Telgte: Pilgerseelsorger wirbt mit Podcast
Donnerstag, 09.05.2024
Die Wallfahrtssaison läuft seit dem 1. Mai in ganz NRW, auch in Telgte. Da zieht heute zu Christi Himmelfahrt der Kutschenkorso durch die Stadt und auch an anderen Orten satteln sie ihre Pferde. Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter lädt herzlich ein …
INFO: Seit dem 750. Stadtgeburtstag im Jahr 1988 verwandelt sich am Himmelfahrtstag die Planwiese in eine Arena für Friesen, Isländer, Fjordpferde, Hannoveraner und Araber, Haflinger, Schimmel, Rappen, Mini-Pferde, Ponys, Warm- und Kaltblüter. Auch am Christi-Himmelfahrts-Tag, 9. Mai 2024, lädt Telgte wieder zur Kutschenwallfahrt ein. Am frühen Vormittag treffen die ersten von rund 80 Kutschen auf der Planwiese in Telgte ein. Prächtig geschmückte Landauer, Wagonetten, Gigs, Federwagen und Münsterländer Jagdwagen mit Friesen, Isländern, Fjordpferden, Haflingern oder Mini-Pferden lassen die Herzen von Pferdenarren wieder höher schlagen. Um 11.30 Uhr beginnt auf der Planwiese die Wallfahrtsmesse unter freiem Himmel. Nach einer Mittagspause werden die Gespanne ab 13.30 Uhr einzeln auf der Planwiese vorgestellt und die drei schönsten Kutschen von einer Fachjury prämiert. Am Nachmittag schlängelt sich der Kutschenkorso dann ab 14.30 Uhr durch die historische Altstadt. Veranstalter der alljährlichen Veranstaltung sind wieder der Reit- und Fahrverein „Gustav Rau“ Westbevern, die Kirchengemeinde St. Marien und Tourismus+Kultur von der Stadt Telgte.
Mehr bei der Stadt Telgte und beim Reit- und Fahrverein „Gustav Rau“, Westbevern, Sickerhook 27, 48291 Telgte-Westbevern, Kirchengemeinde St. Marien www.st-marien-telgte.de, Stadt Telgte, Internet: www.telgte.de. Information: Tourismus + Kultur Telgte, Kapellenstr. 2, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 690 100, Internet: www.telgte.de.
Wallfahrtsziel Telgte: Jedes Jahr finden große regionale Wallfahrten zur über 600 Jahre alten Telgter Muttergottes statt. 1651 ordnete Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen für den 2. Juni eine Prozession der Städte Münster und Warendorf zum Telgter Gnadenbild an, drei Jahre später ließ er die Wallfahrtskapelle errichten. Von 1658 bis 1663 folgte entlang der heutigen Bundesstraße 51 von Münster nach Telgte der Bau des historischen Wallfahrtsweges mit fünf doppelseitigen Bildstöcken zu Stationen aus dem Leben Mariens, ebenso findet sich ein Wallfahrtsweg mit Bildstöcken entlang der Bundesstraße 64 von Warendorf in Richtung Telgte. Nachdem Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg 1701 auch den Kirchengemeinden im westlichen Münsterland die Wallfahrt nach Telgte anordnete, kam es zu einem Aufschwung der Prozessionen. Heute machen über 150.000 Pilger Telgte zur größten Wallfahrtsstadt des Münsterlandes. Drei historisch gewachsene große Wallfahrten gehen von Münster, Osnabrück, Rheine und Warendorf aus. Die Osnabrücker Wallfahrt ist mit regelmäßig 7.500 Teilnehmern die größte Wallfahrt im deutschsprachigen Raum. Auch die Heimatvertriebenen aus Glatz (Niederschlesien) veranstalten jährlich eine Wallfahrt nach und in Telgte.
