Kirche gegen Rechts: Neue Broschüre erschienen
Sonntag, 08.01.2023
Am 31. Januar jährt sich Hitlers Machtergreifung zum 90. Mal, und so wie es aussieht ist der braune Geist von damals einfach nicht tot zu kriegen: Neuesten Zahlen zufolge gab es allein im Jahr 2021 bundesweit rund 22.000 rechtsextreme Straftaten.
Der Bericht des Bundeskriminalamtes und des Bundesinnenministeriums über „Politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2021“ sieht bei den Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund sogenannte „Propagandadelikte“ an erster Stelle. Dazu gehören zum Beispiel das Verbreiten von Propagandamitteln oder Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wie Hakenkreuze oder SS-Runen. Mehr als 12.200 solcher Delikte wurden in 2021 registriert. Auf den weiteren Plätzen folgen Volksverhetzung (3.812 Fälle), Beleidigung (2.350 Fälle) sowie Sachbeschädigung (1.176 Fälle). Bei den politisch motivierten Gewalttaten, zu denen insbesondere Körperverletzungen und Tötungsdelikte gehören, verzeichnet der Bericht 1.042 Fälle von rechter Gewalt.
Was kann man dagegen tun? Im Regierungsbezirk Arnsberg gibt es zum Beispiel die “Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus“. Sie wird getragen vom Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen. Neben Information und Aufklärung über die Gefahren von Rechts will die Mobile Beratung auch die Vernetzung untereinander fördern. Dazu ist jetzt die Broschüre “K(E)ine Frage des Glaubens” erschienen. Das Heft stellt u.a. Menschen und Organisationen vor, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen.
Da wird zum Beispiel die schwarze Theologin Sarah Vecera vorgestellt, die an einer rassismuskritischen Kinderbibel arbeitet. Außerdem geht es um Internetseiten, die dabei helfen, Fake News und entsprechende Verschwörungstheorien zu erkennen. Und: Die Broschüre gibt auch Tipps, wie ein Engagement gegen rechtes Gedankengut und Rassismus nachhaltig organisiert werden kann.
Mehr über die Broschüre “K(E)ine Frage des Glaubens” steht auf der Internetseite der Evangelischen Jugend von Westfalen . Die Broschüre ist kostenlos erhältlich. u.a. auch hier als PDF-Download.
Mehr Infos zum Thema gibt es auf den Internetseiten der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus.