Protestkundgebung der Freien Wohlfahrt

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 16.06.2024

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Verlässliche und beitragsfreie Betreuung für alle zählten zu den Forderungen der Demonstration in Dortmund, an der sich mehrere katholische Träger und Einrichtungen beteiligten. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

In der Aktionswoche „Black Week“ machte die Freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Caritasverband in NRW auf den enormen Verhandlungsstau in der stationären Altenhilfe aufmerksam. Die Forderungen sind klar ...

INFO: Am Freitag, 14.06.2024, machte die Freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Caritasverband in NRW auf den enormen Verhandlungsstau in der stationären Altenhilfe aufmerksam. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Aktionswoche „Black Week“ der Freien Wohlfahrtspflege NRW in Münster statt. Bereits am Dienstag, 11. Juni, hatte ein breites Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Eltern und Beschäftigten in der Kindertagespflege, Kitas sowie der Offenen Ganztagsbetreuung auch zu einem Protestmarsch in Dortmund aufgerufen, darunter auch die Katholischen Kitas Ruhr. Die Demonstration unter dem Motto „Black Week, gehen in NRW bald die Lichter aus? Gegen den Ausverkauf unserer sozialen Landschaft – für die Zukunft unserer Kinder“ startete mit sehr großer Beteiligung auf dem Hansaplatz und protestierte gegen „die drängenden Missstände in der Betreuungslandschaft Nordrhein-Westfalens“.

Die beteiligten Träger, AWO, Caritas, dobeq, DRK, EKK, JAEB (Jugendamtselternbeirat), Katholischer Gemeindeverband, Jugendhilfe St. Elisabeth und PariSozial, zeigten sich einig: Die aktuelle Situation in der Kinderbetreuung und -erziehung sei alarmierend. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden unter diesen Bedingungen unter enormem Druck stehen und ausbrennen. Die Träger seien mit der Erwartung konfrontiert, immer mehr Leistung zu erbringen, ohne dass dafür ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt würden. „Das Land darf Familien und die Menschen, die in sozialen Berufen arbeiten, nicht im Stich lassen. Das schadet nicht nur den betroffenen Familien, sondern langfristig auch der Wirtschaft unseres Landes“, so ein Sprecher des Bündnisses. Die Forderungen der Demonstrierenden zielten darauf ab, die Qualität und die Finanzierung der Kinderbetreuung in NRW nachhaltig zu verbessern. Dazu zählen sie unter anderem im Bereich der Kindertageseinrichtungen (Kitas) eine auskömmliche Finanzierung der Auszubildenden und die Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, die Erhöhung der Finanzierung für Fachberatung, die Anpassung der Fortschreibung der Kindpauschalen und der Personalbemessungsgrenzen zum Ausgleich von Urlaub und Krankheit, sowie den Wegfall des Trägeranteils. Zu den Forderungen gehörten außerdem landesweit einheitliche Regelungen und eine sichere Finanzierung für die Kindertagespflege.

Über die genannten Forderungen hinaus sieht der Stadtelternbeirat die Beitragsfreiheit aller genannten Bildungsangebote als notwendig an: Bildung solle für alle kostenlos sein, stand auf vielen Plakaten. Die Betreuungszeitenmodelle müssten flexibler und mit einem erhöhten Fachkraft-Kind Schlüssel ausgestattet sein. „Es ist Zeit, dass die Landesregierung handelt und die notwendigen Investitionen tätigt, um die Zukunft unserer Kinder und damit die Zukunft unseres Landes zu sichern“, betonte der Sprecher. „Wir brauchen Rahmenbedingungen, die eine funktionierende Arbeit ermöglichen. Wir fordern Arbeitsbedingungen, mit denen wir mit guten Kräften die notwendigen Angebote verlässlich sichern können!“ Die Aktion, die die existenzielle Notlage der Kitas rückte, wurde auch durch das Erzbistum Paderborn unterstützt (https://www.erzbistum-paderborn.de/news/in-kitas-drohen-die-lichter-auszugehen/).

Kontakt: Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege NRW, c/o Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Nordrhein e.V., Auf'm Hennekamp 71, 40225 Düsseldorf, Tel. 0211 / 3104 251, Mobil 0172 / 20 69 600, www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de

Sonntag, 16.06.2024