Popup-Hochzeit: Spontan und mit Rundum-Service

In Deutschland ist nur die Eheschließung vor einem Standesbeamten rechtswirksam. Dadurch entstehen z.B. Unterhaltsansprüche oder Änderungen in der Steuerklasse. Bei einer evangelischen Trauung wird dagegen „nur“ die Beziehung zweier Menschen gesegnet.

Darin liegt eine große Freiheit, und die will die Evangelische Kirche in Köln demnächst ganz groß herausstellen: Am Samstag, den 26. August 2023, wird rund um die Christuskirche am Stadtgarten von 12 bis 20 Uhr ein Popup-Hochzeitsfest gefeiert, das den traditionellen Rahmen von Hochzeitsfeierlichkeiten sprengt. Im Internet heißt es dazu: „Anstatt sich an die Klischees einer klassischen Hochzeit zu halten, lädt das Team der Evangelischen Kirche in Köln und der Region zu einer Feier ein, die Vielfalt und Segen für alle in den Mittelpunkt stellt.“

Was das bedeutet, wird schnell klar, wenn man unter https://popup-hochzeit.de einen Blick auf die FAQs wirft. Dort heißt es zum Beispiel zu der Frage, ob diese Hochzeit als kirchliche Trauung gewertet wird: „Jein. Für die, die schon beim Standesamt waren, kann das Hochzeitsfest als kirchliche Trauung eingetragen werden. Wenn ihr nicht standesamtlich verheiratet seid, dann zählt das Hochzeitsfest erstmal nicht als „kirchliche Trauung“ im klassischen Sinne. Ihr könnt aber, wenn Ihr nach dieser Hochzeit irgendwann später standesamtlich heiratet, die Popup Hochzeit als kirchliche Trauung anerkennen und eintragen lassen.“

Rund dreißig Pfarrer und Pfarrerinnen sowie Prädikant:innen stehen am 26. August für das Popup-Hochzeitsfest zur Verfügung. In der Christuskirche und im Stadtgarten drumherum werden verschiedene Orte für die Trauzeremonie sowie begleitende Basispakete für Dekoration und Musik angeboten. Das letzte Wort und die Qual der Wahl haben aber die Brautleute: „Je nachdem, was Euch passt, könnt Ihr den Ort für Euren Segen wählen: Sommerlich unterm Baum zwischen Lampions und Großstadt. Entspannt beim Picknick im Stadtgarten. Klassisch in der Kirche. Oder ganz privat in einer Nische an der Rückseite der Kirche. Vielleicht auch ganz Kölsch vor dem Colonius in rut un wiess? Ihr bekommt euren Segen da, wo es Euch passt. Und dazu die Musik, die ihr wollt. Stehgeiger:in oder Chansons? Oder das Lied vom ersten Date aus der Konserve? Pianomusik beim Hochzeitskuss? Alles möglich. Ihr entscheidet.“

Das Motto des Popup-Hochzeitsfestes lautet „Vielfalt feiern“ und spiegelt sich sowohl in der Vielfalt der Paare hinsichtlich Alter, sexueller Identität und Herkunft wider als auch in den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten des Festes selbst. Paare, die sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht auf dem Standesamt trauen lassen können oder wollen, sind ebenso willkommen wie Liebende gleichen Geschlechts oder Menschen, die bereits verheiratet sind und ihre Beziehung neu segnen lassen wollen. Auch Paare, die schon standesamtlich getraut wurden und jetzt endlich ihre kirchliche Trauung nachholen wollen, sind willkommen.

Kurzentschlossene können am 26.8.2023 einfach spontan an der Christuskirche vorbeikommen: Es dürfen alle kommen, die über 18 Jahre alt sind und ihre Beziehung unter den Segen Gottes stellen wollen. Mitzubringen ist lediglich der Partner/die Partnerin sowie die Personalausweise des Paares. Daneben kann man natürlich auch noch Freunde und andere Hochzeitsgäste mitbringen. Unter https://popup-hochzeit.de/anmeldung/ ist auch eine Anmeldung möglich. Durch sie können die Paare vorab alle angebotenen Optionen über Ort und Umfang der gewünschten Feierlichkeiten prüfen, aussuchen und ggf. weitere Wünsche äußern.

Über die Kosten heißt es auf https://popup-hochzeit.de: „Die Segnung und das Basispaket mit Musik und kleinen Nettigkeiten und einer Urkunde ist kostenlos. Ihr könnt aber für Euch noch Sekt oder andere Verpflegung kaufen, wobei wir auf faire Preise Wert legen. Außerdem könnt Ihr Euch eine halbstündige Riksha-Fahrt dazubuchen.“