Volkstrauertag 2024 in Deutschland

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Sonntag, 17.11.2024

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Der Volkstrauertag ist einer von mehreren Tagen im November mit einer ernsten Bedeutung. An diesem Tag gedenken die Menschen der Kriegsopfer. Neben der Trauer soll der Volkstrauertag aber auch ein Symbol für Frieden und Versöhnung sein.

INFO: Immer zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag – in diesem Jahr am 17. November 2024 - wird in Deutschland der Volkstrauertag begangen. Die zentrale Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages unter Schirmherrschaft der Bundestagspräsidentin wird im deutschen Fernsehen übertragen, Gottesdienste werden auf Friedhöfen oder an Gedenkorten gefeiert.

„Durch unser Gedenken am Volkstrauertag an die weltweiten Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wollen wir die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wachhalten und somit Kriegen und Gewaltherrschaften aktiv entgegentreten“, schreibt Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der diesen Tag ausrichtet: „`Nie wieder´ heißt also nicht nur, sich an die Vergangenheit zu erinnern, sondern bedeutet vielmehr, dem Hass heute entschlossener denn je entgegenzutreten“ – „Nie wieder“ muss daher auch heißen, nicht die Angst zu unserer politischen Ratgeberin zu machen, sondern sich jeden Tag, nicht nur am Volkstrauertag, selbstbewusst und klar zu den europäischen Werten zu bekennen und so das demokratische Europa zu verteidigen. Das ist die Botschaft jedes einzelnen Kriegsgrabes an uns“, erklärt Schneiderhan im Geleitwort zur Broschüre, die zum diesjährigen Gedenktag veröffentlicht wurde.

Für Prof. Stefan Lehnstaedt, der dem Heft einen Beitrag beisteuert, ist „die deutsche Erinnerungskultur mehr als nur ein Rückblick auf die Vergangenheit“, schreibt er: „Sie ist eine Verpflichtung gegenüber den Toten, eine Verantwortung für die kommenden Generationen und eine Mahnung an uns alle: Wir dürfen nicht nachlassen, uns für eine Welt einzusetzen, in der Toleranz, Respekt und Menschlichkeit herrschen.“

Der Volkstrauertag in Deutschland gilt dem Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus. Ursprünglich galt der durch den 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeführte Tag als Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Reichstag in Berlin statt. 1934 benannten die nationalsozialistischen Machthaber den Volkstrauertag in „Heldengedenktag“ um. Nach Gründung der Bundesrepublik fand 1950 erstmals eine Gedenkstunde im Bundestag statt, der Volkstrauertag wurde auf den November verlegt.

„Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland“ ist seit dem Mauerfall die Neue Wache in Berlin-Mitte. Der Volksbund betreut heute im Auftrag der Bundesregierung die Gräber von etwa 2,8 Millionen Kriegstoten auf über 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten. Er wird dabei unterstützt von mehr als einer Million Mitgliedern und Förderern sowie der Bundesregierung.

Link: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Aktuelles zum Volkstrauertag

Sonntag, 17.11.2024