Kolping: Corona zum Trotz
Sonntag, 02.08.2020
Viele der mehr als 2.300 Kolpingfamilien feiern inzwischen große Jubiläen: Wie in Wuppertal Vohwinkel – dort wollten sie in diesem Jahr das 125-Jährige begehen. War nicht so möglich wie geplant – doch sie lassen sich nicht unterkriegen ...
INFO: Wie zahlreiche andere Vereinigungen ist auch die Kolpingfamilie Wuppertal-Vohwinkel von vielen Einschränkungen betroffen. Die derzeit rund 60 Mitglieder hätten ihr 125-jähriges Bestehen gerne größer gefeiert. Der 1895 gegründete Katholische Gesellenverein, dessen 1925 gestiftetes Banner seit 1995 in einer Vitrine in der Kirche aufbewahrt wird, wurde nach dem Krieg 1953 als Kolpingfamilie wieder begründet, eine Jungkolping-Gruppe (heute Kolpingjugend) entstand und ab 1977 konnten auch Frauen Mitglieder werden. Die Kolpingbrüder- und -schwestern sind engagiert in der Gemeinde, wirken im Pfarrgemeinderat, im Kirchenvorstand, bei der Caritas, im Eine-Welt-Kreis, in der KfD und bei zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen und sozialen Aktionen mit. Sie treffen sich in der Regel jeden Dienstagabend im Pfarrzentrum St. Mariä Empfängnis zu thematischen Abenden, bei denen Fragen des Glaubens, der Politik, der Umwelt oder des Alltags diskutiert werden. Zum Programm gehören auch gesellige Veranstaltungen, Kegeln, offene Stammtische, Ausstellungsbesuche und Gottesdienste. Ihr in diesem Jahr etwas kleiner gefeiertes Jubiläum wollen sie im nächsten Frühjahr nachholen. Veranstaltungen finden, wenn nicht anders vermerkt, jeweils um 20 Uhr im Pfarrzentrum St. Mariä Empfängnis, Edith-Stein-Str. 19, 42329 Wuppertal, statt. Kontakt: Dr. Martin Dietz, 1. Vorsitzender der Kolpingsfamilie Wuppertal-Vohwinkel, Hochdahler Weg 29, Tel. 0202 / 731980, 42329 Wuppertal, E-Mail: martin.dietz@wtal.de, kolpingsfamilie.vohwinkel@gmail.com, Internet: https://vor-ort.kolping.de/kolpingsfamilie-wuppertal-vohwinkel/
Adolph Kolping: Der auch als Gesellenvater bezeichnete Priester, Sozialreformer, Publizist und Seelsorger Adolph Kolping, geboren am 8. Dezember 1813 als Sohn einer Tagelöhnerfamilie in Kerpen, zog als gelernter Schuhmacher selbst zehn Jahre lang als „fahrender Geselle“ von Ort zu Ort. Mit 23 Jahren besuchte Kolping abermals die Schule, machte sein Abitur in Köln und studierte Theologie in München und Bonn. 1845 in Köln zum Priester geweiht, war er zunächst vier Jahre lang als Kaplan in Wuppertal-Elberfeld. 1849 nach Köln versetzt, gründete er dort den ersten katholischen Gesellenverein, um damit jungen Handwerksgesellen Halt und Heimat zu geben. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 widmete er sich ganz dem Aufbau der Kolpingbewegung. Sein Grab befindet sich dort in der Minoritenkirche. Am 27. Oktober 1991 sprach Papst Johannes Paul II. den „Gesellenvater“ selig. Am 4. Dezember steht er auf dem Heiligenkalender. Sein Geburtsort mit der neu konzeptioniert und wiedereröffneten Ausstellung im Kolpingmuseum präsentiert sich offiziell als „Kolpingstadt Kerpen“.
Das Kolpingwerk: Mit seinen rund 500.000 Mitgliedern in weltweit etwa 5.800 Kolpingsfamilien zählt das Kolpingwerk mit Sitz in Köln zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche. Schwerpunkt ist Deutschland mit einer Zahl von 275.000 Mitgliedern - hier sind etwa 26.000 ehrenamtliche Vorstandsmitglieder in 2.700 Kolpingsfamilien tätig. Allein in NRW sind rund 100.000 Mitglieder in 800 Kolpingsfamilien organisiert. Das Kolpingwerk in NRW startete im September 2014 die Aktion „Aktiv gegen religiöse Verfolgung“. Zwischen September und November konnten 20.000 Unterschriften für die Kampagne gesammelt werden. Das Kolpingwerk ist neben seinem sozialen und missionarischen Engagement auch in der Politik von großer Bedeutung. Tausende von Abgeordneten wirken in den Parlamenten der Bundesländer, der Städte und Gemeinden, aber auch im Deutschen Bundestag mit.
Die Homepage des Kolpingwerks mit detaillierten Informationen über Aufgaben, Ziele und Leben Adolph Kolpings: www.kolping.de