Schrei nach Frieden: Weltfriedenstag 2025
Mittwoch, 01.01.2025
Gewohnt deutlich genug fällt sie aus, die Botschaft von Papst Franziskus zum heutigen 58. Weltfriedenstag. Er stellte sie diesmal unter das Motto „Vergib uns unsere Schuld, schenke uns deinen Frieden“ …
INFO: Am 1. Januar selbst begeht die katholische Kirche wie in jedem Jahr das Hochfest der Gottesmutter Maria, aber auch den „Welttag des Friedens“. In Gottesdiensten und anderen Zusammenkünften soll in geeigneter Weise auf dieses Thema und auf die Botschaft des Papstes, gleich zu Beginn des Jahres auf die Dringlichkeit des Friedens in der ganzen Welt hinweist, eingegangen werden.
Der Welttag des Friedens wird seit 1968 von der katholischen Kirche am 1. Januar begangen. Papst Paul VI. wollte mit der Einführung dieses Tages den ersten Tag eines neuen Jahres – und damit das gesamte Jahr – unter die Perspektive des Friedens stellen: „Man muss die Welt dazu erziehen, den Frieden zu lieben, den Frieden aufzubauen, den Frieden zu verteidigen“, erklärte er am 8. Dezember 1967 die Einrichtung eines internationalen „Tag des Friedens“ an. In unsicheren Zeiten fürchtete das Oberhaupt der katholischen Kirche weitere kriegerische Auseinandersetzungen und Ereignisse, „die sich für ganze Länder und vielleicht auch für einen großen Teil der Menschheit katastrophal auswirken können“. Die Nationen sollten sich gegenseitig achten und die Völker untereinander Brüder werden, forderte der Papst in seinem Schreiben. Am Neujahrstag solle dem Willen zum Frieden „eine besondere Feierlichkeit“ eingeräumt werden und der Gedenktag solle keine rein religiöse, katholische Sache bleiben. Verbunden ist der jährliche Weltfriedenstag mit einer Botschaft des jeweiligen Papstes. Darin spricht er verschiedene Aspekte des Friedens an: etwa Gewalt- und Religionsfreiheit, Gerechtigkeit oder den Einfluss von Armut auf den Frieden. Die Botschaft, die der Papst seitdem jedes Jahr zum kirchlichen Welttag des Friedens am 1. Januar verfasst, wird den Oberhäuptern aller Staaten übermittelt, mit denen der Heilige Stuhl Beziehungen unterhält. Online-Themenseite zum Welttag des Friedens auf der Internetseite www.dbk.de/themen/welttag-des-friedens.
Aktuelle Papstbotschaft zum 58. Weltfriedenstag: Für den 58. Weltfriedenstag 2025 hat Papst Franziskus das Leitwort „Vergib uns unsere Schuld: gewähre uns deinen Frieden“ ausgewählt. Inspiriert sei das Motto „vor allem von den Enzykliken Laudato siʼ und Fratelli tutti, und den Begriffen Hoffnung und Vergebung, die im Mittelpunkt des kommenden Heiligen Jahres stehen: einer Zeit der Umkehr, die uns aufruft, nicht zu verurteilen, sondern Versöhnung und Frieden zu stiften.“ In dem Text fordert er einen Nachlass oder eine vollständige Streichung von Auslandsschulden für arme Länder; stattdessen sollten die entwickelten Staaten sich zu ihren „ökologischen Schulden“ bekennen. Zudem tritt Franziskus für eine völlige Abschaffung der Todesstrafe ein - und für eine Art Charta des Respekts vor dem menschlichen Leben. Seine Forderung, „wenigstens einen festen Prozentsatz des Rüstungsetats für die Einrichtung eines Weltfonds zu verwenden“, soll dazu dienen, „den Hunger endgültig zu beseitigen und in den ärmsten Ländern Bildungsmaßnahmen zu ermöglichen“.
Mit einem Begriff des hl. Johannes Pauls II. geißelt er „Strukturen der Sünde“, die sich „gewissermaßen verfestigt haben und auf einer weitreichenden Komplizenschaft beruhen“: Anheizen kriegerischer Konflikte, unmenschliche Behandlung von Migranten, Umweltverschmutzung, Fake News, Aufrüstung - ihnen müsse man sich nicht nur mit wohltätigen Maßnahmen hier und da, sondern mit „kulturellen und strukturellen Veränderungen“ entgegenstemmen. Mit klaren Worten verdammt der Papst eine „Logik der Ausbeutung“, die gleichermaßen zu Auslandsschulden wie zu ökologischen Schulden führe. Er fordert eine „Entwaffnung“ und „Abrüstung des Herzens“; der Schrei der Armen nach Gerechtigkeit und Solidarität müsse endlich gehört werden, gerade im bevorstehenden Heiligen Jahr. Wirklicher Friede entstehe nicht aus den „Spitzfindigkeiten von Verträgen oder menschlichen Kompromissen“.
Hier die Papstbotschaft zum Weltfriedenstag im Wortlaut
Das aktuelle Pope-Video mit der Friedensbotschaft des Papstes / Dezember 2024 (dt.):