Raus aus dem Alltag: ein Tag im Kloster Münster
Sonntag, 14.01.2024
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FOTO: KAPUZINER/RAUSER
Wie sieht das Leben tatsächlich in einem Kloster aus? Die Kapuziner in Münster laden junge Männer ein, in der Gemeinschaft vor Ort mitzuleben und einen Einblick in das Leben zu erleben. Das nächste Auszeit-Wochenende ist am 20. und 21. Januar 2024...
INFO: Wie sieht das Leben tatsächlich in einem Kloster aus? Die Kapuziner in Münster laden junge Männer ein, in der Gemeinschaft vor Ort mitzuleben und einen Einblick in das Leben zu erleben. Das nächste Auszeit-Wochenende ist am 20. und 21. Januar 2024.
Br. Laurentius oder Br. Jose sind die Ansprechpartner vor Ort. „Unsere Gäste erwartet ein Tag mit den zehn Brüdern unserer Gemeinschaft, aber auch freie Zeit. Wir wollen einen Einblick in unser Leben als franziskanische Brüdergemeinschaft geben“, sagt Br. Laurentius, der die Gemeinschaft vor Ort leitet. Konkret gibt es nach der Anreise bis 11 Uhr am Samstag eine Klosterführung und ein Mittagessen in der Gemeinschaft. Wer mag, hat die anschließend Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch. Die Gäste nehmen an den Gebetszeiten und an der stillen Zeit teil. Am Abend können die Gäste mit den Brüdern in der sogenannten „Rekreation“ zum lockeren Austausch zusammensitzen. Der Sonntag beginnt mit Frühstück und Eucharistiefeier und endet nach dem Mittagessen. Die Gäste übernachten in einem Einzelzimmer mit Dusche und WC. Die Kapuziner erbitten einen Beitrag von 70 Euro. „Wir laden euch herzlich ein, an unserem gemeinschaftlichen geistlichen Leben teilzunehmen!“, freut sich Br. Laurentius auf die Gäste. Weitere Infos und Anmeldung: Br. Laurentius (laurentius.wenk@kapuziner.org). https://www.kapuziner.org/raus-aus-dem-alltag-ein-tag-im-kloster-muenster/
Die Kapuziner in Münster: Sie kamen um 1612/13 aus Flandern in die Stadt und erhielten 1615 die Erlaubnis des Bischofs sich niederzulassen, zu betteln und zu predigen. 1619 bauten sie an der Krummenstiege ein Kloster, dessen Kirche 1626 geweiht wurde. Die Kapuziner wirkten vor allem in der Verkündigung, Spendung der Sakramente und als Beichtväter, waren darüber hinaus aber auch stark karitativ engagiert. 1725-27 entstand eine größere Kirche, die durch Johann Conrad Schlaun errichtet wurde und 1728 von Bischof Clemens August konsekriert wurde. Nach der Vertreibung der Kapuziner als Folge der Säkularisation wurde sie 1812 als Ägidii-Kirche zur Pfarrkirche, das leerstehende Kloster wurde 1828 abgerissen. 1857 kehrte der Orden zurück und errichtete vor dem Neutor einen Konvent mit Kirche, wurde 1875 durch das „Klostergesetz“ abermals vertrieben, kamen wieder zurück und konnten ab 1887 das Kloster erweitern. Es wurde 1941 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und 1944 durch einen Bombenangriff zerstört, 1946-1954 wiederaufgebaut und 1993-1995 umfassend renoviert.
Seit über 150 Jahren sind sie in der Kapuzinerstraße in der Nähe des Schlossgartens beheimatet. Mitten im Wohnviertel ist das Kloster eine Oase der Stille: Einige Mitbrüder sind als Professoren und Dozenten an der ordenseigenen Philosophisch-Theologischen Hochschule mit ihren Institut IUNCTUS tätig. Im Kloster befindet sich eine große wissenschaftliche Bibliothek. Nicht zuletzt wurde das Kloster durch ihren Klostergarten bekannt. Kontakt: Kapuzinerkloster Münster, Kapuzinerstraße 27/29, 48149 Münster, Tel.: +49 (0) 251/9276–0, Fax: +49 (0) 251/9276–210, E-Mail: muenster@kapuziner.org, Internet: https://www.kapuziner.org/muenster/page/2/
Einblicke in das Ordensleben gibt es auf dem Youtube-Kanal von kapuziner-entdecken.de
Deutsche Kapuzinerprovinz: In der „Deutschen Kapuzinerprovinz“ mit Hauptsitz in München sind seit 2023 Klöster des franziskanischen Ordens aus vier Ländern in Europa vereint. Sie entstand vor einigen Jahren aus der Vereinigung zweier deutscher Provinzen. Die niederländischen Brüder gehören seit 2020 dazu, die belgischen Kapuziner seit 2023. Niederlande und Belgien sind in der „Delegation Belgien/Niederlande“ der Deutschen Kapuzinerprovinz organisiert. Auch vier österreichische Klöster sind seit 2022 als „Delegation Tirol“ wichtiger Teil der Gesamt-Provinz. Die übrigen Klöster in Österreich gehören zur Provinz Krakau. In Deutschland gibt es sieben, in Belgien drei, in den Niederlanden zwei und in Österreich vier Klöster, die in der Deutschen Kapuzinerprovinz organisiert sind (Stand 2023). Gewählter Provinzial der Provinz ist Br. Helmut Rakowski, Delegat der Delegation Tirol ist Br. Erich Geir, Delegat der Delegation „Belgien/Niederlande“ ist Br. Christophorus Goedereis. Alles über das Profil der Standorte und Nachrichten rund um die Klöster auf den Unterseiten der Niederlassungen auf www.kapuziner.org. Das Magazin „cap!“ erscheint drei Mal im Jahr.
