Tipps gegen Familienkrach im Urlaub
Sonntag, 13.07.2014
Endlich Urlaubszeit, endlich kein Stress mehr! Doch was so schön gedacht ist, wird für viele Paare oder auch Familien zum Problem: Statt Entspannung und Erholung bringen die Ferien Streit und Ärger.
"Leider erwarten wir für den Urlaub das ganze Glück des Jahres", berichtet Irene Schäfer, Diplom-Psychologin in der Evangelischen Hauptstelle für Ehe- und Lebensberatung in Düsseldorf aus ihrer beruflichen Erfahrung, "aber auch das fällt im Urlaub nicht einfach vom Himmel." Damit die "schönsten Wochen des Jahres" dennoch gelingen, gibt es zehn Tipps, die Irene Schäfer und ihre Kollegin, Pfarrerin Christiane Vetter, zusammengestellt haben:
- Planen Sie realistisch: Bietet das Ziel Möglichkeiten für alle Familienmitglieder? Passen Zeltplatz, Wohnung oder Hotel zu Ihren Bedürfnissen? Ist die Entfernung zu schaffen?
- Versuchen Sie schon vor der Abfahrt zwischendurch etwas Entspannung zu finden. Langsam "herunter zu schalten" ist gesünder. Auch Pausen unterwegs sind wichtig für alle.
- Packen Sie in die ersten Tage nicht allzu viel Programm - Körper und Seele brauchen Zeit zur Umstellung. Wenn es dabei zu kleinen Verstimmungen kommt, nehmen Sie es gegenseitig nicht allzu persönlich.
- Alle haben Urlaub: Verteilen Sie anfallende Arbeiten (zum Beispiel Versorgung kleiner Kinder, Kochen, Spülen) gerecht. Es darf dabei ruhig einmal etwas provisorischer zugehen.
- Sprechen Sie die Tagesgestaltung miteinander ab und wechseln Sie zwischen Erwachsenen- und Kinderinteressen. Bei größeren Kindern kann vielleicht die Planung des Tages von allen abwechselnd bestimmt werden.
- Spielen Sie bewusst und in Ruhe gemeinsam. Kinder (und manche Erwachsene) lieben diese Gemeinschaftsmomente (z.B. Sand-, Ball-, Karten- oder Gesellschaftsspiele).
- Teilen Sie sich zwischendurch auf, damit Einzelinteressen und Ruhebedürfnisse Raum haben. Wenn möglich organisieren Sie auch Zeit als Paar ohne Kind(er).
- Jedes Familienmitglied darf selbst bestimmen, was ihm/ihr gefällt. Wenn zum Beispiel Besichtigungen einem Dreizehnjährigen oder sportliche Aktivitäten einer Mutter keinen Spaß machen, sollten sie so lange etwas anderes tun dürfen. Zwangs-Beglückung funktioniert selten.
- Falls es einmal Streit gibt, begrenzen Sie ihn auf das aktuelle Thema und fassen Sie sich kurz. Bearbeiten Sie grundsätzliche Krisen und Konflikte möglichst nicht im Urlaub.
- Packen Sie nicht alle Glückserwartungen des Jahres in den Urlaub. Versuchen Sie auch schöne Zeiten in den Alltag einzubauen.
Ehe- , Familien und Lebensberatungsstellen im Internet: www.evangelische-beratung-nrw.de