Gegenstand der Verehrung der Pilger ist das Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes der Propstei- und Wallfahrtskirche St. Clemens. Es wurde um 1370 aus Lindenholz geschaffen und zeigt eine Pietà, den Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Christus im Schoß seiner Mutter Maria. Ursprünglich wurde das Gnadenbild den örtlichen Flurprozessionen (Bittprozessionen) vorangetragen 1904 nahm Papst Pius X. sie in das Verzeichnis der weltweit anerkannten Gnadenbilder auf und ließ sie durch den damaligen Kölner Erzbischof Anton Kardinal Fischer mit einer goldenen, edelsteinbesetzten Krone krönen. Die Krönung wurde zum Höhepunkt des 350-jährigen Jubiläums der Telgter Wallfahrt am 3. Juli 2004 erneuert.
Kontakt: Wallfahrtsbüro Telgter Wallfahrt, Kardinal-von-Galen-Platz 9, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 93 231 – 11, E-Mail: info@telgter-wallfahrt.de, Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9:00-12:00 Uhr, Di und Do: 15:00 -17:00 Uhr.
Museum RELíGIO: In unmittelbarer Nachbarschaft zur kleinen, barocken Wallfahrtskapelle hat sich das Heimathaus Münsterland zu einem populären Museum und Kulturinstitut entwickelt. Das Museum RELíGIO, 1934 von Paul Engelmeier als Wallfahrts- und Heimatmuseum gegründet, zeigte zunächst zeitgenössische Krippen zur Weihnachtszeit und Ausstellungen zu christlicher Kunst. Seit 1974 ist das Museum eine GmbH in Trägerschaft des Kreis Warendorf, des Bistums Münster, der Stadt Telgte, der Stadt Münster und der Handwerkskammer Münster. Es präsentierte volkskundliche Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie zum Schützenwesen, Handwerk oder zur Marienverehrung und wurde 1983 mit einem großen Erweiterungsbau vergrößert. Als wissenschaftlich geführtes Museum veröffentlicht das Haus eine Schriftenreihe zur religiösen Kultur, zeigt eine Dauerausstellung zur Krippenkunst und Sonderausstellungen, etablierte sich ab 2000 als „Museum RELíGIO“ und richtet sich in seinen Ausstellungs- und Vermittlungsangeboten zunehmend an ein säkulares und multireligiöses Publikum.
Öffnungszeiten: Montag geschlossen, Dienstag bis Sonntag: 11-18 Uhr. Für angemeldete Gruppen und Schulklassen sind auch weitere Termine möglich. Auskünfte und Terminbuchungen unter Tel. 02504 / 93120. Sonderöffnungszeiten: Karfreitag bis Ostermontag von 11-18 Uhr, Pfingstmontag 11-18 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 4 Euro*, Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre: Eintritt frei, Teilnehmer Gruppenwallfahrten: 2,50 Euro, *Ermäßigung für Gruppen ab 12 Personen, Studierende und Mitglieder des Heimatvereins Telgte. Erwachsenengruppen: Führung 60 Minuten 50 Euro, Führung 90 Minuten 70 Euro, (Gruppenstärke bis 20 Personen), Führung für Schülerinnen und Schüler 30 Euro, (bis 20 Personen), Führungen in englischer Sprache und für Sehbehinderte möglich. Öffentliche Führung am zweiten Sonntag des Monats um 15 Uhr. Eintrittskarten gelten ganztägig. Jeden letzten Samstag im Monat freier Eintritt. Das Museum kann zwischendurch verlassen werden. Blinden- und Demenzbegleitung haben kostenlosen Eintritt.
Kontakt: RELíGIO, Westfälisches Museum für religiöse Kultur, Herrenstr. 1-2, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 93120, E-Mail: museum@telgte.de, Internet: www.museum-religio.de.
