Ohne Ehrenamtliche sähe die Kirche alt aus
Sonntag, 08.03.2015
Sie engagieren sich freiwillig in der Politik, im Sport, im Umwelt- und Naturschutz, im Sozial- und Bildungsbereich, aber auch im Rettungswesen. Ohne sie würde die Gesellschaft nicht funktionieren. Auch in der Kirche sind die Ehrenamtlichen unersetzlich.
Nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kommen auf jede hauptamtliche Arbeitskraft für die verfasste Kirche etwa fünf Ehrenamtliche. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Den rund 224.000 hauptamtlich Beschäftigten der evangelischen Kirche stehen insgesamt gut 1,1 Millionen Ehrenamtliche gegenüber – fast 70% davon sind Frauen (Stand 2012). Ohne Ehrenamtliche ist ein "normales" Gemeindeleben nicht vorstellbar: sie gestalten Gottesdienste mit, organisieren Gemeindefeste, schreiben für den Gemeindebrief, engagieren sich in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit, singen im Chor oder arbeiten im Besuchsdienst mit. Allein 133.000 Gemeindeglieder sitzen ehrenamtlich in Leitungsgremien wie Kirchenvorständen und Synoden.
In Zeiten zurückgehender Kirchensteuereinnahmen werden Ehrenamtliche für die Kirche immer wichtiger und wertvoller. In den vergangenen Jahren hat sich deshalb in vielen Gemeinden eine Kultur der Anerkennung entwickelt: ehrenamtlich Mitarbeitende werden zu "Dankeschön-Abenden" eingeladen, können sich auf Gemeindekosten fortbilden und sind während ihrer Tätigkeit für die Kirche auch versichert.
Bundesweit arbeiten in Deutschland derzeit über 20 Millionen Männer und Frauen ehrenamtlich. Die meisten davon für gemeinnützige Vereine (Sport, Umweltschutz u.ä.). Die zweitmeisten Ehrenamtlichen findet man bei der Kirche: in den Gemeinden, beim CVJM oder bei den Pfadfindern. Und fast genauso viele engagieren sich für Hilfsorganisationen wie der Freiwilligen Feuerwehr oder der DLRG.
Pro Jahr leisten alle Ehrenamtlichen zusammen genommen 4,6 Milliarden Arbeitsstunden. Das entspricht der Arbeitskraft von über 3 Millionen Vollzeitstellen. Aber die könnte keiner bezahlen. Denn selbst wenn man "nur" den Mindestlohn von 8,50 Euro ansetzen würde, käme man auf fast 40 Milliarden Euro. So hoch ist der Gegenwert der ehrenamtlich geleisteten Arbeit. Tipps und Infos zum Thema gibt es z.B. unter www.buergergesellschaft.de und www.engagiert-in-nrw.de/