Heute gibt es weltweit etwa 11.000 Kapuziner in 120 Ländern, die nach der Regel des hl. Franziskus leben. Wie zur Gründungszeit legen sie Wert auf Stille und Gebet, aber auch auf aktives Engagement in der Sonder- und Randgruppenseelsorge und in sozial-pastoralen Projekten wie der Obdachlosenarbeit.
Kontakt: Curia Generalizia dei Frati Minori Cappuccini, Via Piemonte, 70, 00187 Roma, ITALIA, Tel. +39 06 42011710, +39 335 1641820, Fax +39 06 4828267, Internet: https://www.ofmcap.org/de/. Die Kapuziner sind auch vertreten auf LinkedIn, Facebook, Instagram, YouTube oder X.
Ordensgemeinschaften in Deutschland: Neben dem Dienst als Weltpriester gibt es auch die Möglichkeit, in einem Orden zu leben: Rund 18.000 Ordensleute gibt es derzeit in Deutschland. Davon sind über 14.000 Ordensfrauen in 1.226 klösterlichen Niederlassungen von zahlreichen Gemeinschaften: Es bestehen 308 Generalate, Provinzialate, Abteien und selbständige Einzelklöster. Deutlicher weniger Mitglieder zählen die Männerorden und -kongregationen. Nach aktuellen Angaben der deutschen Ordensoberen gibt es 3.668 Ordensmännern in 400 klösterlichen Niederlassungen, 104 selbständige Ordensprovinzen, Abteien und Prioraten von 60 verschiedenen Ordensgemeinschaften. Die größten Gruppen sind die benediktinisch, franziskanisch und vinzentinisch geprägten Ordensgemeinschaften.
Traditionell ist wie bei den Frauenorden auch hier die franziskanische Ordensfamilie besonders stark, die in den Anfängen der Bettelorden-Bewegung vor rund 800 Jahren entstand. Neben den Franziskanern (Ordo Fratrum Minorum, OFM) und den Minoriten (OFMConv) gehören zu ihnen auch die Kapuziner (Ordo Fratrum Minorum Capucinorum, OFMCap), die auf den 1209 gegründeten ersten Orden des hl. Franziskus zurückgehen. Die heutige Kapuzinergemeinschaft ging ab 1528 aus einer franziskanischen Reformbewegung in Italien hervor, die raschen Zulauf gewann und eigene Strukturen ausbaute. Die „Minderbrüder vom eremitischen Leben“ lebten abseits der Städte und Dörfer durften seitdem als Wanderprediger tätig werden, eigene Obere wählen und Brüder in ihre Niederlassung aufnehmen. Sie waren sehr volksverbunden, setzten sich u.a. besonders für die Pflege von Pestkranken ein und hatten schnell großen Rückhalt im Volk. Ihren Namen erhielten sie nach der spitzen Kapuze ihres Habits (italienisch: „il cappuccio“), eine Bezeichnung, die ab 1535 auch offiziell in päpstlichen Dokumenten verwendet wurde.
Franz von Assisi, eigentlich Giovanni Bernardone (* um 1181/1182 in Assisi, Italien, † 3. Oktober 1226 in Portiuncula bei Assisi, war der Gründer des Franziskanerordens (Ordo Fratro Minorum, OFM). Geboren als Sohn des reichen Tuchhändlers Pietro di Bernardone und seiner Frau Pica, führte er das sorgenfreie Leben eines jungen, reichen Mannes. 1202 wurde er im Krieg der Stadt Assisi gegen Perugia gefangen genommen. Nach schwerer Krankheit und langer Genesung während der Gefangenschaft bekehrte er sich bei der Pflege von Aussätzigen. Immer wieder zog er sich in die Einsamkeit zurück, um den Willen Gottes zu erspüren. Er beschloss, das Evangelium buchstäblich zu verwirklichen und ein Leben in völliger Armut zu führen. Er wählte das Leben als Einsiedler, dem sich im Laufe der Zeit immer mehr junge Männer anschlossen. 1210 bat Franziskus mit seinen Gefährten in Rom beim Papst um die Bestätigung der Regel ihrer „Armutsbewegung“ zu erbitten. Die Bruderschaft wurde mit der Anerkennung durch Papst Innozenz III.(1209/10) und der Bestätigung der endgültigen Regel (1223) zum Orden der Minderen Brüder (Ordo Fratrum Minorum, OFM).
Franziskus starb am Abend auf den 4. Oktober 1226 und wurde bereits 1228 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Seit 1230 liegen seine Gebeine in einem Sarkophag in der Unterkirche von San Francesco in Assisi. Franz von Assisi gilt aufgrund seines Wirkens als erster Tierschützer. Daher wird am 4. Oktober, dem Tag des Heiligen Franziskus, weltweit von Tierschützern der Welttierschutztag begangen. Franz von Assisi wurde von der katholischen Kirche zum Patron der Umweltschützer und Ökologen „erhoben“. In dieser Tradition steht die 1995 gegründete Franz von Assisi-Akademie zum Schutz der Erde (http://www.faape.org/). Weltweit gibt es rund 15.000 Minderbrüder in 103 Provinzen. 1221 - noch zu Lebzeiten des Heiligen Franziskus - kamen die ersten Brüder über die Alpen nach Deutschland. Mehr: http://www.franziskaner.de/