Podcast aus Telgte: „Maria hat Besuch“ – sehr gerne sogar und künftig auch ziemlich regelmäßig. Dafür sorgt Telgtes Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter. Er hat sich im Christoph-Bernsmeyer-Haus ein Mini-Studio eingerichtet. Mindestens einmal im Monat will er dort einen Podcast aufnehmen und so Telgte und die Wallfahrt noch bekannter machen. Schu-Schätter ist schon lange ein echter Podcast-Fan: „Das Schöne an diesem Medium ist, man kann es beim Autofahren, Bügeln oder auch beim Pilgern hören. Es ist jederzeit abrufbar – sooft man möchte, unabhängig von Sendezeiten.“ Da ihm aus beruflichen und persönlichen Gründen das Thema Wallfahrt sehr am Herzen liegt, bringt Richard Schu-Schätter seine Leidenschaften mit den eigenen Produktionen zusammen. Zwischen 20 und 45 Minuten lang sollen die einzelnen Beiträge sein.
Die Themen, über die er mit seinen Gästen ins Gespräch kommt, sind sehr verschieden und vielfältig. Mal steht eher Historisches im Mittelpunkt, mal Menschliches – immer geht es jedoch ums Pilgern. Eine wichtige Rolle spielt dabei Maria, die Mutter Jesu, die im Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter“ seit weit über sechs Jahrhunderten in Telgte verehrt wird. Das habe ihn auch auf den Podcast-Namen „Maria hat Besuch“ gebracht, mit dem Schu-Schätter Interesse wecken und neugierig machen möchte. Drei Folgen von „Maria hat Besuch“ sind bereits online, in denen der Pilgerseelsorger viel über sein Anliegen, das Thema Podcast im Allgemeinen und andere Dinge erzählt. Weitere Ideen gibt es reichlich. Unter anderem hat die Restauratorin Marita Schlüter, die sich um den Erhalt des Telgter Gnadenbildes kümmert, für einen Beitrag zugesagt. Mit der Resonanz auf seine ersten drei Folgen ist der Pilgerseelsorger zufrieden. Laut Statistik wurden sie zusammen bislang etwas mehr als 2000 Mal abgerufen. Für Richard Schu-Schätter gehört der Podcast in das Gesamtkonzept, mit dem er fürs Wallfahren werben und noch mehr Menschen begeistern möchte – am liebsten natürlich mit dem Ziel Telgte. Zu finden ist „Maria hat Besuch“ fast überall, wo es Podcasts zu hören gibt – und über die Seite www.telgter-wallfahrt.de. (pbm/gun).
Unser Gesprächspartner: Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter, Leitung Pilgerhaus Telgte, Betreuung von Einzelpilgern und Wallfahrtsgruppen, Pilgerbegrüßung, Öffentlichkeitsarbeit Wallfahrt, Raumbelegung Pilgerhaus, Kontakt: Tel. 02504 / 9846147, Mobil 0151 / 20155728, E-Mail: schu-schaetter-r@bistum-muenster.de, Besucheradresse: Pilgerhaus, Kardinal-von-Galen-Platz 23, 48291 Telgte, Postadresse: Kirchengemeinde St. Marien, Kardinal-von-Galen-Ring 9, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 93231-0, Fax 02504 / 93231-20, E-Mail: info@telgter-wallfahrt.de, Internet: https://www.telgter-wallfahrt.de, Instagram: https://www.instagram.com/pilgerhaustelgte.
Wallfahrtsland NRW: In Nordrhein-Westfalen gibt es mit über 50 Wallfahrtsorten die meisten in ganz Deutschland. So kennt allein das Bistum Münster 28 große und kleine Wallfahrtsorte, zu denen rund 1,5 Millionen Christen jährlich aufbrechen: Zu den meist besuchten zählen nach Kevelaer die Marienwallfahrtsorte Telgte, Bethen bei Cloppenburg und Eggerode bei Schöppingen, Haltern mit dem Annaberg, der Kreuzwallfahrtsort Stromberg bei Oelde, Warendorf, Herzfeld bei Lippetal, Xanten-Marienbaum und Kranenburg. In Kevelaer zählen die Wallfahrt der Motorradfahrer sowie im August die Wallfahrt der Tamilen und die Bocholter Fußwallfahrt zu den größten Ereignissen im Pilgerjahr. Aber auch das Rheinland ist reich an jahrhundertealten Pilgerorten. Wer hier pilgern möchte, findet zahlreiche Anregungen in einem 2019 erschienenen Buch von Walter Töpner: „Pilgerland Rheinland, Wege und Wallfahrtsorte, 288 Seiten, Verlag: Edition Lempertz, Bonn 2019, ISBN-13: 9783960583264, ISBN-10: 3960583265.
