Selige Clara Fey

von Johanna Risse

Sonntag, 06.05.2018

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Bild: Die Selige Ordensgründerin Clara Fey, © Bistum Aachen

Mit großem Festgottesdienst wurde gestern die Aachener Ordensgründerin Clara Fey seliggesprochen. Das wird auch in Bonn am Clara-Fey-Gymnasium groß gefeiert. Denn das religiös motivierte soziale Engagement der Ordensfrau kann auch heute Maßstäbe setzen...

INFO: 1916 ist der Prozess in Gang gesetzt worden, über 100 Jahre später findet er nun seinen Abschluss: Die erste Seligsprechung überhaupt im Bistum Aachen hatte Papst Franziskus im vergangenen Jahr autorisiert und Gäste aus der ganzen Welt lassen sich die Seligsprechung der Ordensgründerin Clara Fey nicht entgehen: Dazu wurden am Samstag, 5. Mai, unter den 1.000 Ehrengästen auch rund 150 Angehörige der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus aus Indonesien, Kolumbien und Peru in Aachen erwartet. Neben Vertretern aus Kirche und Gesellschaft folgten auch politische Ehrengäste der Einladung in den Aachener Dom, unter ihnen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp. Als Vertreter des Papstes zelebrierte Angelo Kardinal Amato SDB das Pontifikalamt im Dom. Mit dem Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse feierten Erzbischof Nikola Eterovic (Apostolischer Nuntius in Deutschland), Rubén Kardinal Salázar Gómez (Erzbischof von Bogotá / Kolumbien, Partnerland des Bistums Aachen), Aachens Bischof Helmut Dieser und dessen Vorgänger, Bischof em. Heinrich Mussinghoff, die Messe mit. Mit dem Verlesen des Apostolischen Schreibens und dem Enthüllen des Portraits von Clara Fey im Aachener Dom und am Domportal war Clara Fey seliggesprochen. Die Kollekte ging an das JutE-Projekt des Caritasverbands Aachen, bei dem sich ehrenamtliche Mentoren für die individuelle Förderung von Schulkindern einsetzen. Im Anschluss an die Seligsprechung fand ein Begegnungsfest auf dem Münsterplatz statt, bei dem die Domsingschule bereits Auszüge aus ihrem neuen Musical „Clara Fey“ aufführte. Abschluss des Tages war die Vesper mit Bischof Helmut Dieser im Dom.

Weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten ist am Sonntag, 6. Mai, die Überführung der Reliquien in die Kind-Jesu-Kapelle, wo Clara Fey ihre letzte Ruhestätte findet. Der Tag beginnt mit dem Pontifikalamt mit Bischof Dieser um 10 Uhr im Aachener Dom, anschließend führt die Prozession gegen 11.30 Uhr zum Generalmutterhaus in der Jakobstraße. Mehr auf der Homepage www.clara-fey.de, auf der Internetseite des Bistums Aachen (www.bistum-aachen.de) und dem Facebook-Account des Bistums.

Neue Bücher über Clara Fey: Pünktlich zur Seligsprechung erschienen am 4. Mai im Einhard-Verlag die Bücher „Clara Fey. Mutter der armen Kinder und Ordensgründerin“ von Judith Rosen sowie „Kraft aus einem anderen Leben – Clara Fey“ von Christoph Stender und Michael Lejeune, das sowohl das Leben der Ordensgründerin als auch ihre heutige Wirkung auf die Menschen betrachtet. Bei den Schwestern vom armen Kinde Jesus sind erhältlich: „Alles zur größeren Ehre Gottes – Das Leben und Wirken der seligen Clara Fey“ von Schwester Maria Caritas Kreuzer PIJ sowie von Schwester Waltraud Schulte PIJ „Clara Fey – von der Fabrikantentochter zur Förderin der Ärmsten“. Vom Bistum Aachen herausgegeben wurde „Clara Fey - Ein Leben hat Spuren hinterlassen" von Hans Jürgen Roth (Herausgeber: Bischöfliches Generalvikariat Aachen, Klosterplatz 7, 52062 Aachen, ISBN 978-3-00-044406-7). Außerdem hat der Aachener Zeichner Alfred Neuwald aus dem Leben Clara Feys fünf Comic-Streifen gestaltet, die auf der Internetseite www.clara-fey.de zu sehen sind.

Clara Feys Erbe: Die Schwestern vom armen Kinde Jesus - BistumAachen

Die Ordensgründerin Clara Fey: Clara Fey wurde am 11. April 1815 als Tochter wohlhabender Tuchfabrikanten in Aachen geboren. 1844 gründete sie zusammen mit drei Weggefährtinnen die Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus, um auf die der sozialen Probleme der Industrialisierung zu reagieren. Ihr Leitwort „Manete in me" („Bleibt in mir“) stammt aus dem Johannesevangelium. Die Gemeinschaft bemüht sich, Kindern und Jugendlichen Unterricht, Ausbildung sowie ein Zuhause zu geben und zieht mehr und mehr Frauen an. 1864 verzeichnete sie 25 Häuser und verbreitet sich bald über Europa und Amerika. Um die soziale Arbeit zu finanzieren, suchten die Schwestern nach neuen Einnahmequellen. So fertigen sie in Stick-Ateliers Messgewänder an, aber auch profane Decken, die selbst beim preußischen Königshaus Anklang finden. Wirtschaftlichen Erfolg haben sie zudem mit Krippenfiguren aus Wachs. Jedoch beginnen schwierige Zeiten für die Kongregation mit dem Kulturkampf im Kaiserreich: Die Schwestern müssen die Schulen schließen und sich außerhalb von Deutschland neue Wirkungsstätten suchen. Das Mutterhaus verlegt Clara Fey aus Aachen in das nahe niederländische Simpelveld. Erst mit dem Ende des Kulturkampfes kehren die ersten Schwestern 1887 wieder nach Deutschland zurück. Fey starb am 8. Mai 1894 im Generalmutterhaus in Simpelveld. Ihre sterblichen Überreste wurden 2012 wurden nach Aachen in die Bischofsgruft des Doms übertragen.

Heute wirken die rund 450 Schwestern der Kongregation in zwölf Ländern: in Österreich, Belgien, Kolumbien, Deutschland, Spanien, Frankreich, England, Indonesien, Lettland, Luxemburg, Peru und den Niederlanden. Sie arbeiten in Kindergärten, Schulen, Gemeinden, Gesundheitszentren und Armenküchen sowie mit Zugewanderten, Arbeits- und Obdachlosen. Die derzeitige Generaloberin Henriette Mensen stammt aus Luxemburg.

Kontakt: Schwestern vom armen Kinde Jesus, Generalat, Jakobstr.19, 52064 Aachen, Tel. 0241 / 99023700, E-Mail: generalsekretariat@manete-in-me.org, Internet: http://www.manete-in-me.org/, http://clara-fey.de/index.html; Spendenkonto: Generalat der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus e.V., Sparkasse Aachen, IBAN: DE12390500001070358120, BIC: AACSDE33, Verwendungszweck: „Clara Fey".

Sonntag, 06.05.2018