Tamara macht´s vor: Star mit Down-Syndrom
Sonntag, 14.04.2024
Mit einem ökumenischen Festgottesdienst in Rüdesheim am Rhein haben die beiden großen Kirchen am 13. April 2024 die 30. „Woche für das Leben“ eröffnet. Unter dem Motto „Gemeinsam. Verschieden. Gut.“ stehen diesmal Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt
In einer Pressemitteilung der „Woche für das Leben“, heißt es dazu: „Bereits seit 30 Jahren setzt sich die Initiative mit dem Schutz menschlichen Lebens in all seinen Facetten auseinander. Dabei waren sich die beiden Kirchen von Beginn an einig, dass die gerechte Teilhabe aller Menschen ein zentrales Thema der christlichen Botschaft ist. Die kommende Woche für das Leben 2024 schlägt damit 30 Jahre nach ihrem Entstehen eine Brücke zu den eigenen Anfängen.
Zur diesjährigen "Woche für das Leben" betonen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs: »Erwachsenwerden bedeutet, sich abzunabeln von den Eltern, erste berufliche Weichen zu stellen, vielleicht in eine eigene Wohnung zu ziehen. Umbrüche, die jeden Menschen herausfordern. Für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung kann dieser Lebensabschnitt mit noch viel größeren Hürden verbunden sein – weil der junge Mensch mit Behinderung möglicherweise keinen Ausbildungsplatz findet, eine barrierefreie Wohnung benötigt oder ihm die Selbstbestimmung abgesprochen wird.« Bischöfin Fehrs und Bischof Bätzing fügen hinzu: »Nach unserem christlichen Verständnis ist es unsere Aufgabe, jedem und jeder eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Und wenn die Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche junger Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft nicht gesehen und berücksichtigt werden, ist es auch an uns, diese sichtbar zu machen und mit all unserer Kraft für weniger Barrieren zu sorgen. Ganz im Sinne einer inklusiven christlichen Kirche.«“
Dass Menschen mit einem Handicap sehr wohl ein erfülltes und erfolgreiches Leben führen können, zeigt das Beispiel von Tamara Röske. Die 28Jährige wurde 1996 mit dem Down-Syndrom geboren und im Alter von 14 Jahren von der Fotografin Conny Wenk als Model entdeckt. Neben Foto-Shootings, die sie u.a. in die deutsche VOGUE-Ausgabe brachten, hat die junge Frau schon in mehreren Filmproduktionen mitgespielt und auch im Sport zahlreiche Erfolge vorzuweisen.
Über Röskes Karriere heißt es beim Online-Lexikon Wikipedia: „Als Schauspielerin debütierte sie 2017 in »Die Toten vom Bodensee – Abgrundtief« in der Rolle der ermordeten Marie Häusler. In weiteren Rollen war sie u.a. in »Fack ju Göhte« (2017) und »Leonhards Traum« (2019) zu sehen. Einem breiteren Publikum bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in »Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise an die Ostsee« von 2020 als Tochter Selina Erding. Röske ist außerdem erfolgreich als Model. Sie stand u.a. für die Designer Hugo Boss, Victoria Beckham, die Bekleidungsmarke Blutsgeschwister und die Unterwäschemarke Sugar Shape vor der Kamera, Fotos wurden in verschiedenen Magazinen, darunter Elle, veröffentlicht. Röske ist Mitglied des Vereins 46PLUS Down-Syndrom Stuttgart, dessen Ziel es ist, Berührungsängste und bestehende Vorurteile gegenüber Menschen mit Down-Syndrom abzubauen. Sie startete für ihren Verein bei den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin in Leichtathletik, nachdem sie 2022 an den Nationalspielen und einer Veranstaltung von Special Olympics in Mannheim teilgenommen hatte. Eine ihrer Disziplinen ist der Weitsprung, bei dem sie 2022 schon eine Silbermedaille gewonnen hatte. (…) Zusammen mit Natascha Wermelskirchen und Heide Kuder wurde Tamara Röske anlässlich der Special Olympics World Games 2023 für die Juniausgabe der deutschen Vogue als Fotomodell abgebildet. Die Athletinnen zeigten eine Mischung aus Designerkollektionen und Sportkleidung.“