Das NRW-Wallfahrtsorte-Wiki: Aachen, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Aldenhoven, Gnadenkapelle Maria, Zuflucht der Sünder; Altenberg, Altenberger Dom („Dom Unserer Lieben Frau zu Altenberg“); Bergheim, Schmerzhafte Mutter in der Remigiuskirche; Biesfeld, Schmerzhafte Mutter Gottes; Billerbeck; Bocholt; Bödingen, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes; Bonn, Kreuzbergkirche, Heiliger Stiege und Schmerzhafte Mutter; Büderich, Wallfahrtskapelle Maria in der Not; Buschhoven, Marienwallfahrtsort mit der „Rosa mystica“; Coesfeld, Coesfelder Kreuz; Dalhausen, Marienwallfahrtsort; Darup, Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz; Düsseldorf-Benrath, Schwarze Muttergottes von Benrath; Düsseldorf-Bilk, Vierzehn Nothelfer in der Stoffeler Kapelle; Düsseldorf-Gerresheim, Basilika St. Margareta mit Heilig-Blut-Reliquie; Eggerode, Marienwallfahrt Unsere Liebe Frau vom Himmelreich; Essen, Wallfahrt zur „Goldenen Madonna„; Frechen-Grefrath, Schmerzhafte Mutter (früher Bottenbroich); Ginderich; Goch; Grotewiese, Meinerzhagen; Haltern am See, Wallfahrt auf den Annaberg; Heimbach, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter von Heimbach; Heisterbacherrott, Wallfahrt zum Apostel Judas Thaddäus; Herford, Herforder Vision; Herzfeld (Lippetal), Wallfahrtskirche St. Ida von Herzfeld; Ittenbach, Schmerzhafte Mutter Gottes; Kalk (Köln), Schmerzhafte Mutter Gottes in der Kalker Kapelle,Kevelaer, Marienwallfahrtsort; Kinzweiler; Knechtsteden, Schmerzhafte Mutter; Köln, Minoritenkirche (Grab des seligen Adolph Kolping); Köln, Schrein der Heiligen Drei Könige (Kölner Dom); Köln, St. Maria in der Kupfergasse (Schwarze Madonna von Köln); Kornelimünster, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Kranenburg; Leverkusen-Alkenrath, Seliger Gezelinus; Lüftelberg (Meckenheim), St. Petrus (Lüftelberg) mit dem Grab der Hl. Lüfthildis; Marialinden, Schmerzhafte Mutter Gottes; Marienbaum, Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt (Marienbaum); Marienheide, Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung; Mönchengladbach, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Neuss, Quirinus von Rom, Hildegunde von Neuss/Schönau und Cornelius; Neviges, Nevigeser Wallfahrtsdom “Maria, Königin des Friedens“; Nothberg; Stammheim (Köln), Die freudenreiche Mutter Gottes; Stiepel; Stromberg, Heiliges Kreuz; Telgte, Gnadenbild der Schmerzhaften Maria aus Lindenholz; Werl, Marienwallfahrtsort, Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung; Xanten
Online-Pilgerportal für das Rheinland: Ein neues digitales Pilgerportal informiert über Pilgerwege im Rheinland. Unter www.rheinland-pilgern.de (www.rheinland-pilgern.de) sind mehr als 3.000 Orte sowie 176 Touren mit insgesamt rund 6.000 Kilometern durch das Rheinland zu finden. Der Service für Fuß- und Radpilgernde sei „einmalig in Deutschland“, so die Macher. Auf dem Portal sind unterschiedliche Informationen wie Tourenlänge, Streckenprofil, Dauer und Höhenmeter sowie Reportagen zu einzelnen Wallfahrtsorten veröffentlicht. Zudem können Nutzende eigene Pilgerwege einstellen und teilen.