Katholischer Medienpreis 2023

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 05.11.2023

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Bildmotiv: Logo Medienpreis / DBK

Die Deutsche Bischofskonferenz verleiht am 8. November 2023 zum 21. Mal den Katholischen Medienpreis in vier Kategorien. Darüber hinaus wird wieder ein Sonderpreis der Jury vergeben. ....

INFO: Der Hauptpreis beim Katholischen Medienpreis geht am 8. November im Palais der Kulturbrauerei in Berlin an die WDR-Serie „Marie will alles - Durchstarten mit Down-Syndrom“. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie Fernsehen wird an Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark überreicht. Das Publikum bekomme „einen beeindruckenden Einblick in das Leben eines Menschen mit Down-Syndrom und den Ablauf des Familienalltags“, so die Jury. Einfühlsam behandle die Serie gesellschaftspolitische Fragen nach Teilhabe, gelungener Inklusion, Vielfalt und Respekt und ermutige, Kinder mit Beeinträchtigungen zur Welt zu bringen. Den Preis in der Kategorie Radio erhalten Katja Paysen-Petersen, Eckhart Querner und Christian Wölfel für ihren BR-Podcast „Seelenfänger - Im Sog der Integrierten Gemeinde“. Mit ihren Recherchen hätten sie „Mechanismen des Geistlichen Missbrauchs aufgedeckt“, die über 50 Jahre wirksam gewesen seien, „ohne dass die Betroffenen sich eigenständig von ihnen befreien konnten und ohne dass seitens der Kirche jemand dagegen vorging“.

In der Kategorie Internet geht der Preis an die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Jahrgangs 2020 der katholischen Journalistenschule ifp für ihr Abschlussprojekt „Unter anderen Umständen - Der Geburtspodcast für Zweifelnde“. Damit gebe das junge Team eine zwar subjektive, aber sehr ehrliche und fundierte Entscheidungshilfe: „Die Jury war insbesondere beeindruckt, mit wie viel Empathie, Sensibilität und Professionalität die jungen Journalistinnen und Journalisten ein heikles und intimes Thema bearbeitet haben.“

In der Kategorie Print wird Moritz Aisslinger für seinen „Zeit“-Beitrag „Das Lager der Vergessenen“ geehrt. Damit habe er „das von der Weltöffentlichkeit vergessene Volk der Rohingya zurück in den Fokus gerückt“. Ihm gelinge in vorbildhafter Weise, „denen eine Stimme zu geben, die sonst kaum zu hören sind“.

Der undotierte Sonderpreis geht an Sophia Maier für den RTL-Beitrag „Ist unsere Demokratie in Gefahr?“. Die Autorin habe sich seit Jahren mit der rechten Szene in Deutschland beschäftigt und der Frage, woher die Wut auf der Straße kommt: „Mutig sucht sie das Gespräch mit Demonstrierenden und AfD-Sympathisanten. Sie bleibt dabei ruhig und sachlich, auch wenn sie beschimpft und angegriffen wird.“

Insgesamt sind 195 Beiträge für den Katholischen Medienpreis eingereicht worden (51 Print, 144 Elektronik, davon 47 Fernsehen, 52 Radio und 45 Internet). 2022 waren es 173 Einreichungen. Die Laudationes halten unter anderem Dunja Hayali (ZDF), Ferda Ataman (Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung), Julia Krittian (Chefredakteurin MDR) und Andreas-Peter Weber (ehem. Programmdirektor Deutschlandradio). Den Festakt moderiert die Journalistin Marie Kaiser (rbb).

Katholischer Medienpreis 2023: Der Preis wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e.V. (KM.) ausgeschrieben. Er steht in der Nachfolge des seit 1974 verliehenen „Katholischen Journalistenpreises“ und soll Journalistinnen und Journalisten zu qualitäts- und werteorientiertem Journalismus motivieren. Der Katholische Medienpreis ist insgesamt mit 12.000 Euro dotiert und wird in den Kategorien „Print“, „Hörfunk“ und „Fernsehen“ verliehen sowie seit 2021 erstmals mit einer eigenen Kategorie „Internet“. „Ausgezeichnet werden Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern, das humanitäre und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen, Kulturen und Einzelpersonen beitragen“, heißt es in der Ausschreibung.

Zur Jury unter dem Vorsitz von Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) gehören: Katja Auer (Teamleiterin der Bayernredaktion der Süddeutschen Zeitung, München), Laura Diaz (Journalistin, Head of Social Media beim ZDF, Mainz), Andrea Groß-Schulte (Chefredakteurin der Liborius Verlagsgruppe, Hamm), Albert Herchenbach (ehemaliger Chefredakteur stadtgottes, Nettetal), Wolfgang Küpper (ehemaliger Redaktionsleiter Bayerischer Rundfunk, Religion und Orientierung, München), Andreas Kuschbert (Chefredakteur Heinrichsblatt, Bamberg), Michaela Pilters (ehemalige Leiterin der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben“, Mainz) und Dagmar Reim (ehemalige Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Berlin). Weitere Informationen wie die Kurzbiographien der Preisträger 2023 und die Jury-Begründungen zum Katholischen Medienpreis auf der Themenseite Katholischer Medienpreis.

Sonntag, 05.11.2023