Last Christmas: Weihnachten im Hospiz

von Ev. Kirchenfunk Niedersachsen

Sonntag, 11.12.2022

alter Mann mit Nikolausmütze liest Kindern vor
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Noch ein letztes Mal die Familie um sich versammeln oder einfach nur noch einmal chic aussehen - die Wünsche von Hospizbewohnern an ihrem letzten Weihnachtsfest sind ganz unterschiedlich. (Symbolfoto: Pixabay)

Im vergangenen Jahr verstarben in Deutschland 1.023.723 Menschen. Für den weitaus überwiegenden Teil von ihnen war das Krankenhaus die letzte Lebensstation. Individueller gestalten lässt sich das Lebensende in einem Hospiz.

Nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes gibt es derzeit bundesweit etwa 250 stationäre Hospize für Erwachsene sowie 19 stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Hinzu kommen ca. 340 Palliativstationen in Krankenhäusern, vier davon für Kinder und Jugendliche (Stand 10.06.2022) sowie rund 1.500 ambulante Hospizdienste. Die 250 stationären Erwachsenen-Hospize „haben im Durchschnitt je ca. zehn Betten, d.h. es gibt ca. 2.500 Hospizbetten, in denen bei einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent und einer Verweildauer von 22 Tagen pro Jahr ca. 33.500 Menschen versorgt werden“. Etwa zwei Drittel der stationären Hospize und 50 Prozent der Krankenhäuser mit Palliativstation sind in christlicher Trägerschaft, so die Diakonie Deutschland

Während die Hospizarbeit geschichtlich betrachtet aus einer Bürgerbewegung entstanden ist und noch heute mit vielen ehrenamtlichen Helfern arbeitet, ist die Palliativversorgung eher eine professionalisierte Weiterentwicklung, die vor allem in den Krankenhäusern ihren Anfang nahm. Beide haben laut Diakonie jedoch ähnliche Ziele: „Hospizarbeit und Palliativversorgung setzen sich dafür ein, dass Menschen in ihrer letzten Lebensphase so selbstbestimmt und würdevoll wie möglich leben und schließlich auch einfühlsam begleitet sterben können.“

Der Begriff "Palliativ-Medizin" leitet sich ab vom lateinischen Wort "pallium", das mit "Mantel" übersetzt werden kann. Gemeint ist damit eine Patientenversorgung, bei der nicht (mehr) Heilung das therapeutische Ziel aller Maßnahmen ist, sondern eine möglichst umfassende Pflege und Begleitung des Sterbenskranken – einschließlich Schmerztherapie, physischer, psychologischer und falls gewünscht auch seelsorgerlicher Betreuung. Alle ärztlichen und pflegerischen Bemühungen sind darauf gerichtet, dem Patienten ein möglichst hohes Maß an Wohlbefinden zu garantieren, ihn "einzuhüllen" wie in einen wärmenden Mantel.

Wer für Angehörige oder für sich selbst auf der Suche nach einem wohnortnahen Hospiz oder einer Palliativstation ist, wird auf der Seite des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes schnell fündig: „Der Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland versammelt über 3.000 bundesweite Adressen und Angebote in neun Sprachen (Deutsch, Türkisch, Englisch, Arabisch, Französisch, Rumänisch, Polnisch, Vietnamesisch und Russisch). Das Anliegen dieses nutzerfreundlichen und laufend aktualisierten Online-Portals ist es, Menschen den Kontakt zu einer Hospiz- oder Palliativeinrichtung in Wohnortnähe zu ermöglichen. Für lebensverkürzend erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und ihre Familien bietet der Malteser Hilfsdienst unter https://www.malteser.de/hospizarbeit.html ein breites Spektrum an Informationen und Hilfen für betroffene Familien an. Ausführliche Informationen und ein bundesweites Suchportal findet man auch auf der Seite des Deutschen Kinderhospizvereins e.V. (DKHV e.V.).

Sonntag, 11.12.2022