Vom Personenschützer zum Krippenbauer
Donnerstag, 26.12.2019
Stolz präsentiert Wolfgang Mans (Foto) sein jüngstes Werk: Eine Weihnachtskrippe mit Anklängen an den Signal-Iduna-Park, das Fußballstadion von Borussia Dortmund. So ausgefallen wie sein Kunstwerk ist auch der Lebensweg des Bonner Krippenbauers.
Seine Berufe habe er immer "aus dem Bauch heraus" gewählt, erzählt Wolfgang Mans in einem Bericht der evangelischen Sonntagszeitung "Unsere Kirche". Das habe schon nach der Schule begonnen. Durch ein Werbeplakat neugierig geworden, bewarb er sich nach der Mittleren Reife beim Bundesgrenzschutz und wurde angenommen. Vier Jahre leistete er dort seinen Dienst, unter anderem als Personenschützer für die damalige Bundestagspräsidentin Annemarie Renger.
Mit Mitte 20 wechselte Mans den Beruf und wurde Fototechniker und Fotograf. Als sein Arbeitgeber den Betrieb nach dem Fall der Mauer nach Ostdeutschland verlegte, schlug der heimatverbundene Bonner das Umzugsangebot aus. Auf der Suche nach einem krisensicheren Job landete Wolfgang Mans schließlich bei einer Bank. Doch seine wahre Berufung entdeckte der heute 63jährige während eines Urlaubs mit seiner Frau. Die verliebte sich In Bayern in eine Oberammergauer Krippe und bat ihren Mann: "Mach doch auch mal eine für uns!"
Wieder zu Hause machte sich Wolfgang Mans ans Werk und den Krippenbau zu seinem Hobby. Als ihm die Arbeitssituation in seiner Bank nicht mehr gefiel, kündigte er dort und machte sein Hobby zum Beruf: "Diese Bank war nicht mehr die Bank, die ich kennengelernt hab. Und dadurch, dass man recht gut verdient hat bei der Bank, habe ich gesagt: Ok, ich hab Rücklagen, ich mach das jetzt einfach, das ist mir wichtiger."
Seit etwa neun Jahren konzentriert sich Mans ganz auf den Krippenbau. Seine Entscheidung dafür hat er nie bereut: "Ich kann arbeiten, bin nicht fremdbestimmt, ich hab keine Verkaufszahlen, keinen Druck dahinter, und das hat sich alles wirklich sehr gut entwickelt. Ich bin sehr zufrieden."