Lichtblicke unterstützt "FiBi": Hilfe zur Selbsthilfe
Freitag, 26.12.2014
Mit "Lichtblicke" helfen Caritas, Diakonie und die NRW-Lokalradios seit 1998 vor allem Kindern und Familien, die in Not geraten sind. Die Aktion fördert aber auch Projekte, die dafür sorgen, dass Familien gar nicht erst in eine tiefe Krise hineingeraten.
Eines dieser sogenannten "Leuchttürme" ist das Projekt "FiBi" der Diakonie in Mönchengladbach. Die Abkürzung steht für "Familien in Beratung integrieren" - ein etwas sperriger Titel für ein ganz praktisches Angebot: FiBi berät und unterstützt Familien, die Probleme haben, indem es versucht, die Selbstheilungskräfte zu stärken. Der Bedarf ist groß, sagt die Therapeutin Martha Schwieger: "Weil ganz viele Familien heutzutage schon überfordert sind. (…) Beim Erstgespräch sortieren wir einfach mal - wie ein Coach - auf Kärtchen, was ist Ihr Anliegen? Und wie können Sie das am besten lösen? Also wir lösen das Problem nicht für die Familien, sondern die Familien müssen auf ihre eigene Lösung kommen."
Das ist nicht immer einfach. Denn oft genug ist das, was die Familie als Problem empfindet, nur die Spitze des Eisbergs, und die eigentliche Ursache liegt viel tiefer. So können zum Beispiel schulische Probleme eines Kindes tatsächlich in einer konfliktreichen Beziehung der beiden Elternteile begründet sein. Durch die präventive Arbeit will das Projekt FiBi helfen, bevor eine Situation aus dem Ruder läuft und zum Beispiel das Jugendamt eingreifen muss.
Die erste Kontaktaufnahme – meistens durch die Mütter – geschieht häufig in einem der zahlreichen Kurse, die FiBi zum Beispiel in Familienzentren anbietet. Daran schließen sich Gespräche an, um Vertrauen aufzubauen, sagt die Therapeutin Martha Schwieger. Sie besucht die Familien auch Zuhause, um sich selbst ein Bild von der Wohn- und Lebenssituation zu machen: "Oft spielt auch das Geld natürlich eine Rolle. Da ist es auch möglich, dass ich die Familien zu Behörden begleite oder Gericht war auch schon mal im Spiel, dass man schaut, die Familie so ein bisschen zu unterstützen, beruhigen, wo sie sich denn noch Hilfe holen können."
Die Aktion Lichtblicke e.V. wurde 1998 ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame Spendenaktion der radio NRW GmbH, des Verbandes Lokaler Rundfunk (VLR) für die 45 Lokalradios in NRW sowie der kirchlichen Hilfswerke Diakonie und Caritas in Nordrhein- Westfalen. Unter der Schirmherrschaft von Udo Kraft, Ehemann der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin, wird mit der Spendenaktion Not leidenden Kindern und Familien in NRW schnell und unbürokratisch geholfen. Lichtblicke e.V. trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen (DZI). Seit ihrem Start vor 16 Jahren hat die Aktion bislang 35,7 Millionen Euro an Spenden erhalten, mehr als 35.000 Einzelanträge bearbeitet und entschieden und auf diesem Wege über 133.000 kleinen und großen Menschen in NRW neue Hoffnung geschenkt.