diskutiert werden sollten.
Weitere Themen waren der aktuelle Stand des Reformprojekts Synodaler Weg, die Debatte um assistierten Suizid und der Umgang mit dem umstrittenen Votum des Ökumenischen Arbeitskreises „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ zu Abendmahl und Eucharistie. Schwerpunkte waren – wie seit Jahren - ebenfalls wieder Aufklärung und Aufarbeitung sowie Konsequenzen aus der Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“(MHG-Studie). Dazu zählte auch ein aktueller Bericht zum Umgang mit geistlichem Missbrauch.
Zur Nachfolgerin des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer SJ, wurde Dr. Beate Gilles gewählt. Sie wird für sechs Jahre als erste Frau ihr Amt als „Generalsekretärin“ zum 1. Juli aufnehmen. Geboren wurde sie am 2. Mai 1970 in Hückeswagen, studierte von 1989 bis 1995 an der Universität Bonn Gymnasiales Lehramt für katholische Religionslehre und Deutsch, legte das erste Staatsexamen ab, arbeitete von 1995 bis 1999 am Seminar für Liturgiewissenschaft an der Universität Bonn und wurde 2000 mit einer liturgiewissenschaftlichen Arbeit zur Dr. theol. promoviert. Von 2000 bis 2010 leitete sie als Geschäftsführerin das Katholische Bildungswerk Stuttgart e.V. und war anschließend als Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg zuständig für die Abteilungen Jugendliche, junge Erwachsene, Jugendverbände, Familie und Generationen, Kindertageseinrichtungen sowie der Eigenbetrieb Bildungshäuser. Engagiert ist Beate Gilles bei Pax Christi, wo sie der Nahostkommission angehört und seit dem veregangenen Jahr als ehrenamtliche Bundesvorsitzende von IN VIA Deutschland, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit. Seit diesem Jahr ist sie außerdem Beauftragte der hessischen Bistümer im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. Sie gilt als Befürworterin des Synodalen Weges.
Die Pressekonferenzen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz wurden im Livestream aus Bonn von katholisch.de übertragen und sind unter www.dbk.de und auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Bischofskonferenz verfügbar. Weitere Informationen zur Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz auf der Themenseite Vollversammlung.