Prior von Taizé Frère Alois blickt zurück

von Dr. Christof Beckmann

Sonntag, 31.12.2023

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Frère Alois und Frère Matthew von der Communauté von Taizé, Foto: Marija Poklukar, Copyright © Ateliers et Presses de Taizé, F-71250 Taizé / Motiv Taizè-Trefen in Ljubljana/Slowenien, Collage: KIP

Jedes Jahr treffen sie sich über Silvester in einer europäischen Stadt – nach Riga, Basel, Wroclaw (Breslau), Turin und Rostock diesmal in Ljubljana/Slowenien: Frère Alois, Alt-Prior der christlichen Ordensgemeinschaft von Taizé schaut zurück …

INFO: Der deutsche Katholik Frère Alois (69), seit 2005 Nachfolger des Gründers und Schweizer Protestanten Frère Roger Schutz (1915-2005), gab zum Ersten Advent nach 18 Jahren die Leitung der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé ab. Ihm folgte der englische Anglikaner Frere Matthews (58) als dritter Prior der Brüdergemeinschaft, die seit Jahrzehnten Generationen von Jugendlichen weltweit für ein christliches Leben mobilisiert. Er wurde am 10. Mai 1965 mit dem bürgerlichen Namen Andrew Thorpe in Pudsey bei Leeds in der englischen Grafschaft West Yorkshire geboren. Als 20-Jähriger kam er erstmals nach Taize und trat im Jahr darauf, 1986, in die Communaute ein und wird die knapp 90 Brüder aus 30 verschiedenen Ländern nun in eine neue Zukunft führen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Fünf Kirchenvertreter sprachen zum Amtsantritt von Frère Matthew als „Diener der Gemeinschaft“ ein Gebet: Benoît Rivière, Bischof von Autun, Chalon und Mâcon, Metropolit Maximos vom Ökumenischen Patriarchat in Genf, die anglikanischen Bischöfe Olivia Graham von Reading und Smitha Prasadam von Huddersfield sowie Pfarrer Laurent Schlumberger, ehemaliger Vorsitzender der Vereinten evangelischen Kirche Frankreichs (Église Protestante Unie de France). Außerdem waren anwesend: Pfarrer Christian Krieger, Präsident des Bundes der evangelischen Kirchen in Frankreich, und der evangelisch-lutherische Bischof von Riga, Rinalds Grants. Der aus Stuttgart stammende Schwabe Frère Alois, am 11. Juni 1954 in Ehingen am Ries geboren und am 1. November 1974 in die Communauté von Taizé eingetreten, ist zunächst für zwei bis drei Monate zu einer Gemeinschaft in Norditalien gegangen und will dann längere Zeit nach Kuba wechseln.

Europäisches Jugendtreffen in Ljubljana: Taiz`, Symbol der ökumenischen Bewegung, wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Seitdem dort im August 1974 Zehntausende zu einem „Konzil der Jugend“ zusammenkamen, veranstalten die Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Stadt ein Taizé-Treffen statt, zuletzt in Riga, Basel, Wroclaw (Breslau), Turin und Rostock. Für den Jahreswechsel 2023/24 ist es vom Donnerstag, 28. Dezember 2023 bis Montag, 1. Januar 2024 in Ljubljana/Slowenien geplant. Eingeladen sind junge Erwachsene im Alter von 18 bis 35 Jahren, die in Gastgemeinden untergebracht werden. Aktuelles von der Vorbereitung in Ljubljana auf den sozialen Netzwerken von Taizé: @taize, @taizeljubljana, mehr zum Treffen: https://www.taize.fr/de_article35844.html

Ökumenische Gemeinschaft von Taizé: Die 1942 von dem Schweizer Roger Schutz gegründete Gemeinschaft von Taizé steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel. 1949, vor 70 Jahren, legten die sieben Gründungsmitglieder die ersten Gelübde ab. Die Gemeinschaft setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen ein: Als sich 1969 der erste katholische Christ dauerhaft der Gemeinschaft anschloss, wurde sie zur ersten ökumenischen Gemeinschaft. Sitz der Bruderschaft, die in diesen Jahren zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde, ist Taizé, ein kleiner Ort im Burgund, zehn Kilometer nördlich von Cluny / Département Saône-et-Loire (Frankreich). Die Communauté versteht sich „als ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.“ Ihr gehören heute 90 Männer aus 30 Ländern an, die aus verschiedenen evangelischen Denominationen und aus der katholischen Kirche stammen. Die Bruderschaft gründete Niederlassungen in mehreren Ländern und nahm 1969 erstmals auch katholische Brüder auf. Für Millionen weltweit ist die Gemeinschaft ein Symbol für die Zukunft der Kirche, für Gewaltfreiheit, vor allem für Ökumene, die Versöhnung der christlichen Konfessionen. Schwerpunkt der Arbeit ist - neben der Ökumene - Solidarität mit den Armen und Rechtlosen in der Welt. Tägliche Nachrichten, hilfreiche Links, Fotos und Erfahrungsberichte von Jugendlichen gibt es über die sozialen Netzwerken unter Facebook, YouTube, Twitter, Instagram, Hashtag: #Taize. Kontakt und mehr: https://www.taize.fr/de.

Video: The next European Meeting will take place in the city of Ljubljana in Slovenia!

Mehr Videos: https://www.youtube.com/@taizeljubljana

Sonntag, 31.12.2023