Suizidprävention U25: Caritas bietet Hilfe
Sonntag, 11.09.2022
Suizid ist seit langem die zweithäufigste Todesart bei jungen Menschen in Deutschland. Der katholische Sozialverband Caritas hat daher die Online-Suizidberatung „U 25“ gegründet – von jungen Leuten für junge Leute. …
INFO: Suizid und Suizidversuch sind also keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich. In Deutschland nimmt sich durchschnittlich alle 56 Minuten ein Mensch das Leben - alle sechs Minuten, versucht es jemand. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren, so vermuten Fachleute, sei die Suizidversuchsrate weitaus größer. Damit sterben in Deutschland mehr Menschen durch die eigene Hand als durch illegale Drogen, Aids und Verkehrsunfälle zusammen. Und: Jeder Suizidtote lässt durchschnittlich ca. sechs nahestehende Menschen zurück, die oftmals kaum wissen, wie sie weiterleben können.
Häufig gibt es vorher mehr oder weniger deutliche „Hilferufe“, doch die werden nur allzu oft nicht wirklich wahrgenommen. Der katholische Sozialverband Caritas hat daher die Online-Suizidberatung „U 25“ gegründet – an insgesamt 12 Standorten in ganz Deutschland – und von jungen Leuten für junge Leute. Meist läuft die Beratung anonym und per Mail. Über ein geschütztes Onlineformular können Nutzer mit einem Nickname über Helpmail an Fragen stellen - eine E-Mail-Adresse muss nicht angegeben werden. Die Antworten kommen innerhalb von 48 Stunden von gleichaltrigen, geschulten Beratern. Sie unterliegen der Schweigepflicht, die Beratung ist kostenlos und vertraulich. Zu bestimmten Zeiten gibt es auch eine Chat-Beratung unter www.u25-deutschland.de. Mehr zur Mailberatung
[U25]-Onlineberatungsdienste in Deutschland: [U25] wurde 2001 vom Arbeitskreis Leben Freiburg (AKL) entwickelt und wird seit 2012 gemeinsam mit dem Deutschen Caritasverband (DCV) angeboten. Das Projekt geht dorthin, wo sich Jugendliche unter 25 Jahren aufhalten: Ins Internet und in Schulen. 2002 wurden die ersten Peerberater im selben Alter ausgebildet, die gleichaltrige Hilfesuchende anonym und per Email beraten und auf ihren oft schweren Lebensabschnitten begleiten. Heute gibt es Standorte in Gelsenkirchen, Paderborn, Dortmund, Münster und Paderborn, sowie im weiteren Bundesgebiet in Berlin, Hamburg, Dresden, Biberach a.d.R., Lingen (Emsland), Freiburg und Nürnberg.
Mehr zum Welttag der Suizidprävention: http://www.welttag-suizidpraevention.de/. Weitere, vor allem wissenschaftliche Informationen auf der Seite www.suizidpraevention-deutschland.de.