Taufe: Damit fängt es an
Sonntag, 28.04.2019

Coraghessan Steinbach am Taufbecken im St.-Paulus-Dom, wo er in der Osternacht getauft wurde. © Bistum Münster
Heute werden so viele Erwachsene getauft wie lange nicht mehr. Die Gründe für den späten Zeitpunkt sind vielfältig, aber irgendwann wächst eine bewusste Entscheidung. Und man kann sich im Übrigen ja auch erst einmal ansehen, auf was man sich da einlässt..
INFO: Von den rund 82,7 Millionen in Deutschland lebenden Menschen gehörten im Jahr 2017 circa 57,6 Prozent einer christlichen Kirche an. Die katholische Kirche zählte zu diesem Zeitpunkt rund 23,3 Millionen Mitglieder, was 28,2 Prozent der Gesamtbevölkerung entsprach. Die EKD bezifferte die Zahl ihrer Mitglieder in den 20 Landeskirchen auf 21,5 Millionen, was einem Anteil von etwa 26 Prozent entsprach.
Nach der katholischen Statistik der (Erz-)Bistümer werden in Deutschland pro Jahr rund 167.000 katholische Taufen durchgeführt, davon 51.000 in den NRW-(Erz-)Bistümern Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn. Knapp 9.300 katholische Täuflinge in Deutschland sind älter als sieben Jahre, davon rund 2.700 älter als 14 und gelten als Erwachsene. Ihrer Taufe geht die Taufzulassung voraus, die den Bischöfen vorbehalten ist. Das Sakrament gilt als Grundlage des ganzen christlichen Lebens.
Zur Taufe gehören die Bezeichnung mit dem Kreuz, Lesungen und die Allerheiligenlitanei, da der Täufling durch den Ritus in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen wird. Es folgen der Taufexorzismus und die Salbung mit Katechumenenöl an, die Heiligung des Taufwassers durch das Weihegebet („Lob und Anrufung Gottes über dem Wasser“), die Absage an das Böse, das Glaubensbekenntnis und die Salbung mit Chrisam - ein Ritus, der bei Erwachsenentaufen entfällt, wenn während derselben Feier die Firmung gespendet wird. Die Überreichung des weißen Kleides symbolisiert die unschuldige Reinheit des in der Taufe von allen Sünden Befreiten. Die Taufkerze verweist auf das Gleichnis der klugen Jungfrauen, die dem Herrn mit einer Lampe entgegengehen. Bei der Taufe wird der Effata-Ritus vollzogen und für den Täufling gebetet.
Unser Gesprächspartner: Coraghessan Steinbach (20), der in der Osternacht im St.-Paulus-Dom in Münster getauft wurde, singt seit Jahren in der Capella Ludgeriana, dem Knabenchor im Dom mit und arbeitet für die Rundfunkabteilung des Bistums seit einigen Jahren als Stream-Teamer bei Live-Video-Übertragungen von Gottesdiensten aus dem Dom ins Internent. Er absolviert in der Dommusik ein Freiwilliges Soziales Jahr. Seine Eltern hatten ihm und seinen sieben Geschwistern die Entscheidung überlassen, ob und wo sie sich einer Religionsgemeinschaft anschließen.